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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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suchte nach Anzeichen von Leben. In den Bergen im Osten hausten immer noch Nomaden. Es war ein wilder, kriegerischer Stamm. Da Talaban nur zwanzig Soldaten zur Verfügung hatte, fand er an der Vorstellung, an diesem kalten, einsamen Ort in einen Kampf verwickelt zu werden, nur wenig Gefallen.
    In diesen eisigen, einst so wundervoll fruchtbaren Landstrichen lauerten jetzt viele Gefahren. Die Nomaden waren nur eine davon. Bei der letzten Expedition hatte ein Rudel Säbelzahntiger einen Trupp Arbeiter angegriffen. Sie hatten drei Vagaren getötet und einen vierten verschleppt. Talaban hatte die Bestie getötet, als sie sich gerade in einen Vagaren verbissen hatte. Das Opfer war innerhalb weniger Momente verblutet, weil die Hauptschlagader in seinen Lenden zerfetzt war. Dann gab es da noch die Krals. Zwar hatte man sie seit der ersten Expedition nicht mehr gesehen, aber dennoch herrschte große Furcht vor ihnen, und im Laufe der Zeit war ihre Bösartigkeit in den Beschreibungen stetig gewachsen. Talaban selbst hatte noch nie einen Kral gesehen, aber Augenzeugen hatten ihm von ihrer Schnelligkeit und Wildheit berichtet. Sie waren ganz und gar von weißem Fell bedeckt wie Schneebären, ihre Gesichter jedoch wiesen menschliche Züge auf, auch wenn sie unglaublich bestialisch waren. Drei Zeugen beschrieben sie als über zwei Meter groß mit langen Oberarmen. Beim Angriff ließen sie sich auf alle viere fallen und töteten mit ihren Klauen und scharfen Zähnen.
    Und die letzte Gefahr, beileibe jedoch nicht die geringste, bildeten die Mammutherden, die die Wälder im Osten durchstreiften. Ihre dicken Häute schützten sie vor der grimmigen Kälte, und ihre oft über einen Meter langen Stoßzähne machten sie zu gefährlichen Widersachern. Selbst Säbelzahntiger gingen den Mammuts normalerweise aus dem Weg, es sei denn, sie konnten ein Tier von der Herde trennen.
    Im Augenblick schien die riesige Eiswüste jedoch leer zu sein. Talaban winkte seinem Korporal Methras zu, der auf einem Hügel etwa sechshundert Schritt weiter östlich postiert war. Der Mann breitete die Arme aus und signalisierte ihm damit, dass es nichts zu berichten gab.
    Dann bemerkte Talaban eine Bewegung auf dem Meer. Zuerst hielt er es für ein Schiff, doch dann sah er den gewaltigen Rücken eines Blauwals auftauchen, bevor das Meer ihn erneut verschluckte. Ihm fielen die Worte des Mystikers ein, und erst jetzt wurde ihm klar, dass in dem Moment, als die ungeheure Flutwelle Parapolis verschluckt hatte, ein Wal gegen die Krone des Monuments gekracht sein musste und sie abgerissen hatte. Er fragte sich unwillkürlich, ob der kleine Mystiker wohl überlebt hatte.
    Unten in der Bucht ankerte Schlange Sieben. Ihre Segel waren eingerollt. Selbst hier in dieser sanften Bucht wirkte das gewaltige schwarze Schiff nicht seetüchtig; ihre Decks waren zu hoch, und sie hatte zu viel Tiefgang. Talaban seufzte. Er zog seinen schwarzen wollenen Umhang enger um die Schultern und schritt den Hügel hinab. Drei Vagaren hockten im Schutz einiger Felsbrocken und warteten auf das Beiboot des Schiffs. Sie trugen weiße Fellmäntel und Stiefel aus Schafspelz. Trotzdem waren ihre Lippen vor Kälte blau angelaufen. Talaban kniete sich zwischen sie. » Früher einmal gab es hier Weinberge«, sagte er, » und weiter oben im Norden einen See, wo der Avatar Primu einen Palast besaß. Als Kind bin ich in diesem See geschwommen, und meine Schultern wurden von der Sonne verbrannt.«
    » Dieser See besteht jetzt aus Eis, Herr«, erwiderte einer der Vagaren und blies sich wärmend in die Hände. » Alles hier ist jetzt Eis.« Seine Stimme klang tonlos, und er sah nicht zu Talaban hoch.
    » Noch zwei Tage, dann segeln wir in die Stadt zurück«, erwiderte Talaban.
    Seine Worte konnten die Männer nicht aufmuntern. Er verließ sie und ging zum Ufer. Eisschollen trieben parallel zur Küste durch das Wasser. Er gab mit dem Arm ein Zeichen zum Schiff hinüber. Sofort wurde das silberne Langboot herabgelassen. Rasch, ohne Ruder oder Segel, glitt es durch die Wogen. Talaban erkannte die zusammengekauerte, von einer Kapuze verhüllte Gestalt Mondsteins an der Pinne. Der Krieger fröstelte erneut. Die Kälte drang ihm jetzt bis in die Knochen. Die drei Vagaren eilten ebenfalls ans Ufer, als das Boot näher kam. Sie warteten, bis Talaban an Bord gestiegen war, bevor sie ebenfalls hastig über die Seitenwände kletterten.
    » Sind kalte Hasen, die da«, meinte Mondstein und deutete grinsend auf die

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