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Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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beeilen, und hielt den Kopf unter die Dusche. Als ihr Haar nass genug war, schäumte sie es ein. Sie spülte das Shampoo aus und wusch sich mit einem Waschlappen Gesicht und Ohren. »So weit, so gut«, rief sie.
    Weil keine Antwort kam, spähte sie durch das Glas hinaus. Ihr Herz begann heftig zu klopfen. Der Magen verkrampfte sich. Julie schob die Tür auf. Sie blinzelte sich das Wasser aus den Augen und blickte auf den leeren Toilettensitz.
    »Was ist los?«, fragte Tanya.
    Durch die dichten Dampfschwaden sah Julie ihre Cousine vor der geschlossenen Badezimmertür. Nackt. Auf dem Kopf stehend.
    »Was zum Teufel machst du?«
    »Entspannen.«
    »Großer Gott.«
    »Das ist sehr angenehm. Solltest du mal ausprobieren.«
    Julie lachte. »Klar.« Sie schloss die Tür, wusch sich am Rest des Körpers und stellte das Wasser ab. Als sie auf die Badematte trat, schwangen Tanyas Beine herunter. Sie landete federnd auf den Fußballen und richtete sich auf. Julie griff nach ihrem Handtuch. »Kann ja sein, dass man dadurch ausgeglichener wird, aber kriegt man auf Dauer keinen Plattkopf?«
    Tanya trat näher und betastete mit beiden Händen ihren Schädel. Sie war schlank wie Julie, aber die Brüste waren viel größer und wippten leicht beim Gehen. »Er ist nicht flach.«
    »Platt. Nichts an dir ist flach.«
    »Lass mich mal vorbei, Schlaumeier.«
    Julie trat zur Seite, und Tanya kniete sich vor die Badewanne, um das Wasser aufzudrehen.
    »Willst du auch duschen?«
    »Baden.«
    »Und ich dachte schon, du hättest dich nur ausgezogen, um mir deine Titten zu zeigen.«
    »Sie sind prächtig, oder?«
    »Sollen wir tauschen?«
    Tanya drückte den Stöpsel in den Abfluss und sah über die Schulter. Ihr Blick verweilte auf Julies Brüsten. Julie widerstand dem Drang, sie mit dem Handtuch zu bedecken. »Ich hätte nichts dagegen. Dann könnte ich meine ganzen BHs wegwerfen.«
    »Hey, komm, so schlecht sind meine auch nicht.«
    Tanya lachte. »Was willst du denn, ich hab doch gesagt, ich würde tauschen.«
    »Ich trage auch BHs.«
    »Aber nur aus Anstand, nötig wär’s nicht.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wenn ich solche Brüste hätte wie du, würde ich im Leben keinen BH anziehen. Besonders im Sommer. Oder wenn ich ein Date hätte. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich da schon für Probleme mit den Dingern hatte. Die sind immer im Weg. Die Jungs kriegen die Krise, weil sie den Verschluss nicht aufbekommen, und dann muss ich es selber machen. Man muss ein Entfesselungskünstler sein, um die Träger abzustreifen, ohne die Bluse auszuziehen, was man vielleicht nicht will, wenn man in einem Autokino rummacht, und zum Schluss hat man dann die halbe Zeit die Schalen im Gesicht hängen. Das turnt ganz schön ab.«
    Lächelnd sagte Julie: »Ich kenn mich da nicht so aus.«
    »Wirklich? Heißt das, du hast noch nie …«
    »Noch nie. Du guckst dir gerade unberührte Brüste an.« Außer … Sie sah plötzlich den Mann auf sich hocken, spürte den festen Druck seiner Hand. Bei der Erinnerung daran bildete sich ein kalter, harter Klumpen in ihrem Bauch. Sie bemerkte wie aus weiter Ferne, dass Tanya über ihre Bemerkung lachte.
    »Unberührt von menschlichen Händen, was? Tja, ein BH kann dafür sorgen, dass das auch so bleibt, wenn du es willst.«
    »Ich bin einfach noch nie mit einem Jungen ausgegangen, den ich gern genug hatte.«
    »Das wird sich ändern. Glaub mir.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte Tanya und stieg in die Badewanne.
    Noch immer verstört von der Erinnerung an den Überfall trocknete Julie sich schnell zu Ende ab. Dann zog sie ihren Bademantel an. »Danke, dass du, na ja, bei mir geblieben bist.«
    »Gern geschehen. Es war aufregend. Unberührte Titten.«
    Nach der Hitze im dampfigen Badezimmer kam es Julie im Korridor kalt vor. Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür. Mit aufgeschlagenem Bademantel trat sie dicht vor den Ganzkörperspiegel und betrachtete ihre linke Brust. Sie war von einer Gänsehaut überzogen, und die dunklere Haut um den aufgestellten Nippel herum war gerunzelt. Die linke Brust sah etwas anders aus als die rechte. Sie streichelte über beide. Die Berührung fühlte sich auf beiden Seiten gleich an. Julie erinnerte sich an den stechenden Schmerz. Vielleicht war dort sogar ein Bluterguss gewesen, auch wenn sie es nicht bemerkt hatte. Jetzt sahen ihre Brüste unversehrt aus.
    Aber sie waren nicht unberührt.
    Schon ein wenig gebraucht.
    Sie zog den Bademantel zu und sah auf

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