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Der Wandermoerder

Der Wandermoerder

Titel: Der Wandermoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Starr
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Details. Rechtlich relevant war nur ein einziger Satz: »Ja, ich habe all die Verbrechen begangen, die ihr mir vorwerft.« Fourquet war klar, dass er diesen Fall erst dann an den Staatsanwalt weiterleiten konnte, wenn ihm ein schlüssiges Geständnis mit den notwendigen Einzelheiten vorlag.
    Am nächsten Tag versuchte er daher, vernünftig mit Vacher zu reden. Das Geständnis sei sehr hilfreich, meinte er, doch nun sei es an der Zeit, über die näheren Umstände zu sprechen. Er bat Vacher, die Morde mit ihm der Reihe nach durchzugehen, und zwar diesmal mit allen wichtigen Details.
    »Für mich ist es sinnlos, Ihnen mehr über die Verbrechen zu erzählen, weil Sie ebenso viel wissen wie ich«, sagte Vacher, der jetzt gebrochen und mutlos zu sein schien.
    Fourquet erklärte, dass er zwar im Großen und Ganzen Bescheid wisse, aber jetzt brauche er Einzelheiten. »Das ist eine Berufsregel«, fügte er hinzu und bemühte sich um einen kollegialen Ton. »Untersuchungsrichter sind verpflichtet, den Beschuldigten nach allen Einzelheiten der Verbrechen zu fragen, die er gestanden hat.«
    »Ich sage Ihnen doch, es ist sinnlos«, erwiderte Vacher. »Und es ist zu hässlich. Verlangen Sie nicht von mir, in diese hässliche Zeit zurückzukehren. Ich sage nichts mehr.«
    Wieder einmal war die Situation schwierig. Fourquet fürchtete, dass Vacher sein Geständnis widerrufen werde, sobald die Öffentlichkeit davon erfuhr und ihm die Folgen bewusst würden. Natürlich konnte es auch sein, dass Vacher an seinem Geständnis festhielt, die Öffentlichkeit es allerdings eher als das Geschwafel eines Verrückten abtun würde. Fourquets Kollege, der Staatsanwalt, der den Fall vor Gericht bringen würde, beschwor ihn, sehr sorgfältig zu arbeiten, da der ganze Fall leicht in sich zusammenbrechen konnte. Vielleicht waren sie ja auch einem Hochstapler aufgesessen?
    In der Zwischenzeit schrieb Vacher seiner Familie und gab sich zuversichtlich, dass er bald wieder in Saint-Robert sein werde, in dieser »menschlichen und freundlichen Anstalt«.
    Einige Tage steckten die beiden Männer in einer Sackgasse fest. Dann sorgte Vacher für eine überraschende Wendung. Er war ein eifriger Zeitungsleser. Während seines Aufenthalts in Saint-Robert hatte er jeden Tag mehrere Blätter gelesen. Nun wurde die Presse allmählich auf ihn aufmerksam, und er beschloss, die Berichterstattung zu beeinflussen. Wenn die Öffentlichkeit seine Version der Geschichte kannte, so glaubte er, würde sie begreifen, dass er kein Ungeheuer war, sondern ein krankes, ja sogar sympathisches menschliches Wesen. Vacher erbot sich daher, detailliert über die Morde zu reden, wenn Fourquet ihm im Gegenzug versprach, dass die Zeitungen sein Geständnis abdrucken würden.
    Fourquet konnte die Motive des Verbrechers gut verstehen. Wenn er nur wegen eines einzigen Mordes verurteilt werden sollte, würde er unweigerlich unter der Guillotine enden. Aber wenn er mehrere Verbrechen gestand, würden die Leute ihn für verrückt halten. »Nicht einmal ein Mensch unter 1000 würde einen Mann, der acht Morde begangen hat – darunter sieben an Kindern, die er zudem furchtbar verstümmelt hat –, nicht für zehnmal geisteskrank halten«, sagte er zu Vacher. »Und daher ist Ihre Schlussfolgerung ganz einfach: Weil Geisteskranke nicht für ihr Handeln verantwortlich sind und das Gesetz sie nicht bestraft, kann man auch Sie nicht verurteilen. Geben Sie zu, dass ich Sie durchschaut habe?«
    Vacher stimmte zu.
    Aber es gebe ein Problem, fügte Fourquet hinzu, der sich jetzt fast wie ein Verschwörer anhörte. Zwar sei die Beweislage im Fall Portalier eindeutig, aber in den anderen Fällen schwach. Vacher müsse daher viele Einzelheiten liefern, wenn er auf Unzurechnungsunfähigkeit plädieren wolle.
    Am 16. Oktober veröffentlichte Le Petit Journal mit seiner Riesenauflage Vachers Geständnis in voller Länge. Sofort danach begann Vacher zu reden – und offenbarte alle Details. Er gab die Morde nicht nur zu, sondern bestand ausdrücklich darauf, dass er die Wahrheit sagte, so als wolle er Fourquet auffordern, ihn zu widerlegen.
    Er begann mit einem Mord in der Nähe von Dijon. »Ein ungefähr fünfzehn- oder sechzehnjähriges Mädchen. Hatte sie nicht einen Hund?«, fragte er. »Und sind nicht eine Menge Leute an diesem Morgen vorbeigegangen? Habe ich nicht ihre Schuhe und Ohrringe mitgenommen? … Was sagt Ihnen das?«
    Fourquet wusste, dass er vom Mord an Augustine Mortureux sprach. »Was diese

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