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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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wußte.
    »Es gibt aber nicht viel, das ich tun könnte, um nachzuprüfen, was an diesen Ideen dran ist«, sagte er. »Aber trotzdem, danke.«
    »Du könntest herausfinden, ob Patten während seiner Auszeit vielleicht einen ganz gewöhnlichen Job angenommen hat, um nicht am Hungertuch nagen zu müssen«, schlug Digweed vor. »Mir kommt es manchmal so vor, als wärt ihr Kerle so damit beschäftigt, im Dreck zu wühlen, daß ihr vergeßt, euch auf Augenhöhe umzusehen.«
    Nachdem er diesen weisen Spruch Sherlocks von sich gegeben hatte, vertiefte er sich wieder in sein Buch.
    Wield trank seinen Tee und verzog das Gesicht. Seine Gewöhnung steckte noch in den Kinderschuhen. Doch so ganz schief lag Edwin nicht, was Pattens Job betraf. Es würde ihn zwar nicht weiterbringen, wenn sich herausstellte, daß Patten sechs Monate an einer Kasse von Sainsbury’s verbracht hatte. Wenn Wield jedoch, wie er den Verdacht hatte, eine komplette Niete ziehen würde, dann würde das beweisen … nichts würde es beweisen, aber es wäre ein großer Ansporn!
    Tapfer schluckte er den Rest seines Tees hinunter und stieg wieder aus dem Bett.
    »Machst du dich schon auf die Socken?« sagte Digweed.
    »Ja, ich muß was überprüfen. Und bevor du eine selbstzufriedene Miene aufsetzt, hier noch was zum Nachdenken. Ich habe die Bücher auf diesem Stapel hier gezählt. Mit dem, das du gerade liest, sind es neun. Wenn eine zweistellige Zahl erreicht ist, machen wir ein Freudenfeuerchen. Verstanden?«
    »Sergeant Wield, Sie sind ein harter Mann. Und vergiß nicht, daß heute unser fleischloser Tag ist.«
    Der wöchentliche Tiefpunkt im Küchenplan von Corpse Cottage.
    »Ich wußte nicht, was man unter unnatürlichen Praktiken versteht, bis ich dich kennengelernt habe.«
    Als er erst einmal im Präsidium war, brauchte er nicht lange für seine Überprüfung, was gut war, da er ohnehin davon ausging, daß es Zeitverschwendung war, den Gedanken zu verfolgen. Er hatte den offiziellen Dienstweg abgekürzt und bei einer Bekannten in der Abteilung für Sozialversicherungsbetrug angerufen, und sie gebeten, Pattens Sozialversicherungsnummer herauszusuchen und festzustellen, wo er vom September des Vorjahres bis zum Juni des laufenden Jahres angestellt gewesen war. Die Antwort lag so sehr auf der Hand, daß es Wield einen Stich versetzte, als hätte sein Lebensgefährte ihn absichtlich dazu gebracht, seine Zeit zu verschwenden.
    Als Patten den Gürtel enger schnallen mußte, weil er sein Bankkonto leergespielt hatte, suchte er sich eine Stelle, die seinen Fähigkeiten und seiner Ausbildung entsprach. Er war von Task Force Five eingestellt worden, dem Wachdienst aus Manchester, der 1979 ganz klein angefangen hatte und es durch die in die Höhe schnellenden Verbrechenszahlen zu einer der drei größten Sicherheitsfirmen landesweit gebracht hatte.
    »Er hat sich also von ihnen ausbilden lassen, hat sieben Monate bei ihnen verbracht, um zu lernen, wie die Praxis aussieht, und dann stößt er zufällig auf Sanderson, der eine Firma aufgemacht hat, aus der er eine zweite Task Force Five machen will«, knurrte Dalziel. »Ideale Voraussetzungen, den Mann einzustellen.«
    »Er wurde nicht eingestellt. Er wurde Partner«, sagte Wield hartnäckig.
    »Dann hat er halt ein bißchen Glück bei den Buchmachern irgendwo außerhalb von Mid-Yorkshire gehabt. Oder vielleicht hat Sanderson ihn zum Teilhaber gemacht, weil er ihm kein Gehalt zahlen konnte. Wieviel kostet es überhaupt, um sich irgendwo einzukaufen? Ist das alles, was du hast, Wieldy?«
    »Dann gibt es da noch Rosso, Les Rosthwaite.«
    »Und wer ist das, wenn er daheim ist?«
    Wield klärte ihn auf.
    Dalziel sagte: »Steh ich da irgendwo auf der Leitung? Sandersons Putzer quittierte den Dienst mit ihm und arbeitete für TecSec, bis er sich bei einem Autounfall umgebracht hat?«
    »Ganz recht, Sir«, sagte Wield, wohl wissend, daß Dalziel wie niemand sonst ein Gespür dafür hatte, wenn man sich an den letzten Strohhalm klammerte.
    »Was Verdächtiges?«
    »Tja, eigentlich nicht. Ich habe bei den Kollegen vom Verkehr nachgefragt. Er fuhr doppelt so schnell wie erlaubt, und man hatte ihn schon früher betrunken am Steuer erwischt …«
    »Dem Herrn sei Dank. Ich hab schon gedacht, du sagst jetzt, man hat Curare in seinem Blut gefunden, und ich hab es irgendwie nicht mitgekriegt. War’s das?«
    »Ja, Sir. Das war’s. Heißt das, ich soll die Sache jetzt fallenlassen?«
    »Man muß erst mal was in der Hand haben,

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