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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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sein Visier. Ro kniete hinter der Sonnenfeuer. Sie vibrierte immer noch, während sie auflud.
    Die Wand links von ihm gab unter einer weiteren Explosion nach. Ein Teil der Decke brach ein. Ein gewaltiger Träger stürzte um, wurde jedoch vom Türrahmen aufgehalten. Ro zielte und spähte durch den erstickenden Staub. Die Vibration erstarb. Er kniff die Augen zusammen und betätigte den Abzugshebel.
    Der Feuerball traf das dritte Schiff hoch oben am Heck. Ro öffnete die Augen und sah die Explosion, die dem Einschlag folgte. Die hintere Hälfte des Schiffs verschwand in einem gewaltigen Knall. Der Bug und der Mittelbereich brachen ab. Langsam kippte das Schiff um und versank in den Wogen. Einige Überlebende sprangen von den Trümmern und schwammen an den Strand.
    Ein Feuerball traf das Dach des Hafenturms. Ein Donnern folgte. Das Dach wurde weggerissen, und die Decken der vier oberen Stockwerke sackten nach unten durch, krachten durch das Gebäude und begruben die Sonnenfeuer und Questor Ro unter Tonnen von Trümmern.
    Der Questor General beobachtete das Werk der Zerstörung aus seinem Versteck in einer schmalen Gasse neben dem Hafen. Hinter ihm brannten Gebäude, und er hörte die Schreie der Eingeschlossenen. Sein Blick jedoch war auf das erste goldene Schiff gerichtet, das erneut auf die Mole zufuhr.
    Mit ihm warteten fünfzig Avatar, und zweihundert Krieger der Vagaren waren in der Nähe versteckt. Rauchwolken hüllten sie ein, und etliche Männer begannen zu husten. Rael band sich einen Schal über die untere Hälfte seines Gesichtes. Sein Adjutant Cation verschwand kurz und tauchte Augenblicke später mit einem Eimer Wasser wieder auf. Die Männer durchtrennten ihre roten Umhänge und zogen sie sich über ihre Gesichter. Cation hielt Rael den Eimer hin. Er nahm kurz den Schal ab, tauchte ihn ein und band in sich dann wieder vor Mund und Nase. Jetzt fiel ihm das Atmen leichter.
    Das goldene Schiff näherte sich und legte neben der Steinmauer der Mole an. Einen Augenblick lang rührte sich nichts. Dann sanken zwanzig Laufplanken auf die Steine, und mit schwarzen Stöcken bewaffnete Soldaten rannten hinunter. Sie waren nur leicht gepanzert, mit Brustpanzern aus versteiftem Leder und Kupferhelmen. Schilde hatten sie nicht.
    Als die ersten von ihnen auf der Mole ankamen, führte Rael seine fünfzig Avatar aus dem Versteck. Sie bildeten rasch eine Feuerlinie, und die Energiestrahlen der Zhi-Bogen schlugen in die Gruppen der feindlichen Soldaten ein. Dutzende fielen, aber die Überlebenden bewiesen ungeheure Disziplin und gerieten nicht in Panik. Stattdessen hoben sie ihre schwarzen Stöcke an die Schultern. Es donnerte. Mehr als die Hälfte von Raels Männern wurde von den Füßen gerissen. Weiter hinten auf der Mole stürmten die zweihundert Vagaren aus ihrem Versteck und griffen die Almecs an. Rael hatte den Eindruck, dass ihre Feuerstöcke plötzlich nutzlos waren, denn es folgten nur sporadische Schüsse. Die Schwertkämpfer der Vagaren schlugen erbarmungslos eine Bresche durch die feindlichen Linien. » Die Öffnungen!«, schrie Rael seinen restlichen Bogenschützen zu. » Zielt auf die Öffnungen!« Er hob seinen Zhi-Bogen und feuerte einen Energiestrahl durch die erste Luke, die die Laufwege freigelegt hatte. Der Strahl explodierte gleißend hell im Schiff, und Flammen loderten hoch. Ein Strahl nach dem anderen folgte. Überall auf dem Schiff züngelten Flammen auf.
    Auf der Mole rückten die Vagaren in ihren eisernen Rüstungen unaufhaltsam vor. Das goldene Schiff zog sich zurück. Soldaten, die noch auf den Laufplanken standen, stürzten in das Hafenbecken. Auf der Mole wurde jetzt erbittert gekämpft. Mehr als hundert kupferhäutige Krieger hatten es bis ans Ufer geschafft, aber sie waren den Vagaren zahlenmäßig unterlegen und kämpften um ihr Leben. Sie warfen ihre Feuerstöcke zur Seite und zückten Dolche oder Kurzschwerter. Doch den schwer gepanzerten Vagaren hatten sie nichts entgegenzusetzen.
    Als das Schiff sich ein Stück von der Mole entfernt hatte, schoss es einen Feuerball ab. Rael sah es. » Zurück!«, schrie er seinen Vagaren zu.
    Doch in dem Kampflärm hörte ihn niemand. Der Feuerball explodierte mitten in der Traube der Kämpfenden. Auf beiden Seiten fielen Dutzende sofort; ihre Kleidung brannte, und ihre Gliedmaßen waren ihnen weggerissen worden. Andere wanden sich voller Qual auf der Mole, während ihre Haare und ihre Haut brannten.
    Die überlebenden Vagaren ergriffen voller Panik die

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