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Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Ferry
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spanischen Jägers hatte bald einen Schatten bemerkt, der sich auf dem grünen Teppich einer Lichtung, ungefähr dreißig Schritt von ihm, immer mehr verlängerte. Unter allen anderen Umständen würde er über diese Erscheinung nicht unruhig geworden sein – besonders nach den Erklärungen, die der Kanadier abgegeben hatte –, aber der Herankommende näherte sich von der Seite der Hacienda her, und allein aus diesem Grund war er ihm verdächtig.
    »Wer geht da?« rief er mit einer Stimme, deren Klang durch die schweigende Nacht erscholl.
    »Ein Mann, der einen Zufluchtsort bei Eurem Feuer sucht«, antwortete eine andere Stimme, nicht in dem hellen Ton, den diejenige Pepes hatte.
    »Soll ich ihn herankommen lassen oder soll ich ihn ersuchen, seinen Weg fortzusetzen?« fragte dieser den Kanadier.
    »Wolle Gott nicht, daß wir ihn zurückwiesen«, antwortete der. »Vielleicht hat man ihm dort unten die Gastfreundschaft verweigert; er ist allein, und seine Stimme, die ich, wie mir scheint, nicht zum erstenmal höre, beweist, daß er ermüdet oder vielleicht krank ist.«
    »Wohlan, Ihr seid willkommen am Feuer und beim Essen.«
    Gleichzeitig erschien Tiburcios Gesicht, noch bleich von der Aufregung der letzten Ereignisse und auch vom Blutverlust, den er erlitten hatte.
    Obgleich seine Züge schon beiden Jägern bekannt waren, so schien doch Pepe davon betroffen zu sein, so daß er eine kaum bemerkbare Gebärde des Erstaunens machte, während das Gesicht des Kanadiers nur jenes natürliche Wohlwollen des Alters für die Jugend ausdrückte.
    »Seid Ihr weit von den Reitern verirrt, bei denen Ihr Euch befandet?« fragte Pepe Tiburcio, der sich mehr auf den Rasen fallen ließ, als daß er sich setzte. »Und wißt Ihr nicht, daß Ihr eine Viertelstunde von hier eine bessere Gastfreundschaft als die unsere hättet finden können? Ich kenne den Besitzer des Hauses da unten nicht, aber ich denke nicht, daß er sie Euch verweigert hat. Oder kommt Ihr vielmehr nicht von der Hacienda selbst her?«
    »Ich komme von ihr«, antwortete Tiburcio. »Ich kann Don Agustin nicht den Vorwurf machen, mir die Gastfreundschaft verweigert zu haben; aber sein Dach beherbergt Gäste, mit denen ich meiner Sicherheit halber nicht weiter zusammenwohnen kann.«
    »Wie denn?« erwiderte Pepe mit mißtrauischer Miene, denn diese Ähnlichkeit mit seinen eigenen Gedanken schien ihm zu offenbar, um nicht einen Hinterhalt zu verdecken. »Ist etwa da unten etwas Außerordentliches vorgefallen?«
    Tiburcio schlug seinen Zarapa auseinander und zeigte seinen rechten Arm, dessen Ärmel von Cuchillos Messer zerrissen und mit Blut befleckt war. Dieser Anblick zerstreute Pepes Argwohn vollständig.
    »Hier ist meine Hand«, sagte er mit mehr Hingabe, als er zu zeigen glaubte; »wenn mein Verdacht betreffend die Behandlung, die Ihr in der Hacienda erduldet habt, begründet ist, so könnten wir uns, glaube ich, noch verständigen.« Bei diesen Worten warf er einen Blick des Einverständnisses auf Bois-Rosé und streckte Tiburcio die Hand hin, der ihm seine linke Hand reichte.
    Der Kanadier setzte seine gastronomischen Verrichtungen aus, um die Wunde seines neuen Gastes zu untersuchen, und tat dies mit einer seltenen Geschicklichkeit und ungeachtet seiner rauhen Gesichtszüge mit einer fast zärtlichen Teilnahme. Teufel«, sagte er, »Ihr habt es mit einem Schelm zu tun gehabt, der eine feste Hand hatte! Einige Zoll seitwärts hätten Eure Abenteuer beendet. Doch es wird nichts zu bedeuten haben, mein Junge, beruhigt Euch!« fügte er hinzu, indem er die auf die Wunde geklebten Kleidungsstücke abnahm, nachdem er sie mit Wasser angefeuchtet hatte. »Ein Verband von gequetschten Kräutern darauf, und man wird keine Spur davon sehen. Pepe, sieh doch zu, ob du dir nicht eine Handvoll Oregano verschaffen kannst; quetsche es zwischen zwei Steinen, und bring es mir her.«
    Pepe kam bald mit einem Bündel jenes Krauts zurück, dessen Heilkräfte im ganzen Land so bekannt sind, und befolgte sorgsam die Befehle Bois-Rosés. Dieser legte diese Art von Pflaster auf die Wunde und verband sie mit Tiburcios Gürtel aus chinesischem Flor. »Ihr müßt Euch schon leichter fühlen«, sagte er. »Es gibt nichts Besseres als den Oregano, um Wunden vor Entzündung zu bewahren, und Ihr werdet auch nicht den kleinsten Fieberanfall spüren. Nun, mein Junge, wenn Ihr Appetit habt, so stehen Euch ein Stück Hammelbraten und ein Schluck Branntwein zu Diensten; danach werdet Ihr guttun, Euch

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