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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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hinauf, wo er mit dem Knall von hundert Donnerschlägen explodierte.
    Das getroffene goldene Schiff beschleunigte und pflügte durch das Hafenbecken auf die Mole zu. Es schoss keine Feuerbälle ab und wurde auch nicht langsamer, als es sich der Mole näherte. Sein Bug prallte auf den Stein. Die Planken erzitterten und gaben nach. Das Schiff jedoch fuhr weiter, sein Rumpf zerbarst, und es krängte zur Seite. Männer kletterten an Deck und sprangen über die Seiten des Schiffes.
    Ro befreite sich aus dem zerstörten Hafenturm und setzte sich auf die Trümmer. Er war müde und litt immer noch große Schmerzen, sah jedoch ungerührt zu, wie Rael und seine Bogenschützen die Überlebenden des havarierten Schiffes töteten.
    Das goldene Schiff neigte sich noch einmal zur Seite, dann rollte es kieloben und versank.
    Vor dem Hafen zog sich das Führungsschiff weiter zurück. Und auf der anderen Seite der Bucht feuerten vier weitere goldene Schiffe Feuerbälle in die hilflose Stadt Pagaru.
    Niclin und vier hohe Offiziere kauerten hinter den Befestigungen auf der Westmauer von Pagaru und warteten auf die Invasion. Hinter ihnen brannten zahlreiche Gebäude. Die Straßen waren von Leichen übersät. Ein Abschnitt der Mauer rechts von Niclin war weggerissen worden. Drei Avatar-Soldaten hatten dabei ihr Leben verloren.
    Niclin kroch geduckt an den Zinnen entlang und spähte durch das Loch in der Mauer. Das erste der goldenen Schiffe glitt auf den Pier zu. Öffnungen erschienen im Rumpf des Schiffes, und Niclin sah, wie sich Krieger dahinter sammelten.
    Plötzlich erhellte eine riesige Explosion den Himmel. Niclin blinzelte und richtete seinen Blick auf das Meer. Eins der goldenen Schiffe hatte Schlagseite, und Rauch quoll aus seinem mittleren Deck. Während Niclin zusah, kippte es und ging rasch unter. Unten im Hafen wurden die Öffnungen im Rumpf des goldenen Schiffes rasch geschlossen, und es zog sich vom Pier zurück. Niclin konnte nicht genau erkennen, was da passierte, also richtete er sich auf und sah… die Rettung.
    Wie ein schwarzer Todesschatten schwebte Schlange Sieben heran. Ihr dunkler Bug durchschnitt die Wogen, als sie mit voller Kraft heranrauschte. Ein Lichtblitz zuckte auf und traf ein zweites goldenes Schiff, zerfetzte das Heck des Feindes. Die beiden restlichen Schiffe der Almecs flüchteten aufs Meer hinaus, und die Schlange lief in den Hafen ein.
    Die Soldaten der Avatar verließen ihre Verstecke am Kai und jubelten. Niclin wurde ebenfalls von einer Welle der Begeisterung durchströmt, aber er unterdrückte sie und ging zurück zu der Stelle, wo seine Offiziere warteten. Mit ruhiger Stimme befahl er ihnen, Löschmannschaften zusammenzustellen und die Rettungsarbeiten zu organisieren. Dann schritt er die Treppe hinab und ging zum Hafen.
    Als die Laufplanke der Schlange Sieben heruntergelassen worden war, ging der Questor an Bord des Schiffes. Ein junger Matrose der Vagaren führte ihn zu Talabans Kajüte. Niclin trat ein. Der Anajo Mondstein saß auf dem Teppich. Talaban erhob sich von dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch, verbeugte sich und bot dem Questor einen Kelch mit Wein an.
    » Ihr seid gerade noch rechtzeitig gekommen, Kapitän«, erklärte Niclin, während er das Getränk annahm. » Es wäre allerdings erfreulicher gewesen, Euch eine Stunde vorher zu sehen.«
    » Das ist ausschließlich meine Schuld, Questor. Wir haben gestern Nacht Schutz vor dem Sturm gesucht. Das hat unsere Ankunft verzögert.«
    » Wie schade, dass er den Almecs nicht dieselben Unannehmlichkeiten bereitet hat.«
    » Sie leiden nicht unter dem Zwang, mit ihrer Energie haushalten zu müssen«, gab Talaban zurück. » Habt Ihr große Verluste?«
    Niclin nippte an seinem Wein. Er mochte Talaban nicht, aber er wusste, dass er einen Mann tadelte, der sich als Retter der Stadt erwiesen hatte. Er seufzte, und als er antwortete, klang seine Stimme weicher. » Die Rettungsarbeiten beginnen gerade, aber ich denke, dass Hunderte ihr Leben verloren haben. Ihr habt die Sonnenfeuer sehr gut eingesetzt, Talaban. Wenn wir fünf Geschütze mehr hätten, könnten wir diesen Krieg vielleicht sogar gewinnen.«
    » Noch ist er nicht verloren, Questor«, meinte Talaban scharf.
    » Nein, noch nicht. Acht dieser goldenen Schiffe sind den Luan hinaufgefahren. Sie werden bereits eine Armee in unserem Rücken abgesetzt haben. Ebenso viele Schiffe sind nach Norden weitergezogen. Der Questor General hat Befehle nach Pejkan, Boria und Caval geschickt, dass

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