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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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hindurch. Es wird nicht mehr lange dauern, dachte er.
    Drei goldene Schiffe setzten sich in Bewegung und steuerten über die Bucht nach Pagaru. Vier andere fuhren zum Hafen. Etwas an ihren Bewegungen erfüllte Ro mit Furcht. Sie strahlten Gelassenheit, Stärke, Zielstrebigkeit und ungeheures Selbstbewusstsein aus. So muss es auch auf die Khasli gewirkt haben, die sich uns vor Jahrhunderten entgegengestellt haben, dachte Ro. Er fröstelte innerlich. Und aktivierte die Sonnenfeuer. Während sich die Ladung aufbaute, begann die Maschinerie zu summen. Ro konnte die Vibrationen in der Waffe spüren. Sie machten die bevorstehende Schlacht plötzlich real. Ro fühlte, wie Panik in ihm aufstieg.
    Du bist ein Avatar, schimpfte er sich streng. Schweiß lief ihm in die Augen. Er wischte ihn mit dem öligen Tuch weg.
    » Sollen wir uns auf dem Dach postieren, Questor?«, wollte einer der Soldaten wissen.
    » Nein. Bleibt hier. Nach Möglichkeit müssen wir die Sonnenfeuer wegtragen. Sie ist zu wertvoll, um sie nach nur einem Schuss verloren zu geben.«
    Ro kauerte sich hinter das Visier. Früher einmal waren wir wirklich Götter, dachte er. Wir schritten wie Titanen über die Erde. Wir brachten den primitiven Völkern Gesetze und Wissen. Wir lehrten sie die Geheimnisse des Ackerbaus und der Architektur.
    Und wir machten sie zu Sklaven…
    Das erste der goldenen Schiffe näherte sich langsam seiner Schusslinie.
    Sklaven. Und dadurch haben wir uns zu Sklaven unserer selbst gemacht, dachte er. Sklaven der Tradition, Sklaven der Vergangenheit.
    Ro betätigte den Abzugshebel.
    Nichts geschah. Er fluchte leise und öffnete hastig die Kontrolltruhe. Einer der Kristalle war aus seiner Mulde gerutscht. Er schob ihn zurück und schloss den Deckel. Das erste Schiff war bereits weitergefahren und befand sich außerhalb seiner Schusslinie, aber ein zweites kam näher. In dem Augenblick ertönte von draußen eine Reihe von dumpfen Schlägen, denen ein Rauschen folgte. Dann erschütterten drei mächtige Explosionen die Grundfesten des Gebäudes.
    » Auf der Mole brennt es!«, schrie einer der Soldaten. » Sie haben Maschinen auf den Schiffen, die Feuerbälle auf die Stadt schießen!«
    Ro ignorierte ihn, als das zweite Schiff in seinem Visier auftauchte. Er betätigte den Hebel. Blaues Feuer knisterte aus der Mündung der Röhre, dann explodierte ein strahlendes weißes Licht vor Ros Augen. Geblendet taumelte er von der Kanone zurück und sah deshalb nicht den Lichtspeer, der in das Kriegsschiff einschlug. Die mit Gold bedeckten Planken zersplitterten, als der Energiestrahl sie durchschlug und sich beim Aufprall mit entsetzlicher Hitze ausbreitete. Die folgende Explosion zerriss das Schiff in drei Teile. Leichen wurden durch die Luft geschleudert, und die Hitzewelle traf sogar den Hafenturm. Ro war auf die Knie gesunken, hatte die Hände über die Augen gelegt und spürte, wie die Hitze über ihn hinwegspülte.
    Dann öffnete er die Augen wieder und blinzelte die Tränen weg. Langsam kehrte seine Sehkraft zurück. Er trat ans Fenster und blickte auf das Schlachtfeld. Nur noch Trümmer waren von dem goldenen Schiff übrig. Ro wurde von einer Woge der Begeisterung erfasst.
    Er trat an das hintere Ende der Sonnenfeuer und legte die Hände auf die Röhre. Er spürte die Vibration, als sich die Waffe auflud.
    Wir haben eine Chance, dachte er. Sie sind nicht so übermächtig, wie sie glauben.
    In der Bucht schlug jedoch das erste der goldenen Schiffe zurück. Ein Feuerball erhob sich fauchend in die Luft und segelte über das Wasser. Er landete etwa zehn Meter vom Hafenturm entfernt. Die Explosion war ungeheuerlich. Felsen und Steine zerbarsten bei dem Aufprall, und der Avatar-Soldat, der am nächsten am Explosionsherd gestanden hatte, wurde von den Füßen gerissen und gegen die Mauer des Hafenturms geschleudert. Sein Rückgrat zerbrach in tausend Stücke.
    Die beiden anderen Soldaten zielten mit ihren Zhi-Bogen auf das Schiff und feuerten einen Energiestrahl nach dem anderen auf die Oberdecks. Sie explodierten auf dem Holz und richteten nur wenig Schaden an.
    Ein zweiter Feuerball erhob sich vom Schiff. Die Avatar-Soldaten rannten los. Sie hatten nicht einmal dreißig Meter geschafft, als der Feuerball den Damm der Mole traf. Die Druckwelle riss die flüchtenden Männer in die Luft und schleuderte sie über das Wasser, wo ihre Leichen versanken.
    Im Hafenturm hockte Ro am Boden, bedeckt von Staub und Trümmerstücken. Ein drittes Schiff segelte in

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