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Der wasserdichte Willibald

Der wasserdichte Willibald

Titel: Der wasserdichte Willibald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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vergangen, bis sie endlich in die Dusche gingen.
    »Wieso duschen?«, fragte Willi. »Wenn ich sowieso gleich baden gehe?«
    »Man muss erst duschen«, sagte Papa, »damit nicht der ganze Dreck ins Schwimmbecken kommt.«
    Willi fand nicht, dass er dreckig war. Aber er stellte sich kurz unter die Dusche. Das war nicht schlimm.
    Auf dem Weg zur Schwimmhalle desinfizierte sich Papa die Füße: Er hielt seine Zehen unter eine Art Wasserhahn. Danndrückte er auf einen Knopf an der Wand. Und unten aus dem Hahn sprühte ein feiner Nebel auf die Füße.
    »Gegen Fußpilz«, sagte Papa.
    »Hast du Fußpilze?«, fragte Willi und spreizte seine Zehen. »Ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Papa. »Aber vielleicht ein anderer Badegast. Und der läuft hier herum; wir wissen aber nichts davon.
     Und dann holen wir uns einen von dem.«
    Willi schaute sich den Boden an. Er war mit Gummimatten belegt. Von Pilzen war nichts zu sehen.
    »Auf dem Boden sieht man den nicht«, sagte Papa. »Erst wenn er zwischen deinen Zehen wächst.«
    Willi sah gleich die Champignons zwischen seinen Zehen wachsen und sprühte lange und gründlich Desinfektionsmittel auf seine
     Füße. Sein Misstrauen gegenSchwimmbäder war noch ein bisschen größer geworden.
    Als sie jetzt in die Schwimmhalle traten, erinnerte er sich auch wieder daran, dass das Wasser so stank. »Ganz stinkig hier!«,
     sagte er.
    »Das ist das Chlor«, erklärte Papa. »Das tun sie ins Wasser gegen die Krankheitskeime.«
    »Wieso sind Krankheitskeime im Schwimmbad, Papa?«
    »Na ja«, sagte Papa. »Wenn du dich zum Beispiel geschnitten hast und die Wunde eitert und du gehst baden.«
    Dann ist das ganze Wasser voll Eiter, dachte Willi und seine Knie zitterten ein bisschen.
    »Oder die Lausbuben pinkeln rein«, sagte Papa und lachte. »Dagegen ist das Chlor im Wasser.«
    »Ich glaub, ich muss mal«, sagte Willi. Und dann ging er ganz lang aufs Klo. Erst als Papaheftig an die Tür klopfte, kam er wieder heraus.
    »Hast du Durchfall oder was?«
    »Nein«, sagte Willi. »Müssen wir noch lange bleiben?«
    Da wurde Papa ganz ernst. Er beugte sich zu Willi herunter und sagte: »Wir bleiben so lange, bis du eine Wasserratte geworden
     bist.«
    Er nahm Willi an der Hand und führte ihn zurück in die Schwimmhalle. Sie suchten sich einen Liegestuhl am Rande des Beckens
     und breiteten ihre Handtücher aus.
    »Hast du meine Sachen dabei?«, fragte Willi.
    »Logo. Alles«, sagte Papa. Und dann packte er die ganze Ausrüstung aus. Er blies Schwimmflügel auf und steckte sie auf Willis
     Arme. Er setzte ihm die Schwimmbrille auf. Die hatte ihm Opa geschenkt, damit ihm das Wasser nicht in den Augen brannte. Dann
     zog er ihm eine Badekappe über, damit ihm keinWasser in die Ohren kam. Und dann hängte er ihm noch den Schwimmreifen mit dem Entenkopf um den Bauch.

    »Und jetzt aber los!«, sagte Papa.
    »Erst noch die Badeschuhe«, sagte Willi.
    »Die brauchst du doch hier nicht«, sagte Papa. Aber er zog sie ihm trotzdem an.
    Und Willi dachte: Die brauch ich eben schon. Ich will nicht auf einen Fußpilz treten oder auf Eiter.
    »So, jetzt haben wir alles«, sagte Papa und nahm Willi bei der Hand. »Jetzt geht’s hinein ins Vergnügen!«
    Das Schwimmbecken war voller Leute, alte, junge, dicke, dünne. Alle hatten sie Spaß am Wasser. Keiner hatte Angst. Nur Willi.
    Er hielt Papas Hand ganz fest, als sie langsam die breiten Stufen ins flache Wasser hinunterstiegen. Als Willi den ersten
     Fuß ins Wasser stellte, biss er sich so auf die Lippe, dass eswehtat. Aber das Wasser war nicht kalt. Und dann gingen sie ganz langsam, zentimeterweise tiefer hinein. Willi klammerte sich
     mit der einen Hand an Papa, mit der anderen an den Schwimmreifen. Er hatte noch immer Angst.
    »Wenn du den Schwimmreifen weiter so quetschst, machst du noch ein Loch rein«, sagte Papa und lachte. »Geht doch wunderbar!«
    Es ging wirklich nicht schlecht. Bis zum Bauch stand Willi schon im Wasser. Und er wäre vielleicht sogar noch weiter reingegangen.
     Aber da ertönte plötzlich eine Hupe aus dem Lautsprecher. Und die anderen Kinder im Bad stießen einen Jubelschrei aus. Dann
     senkte sich der Wasserspiegel plötzlich.
    Ach, dachte Willi. Glück gehabt. Das Hupen bedeutet, dass sie jetzt das Wasser rauslassen. Das Baden ist schon zu Ende. Und
     die anderen freuen sich auch.
    Aber so war es nicht. Das Hupen bedeutete, dass jetzt die Wellenmaschine angeschaltet wurde. Dafür musste das Wasser abgesenkt
     werden, damit es

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