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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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blickte nach oben und setzte zu einem mächtigen Sprung auf einen steinernen Sims an.
    Dummer Junge, dachte Dalinar und sah zu, wie der König einen Augenblick lang in der Luft hing, bevor er den Vorsprung zu fassen bekam. Dann zog sich der König weiter hinauf.
    Dalinar bewegte sich hektisch. Stein wurde unter seinen metallenen Fingerspitzen zermahlen, kleine Brocken lösten sich aus dem Fels. Der Wind zauste seinen Umhang. Er streckte sich, stieß sich ab und konnte sich dann wieder vor den König setzen. Die Spitze war nur noch wenige Fuß entfernt.
Die Erregung sang in ihm. Er griff nach dem Ziel, wollte unbedingt gewinnen. Er durfte nicht verlieren. Er musste …
    Vereinige sie.
    Er zögerte, wusste nicht genau warum und ließ seinen Neffen an sich vorbeiziehen.
    Elhokar erreichte die Plattform an der Spitze, stellte sich darauf und lachte triumphierend. Er wandte sich Dalinar zu und streckte die Hand nach ihm aus. »Beim Sturmwind, Onkel, du hast ein großartiges Rennen geliefert! Vorhin habe ich fest geglaubt, dass du mich besiegst.«
    Der Triumph und die Freude auf Elhokars Gesicht brachten ein Lächeln auf Dalinars Lippen. Der jüngere Mann brauchte solche Siege. Selbst die kleinen taten ihm gut. Ruhmsprengsel – die wie winzige golden durchscheinende Lichtkugeln aussahen – tauchten überall um ihn herum auf, angezogen von seinem Gefühl des Triumphes. Dalinar beglückwünschte sich still dafür, dass er gezögert hatte. Er ergriff die Hand des Königs und ließ es zu, dass ihn dieser auf den Vorsprung zog. Dieser natürliche Ausguck bot gerade genug Platz für die beiden.
    Dalinar holte tief Luft und klopfte dem König auf den Rücken. Metall klapperte gegen Metall. »Das war ein feiner Wettstreit, Euer Majestät. Und Ihr habt Euch sehr gut geschlagen.«
    Der König strahlte. Sein goldener Splitterpanzer glänzte in der Mittagssonne. Er hatte das Visier hochgeschoben und die hellgelben Augen, die starke Nase und das sauber rasierte Gesicht enthüllt, das mit seinen vollen Lippen, der breiten Stirn und dem festen Kinn beinahe zu schön wirkte. Gavilar hatte auch einmal so ausgesehen, bevor ihm die Nase gebrochen worden war und er jene schreckliche Wunde an der Wange erhalten hatte.
    Unter ihnen ritten die Kobaltgarde, einige von Elhokars Dienern und auch Sadeas herbei. Sein Panzer schimmerte zwar rot, aber er war kein vollkommener Splitterträger. Er besaß nur die Rüstung, nicht aber die dazugehörige Klinge.

    Dalinar sah auf. Aus dieser Höhe konnte er einen großen Teil der Zerbrochenen Ebene überblicken – und empfand dabei einen seltsamen Augenblick der Vertrautheit. Er fühlte sich, als wäre er schon einmal auf diesem Aussichtspunkt gewesen und hätte auf die zerbrochene Landschaft heruntergeschaut.
    Einen Herzschlag später war dieses Gefühl wieder verschwunden.
    »Da«, sagte Elhokar und deutete mit seiner goldenen, gepanzerten Hand in die Ferne. »Ich kann schon unser Ziel erkennen. «
    Dalinar schirmte die Augen mit der Hand vor der Sonne ab und entdeckte drei Plateaus entfernt ein großes Zelt, über dem die Flagge des Königs flatterte. Breite, dauerhafte Brücken führten dorthin. Sie befanden sich recht nahe der Alethi-Seite der Zerbrochenen Ebene auf Plateaus, für deren Erhalt Dalinar persönlich sorgte. Hier lebte ein ausgewachsener Kluftteufel, den es zu jagen galt. Und der König besaß das Privileg, den Schatz in dessen Herzen für sich zu beanspruchen.
    »Du hattest wieder einmal Recht, Onkel«, bemerkte Elhokar.
    »Ich versuche, es mir zur Gewohnheit zu machen.«
    »Das kann ich dir wohl nicht verübeln. Aber ich kann dich hin und wieder bei einem Rennen schlagen.«
    Dalinar lächelte. »Ich habe mich wieder jung gefühlt. Genauso war es damals, als ich Eurem Vater bei verrückten Rennen nachgeeilt bin.«
    Elhokar kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, und die Ruhmsprengsel verblassten. Die Erwähnung Gavilars verbitterte ihn; er hatte immer wieder den Eindruck, mit dem alten König verglichen zu werden und dabei schlecht abzuschneiden. Leider traf das auch zu.
    Dalinar redete schnell weiter. »Wir müssen gewirkt haben, als würden wir zu den zehn Narren gehören, als wir losgeprescht
sind. Ich wünschte, Ihr hättet mir die Zeit gelassen, Eure Ehrenwache darauf vorzubereiten. Dies hier ist schließlich Kriegsgebiet.«
    »Pah. Du machst dir zu viele Sorgen, Onkel. So nahe an unserer Seite der Ebene haben die Parschendi schon seit Jahren nicht mehr

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