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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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reagiert, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Also müßt ihr auch empathische Ströme aussenden, nur daß eure Gedanken freundliche sind.«
    »Wenn du sagst, daß wir das müssen«, erläuterte der dritte Lichtpunkt, »dann müssen wir.«
    »Aber nur wenn wir müssen«, sagte die vierte Stimme streng und leuchtete heller als die anderen drei, ehe das Leuchten wieder verschwand.
    »Warum kommt und geht der vierte von euch wie ein Nebel?« murmelte Flinx' Traumstimme.
    »Der vierte? Oh«, erklärte die erste Stimme, »das ist Vielleichtso. So heißt er, zu dieser Wochenzeit wenigstens. Mich nennt man Fluff.« Flinx hatte den Eindruck, als würden die beiden anderen Lichter nun auch etwas heller. »Das sind Moum und Blauhell.« Das vierte Licht flackerte kurz auf.
    »Sie sind ein Paar«, sagte es und erlosch wieder.
    »Wieder verschwunden«, stellte Flinx in Entrücktheit fest.
    »Das ist Vielleichtso, erinnerst du dich?« meinte die Fluff-Stimme. »Manchmal ist er nicht hier. Wir übrigen sind immer hier. Wir ändern auch unsere Namen nicht, aber Vielleichtso kommt und geht und ändert jede Woche seinen Namen.«
    »Wo geht Vielleichtso denn hin, wenn er verschwindet?«
    Blauhell antwortete offen: »Das wissen wir nicht.«
    »Woher kommt er dann, wenn er zurückkommt?«
    »Das weiß niemand«, erklärte Moum.
    »Warum verändert er von Wochenzeit zu Wochenzeit seinen Namen?«
    »Frag ihn«, schlugen Moum und Blauhell gleichzeitig vor.
    Jetzt kam Vielleichtso zurück, und sein Licht war heller als das der anderen.
    »Warum wechselst du deinen Namen von Wochenzeit zu Wochenzeit, und wohin gehst du, wenn du gehst, und woher kommst du zurück, wenn du zurückkommst?« fragte Flinx' Stimme.
    »Oh, daran ist kein Zweifel«, erklärte ihm Vielleichtso in verträumter Singsangstimme und erlosch wieder.
    Fluff sprach mit verträumter Flüsterstimme: »Wir glauben, daß Vielleichtso ein wenig verrückt ist. Aber trotzdem ist er ein netter Kerl.«
    Flinx stellte geistesabwesend fest, daß er begann, unter die Oberfläche des schwarzen Sees zu sinken. Über ihm wirbelten und tanzten die vier Lichter ihren seltsamen Tanz.
    »Du bist der erste, der mit uns gesprochen hat«, murmelte die Fluff-Stimme.
    »Komm und sprich noch mehr mit uns«, bat Moum vergnügt. »Es macht Spaß, jemanden zu haben, mit dem man reden kann. Der kleine Harte hört zu, aber er kann nicht reden. Das macht keinen Spaß!«
    Flinx' Traumstimme gluckste in Blasen durch die dicker werdende ölige Flüssigkeit. »Wohin soll ich denn gehen, um mit euch zu reden?«
    »Ans Ende des langen Wassers«, meinte Moum.
    »Ans Ende des langen Wassers«, bestätigte Blauhell.
    »Ans ferne Ende des langen Wassers«, fügte Fluff hinzu, der etwas präziser als die anderen war.
    »Daran ist kein Zweifel«, pflichtete Vielleichtso bei und flackerte eine Sekunde lang auf.
    Zweifel, Zweifel... die Worte wurden von der sanften Strömung verschluckt, die Flinx' langsam sinkender Körper verursachte. Sinkend, sinkend, bis er den Grund des Sees berührte. Zuerst berührten ihn seine Beine, dann seine Hüften, dann sein Rücken und schließlich sein Kopf.
    An diesem Ort war etwas Seltsames, dachte er. Der Himmel war schwärzer gewesen als das Wasser, und das Wasser wurde heller, statt dunkler, während er sank. Und am Grund war es so hell, daß seine Augen schmerzten.
    Er schlug sie auf. Ein glitzerndes, fast metallisch blaugrünes Gesicht, das von facettierten Edelsteinen beherrscht war, starrte besorgt auf ihn herunter. Er atmete ein und roch Kokosnußöl und Orchideen. Etwas kitzelte ihn am linken Ohr.
    Als er nachsah, entdeckte er Pips kleines reptilisches Gesicht, das auf seiner Brust lag. Eine lange spitze Zunge zuckte vor und berührte ihn einige Male an der Wange. Offenbar befriedigt, daß seinem Meister nichts fehlte, entspannte sich der Minidrach und glitt vom Kissen, um sich in der Nähe bequem einzurollen.
    Kissen?
    Flinx atmete tief durch und lächelte Sylzenzuzex an. Sie zog sich zurück, und er sah, daß sie sich in einem kleinen zweckmäßig möblierten Raum befanden. Durch die hohen Fenster fiel Licht herein.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte sie in den scharfen Klick- und Pfeiftönen der Symbosprache. Er nickte und sah, daß sie bequem auf einer Thranx-Schlaf- Sitzplattform lag.
    »Der Wabe sei Dank. Ich hatte geglaubt, Sie wären tot.«
    Flinx stützte den Kopf auf die Hand. »Ich hätte nicht gedacht, daß Ihnen das viel ausmachen würde.«
    »Ach, seien Sie

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