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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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seinem Pferd namens Galanter über ein steiniges, von Felsbrocken übersätes Plateau auf der Zerbrochenen Ebene ritt.
    »Sollten wir inzwischen nicht schon längst da sein?«, fragte der König.
    »Wir sind zwei oder drei Plateaus vom Jagdgebiet entfernt, Euer Majestät«, antwortete Dalinar abgelenkt. »Es dauert noch etwa eine Stunde, wenn wir das Protokoll beachten. Wenn wir aber einen höher gelegenen Aussichtspunkt hätten, könnten wir vermutlich schon den Pavillon …«
    »Einen Aussichtspunkt? Würde die Felsformation vor uns ausreichen? «
    »Vermutlich«, sagte Dalinar und betrachtete den turmartigen Felsen. »Wir könnten Späher hochschicken.«
    »Späher? Pah. Ich muss mich etwas bewegen, Onkel. Ich wette fünf Brome, dass ich vor dir auf der Spitze bin.« Mit diesen Worten galoppierte der König unter Hufgedonner los und ließ eine entsetzte Gruppe von Hellaugen, Dienern und Wächtern zurück.
    »Sturmverdammt!«, fluchte Dalinar und gab seinem Pferd die Sporen. »Adolin, du hast das Kommando! Sichere das nächste Plateau – für alle Fälle!«
    Sein Sohn, der ihnen nachgetrottet gekommen war, nickte heftig. Dalinar galoppierte hinter dem König her – eine Gestalt in goldener Rüstung und einem langen blauen Umhang. Hufgetrappel klapperte über den Stein und Felsformationen huschten vorbei. Vor ihnen erhob sich der steile, stachelartige
Fels über dem Rand des Plateaus. Solche Gebilde waren hier draußen auf der Zerbrochenen Ebene häufig anzutreffen.
    Verflucht sei dieser Junge. Dalinar betrachtete Elhokar noch immer als Kind, obwohl der König schon sechsundzwanzig Jahre alt war. Doch manchmal verhielt er sich immer noch wie ein Knabe. Warum konnte er denn keine Vorwarnung geben, wenn er zu einem so halsbrecherischen Unternehmen ansetzte?
    Doch während Dalinar hinter ihm her ritt, musste er zugeben, dass es ein gutes Gefühl war, frei und ohne Helm dahinzustürmen und das Gesicht in den Wind zu halten. Sein Puls ging schneller, und allmählich verzieh er auch den ungestümen Beginn des Rennens. Für den Augenblick vergaß Dalinar sogar alle Sorgen und die Worte, die er in seinem Kopf gehört hatte.
    Der König wollte ein Rennen haben? Nun, Dalinar würde ihm schon eines liefern.
    Er schoss an dem König vorbei. Elhokars Hengst war aus gutem Geblüt, aber er kam Dalinars Tier nicht gleich, das ein reinrassiges Ryschadium-Tier und daher zwei Fuß größer und wesentlich stärker als jedes gewöhnliche Pferd war. Die Tiere suchten sich ihre Reiter selbst, und nur ein Dutzend Männer aus allen Kriegslagern besaßen eines. Dalinar war einer von ihnen, genauso wie Adolin.
    Nach wenigen Sekunden hatte Dalinar die Felsformation erreicht. Er sprang aus dem Sattel, obwohl Galanter noch nicht stand. Er traf hart auf den Boden, doch der Splitterpanzer fing den Aufprall ab und der Stein knirschte unter seinen Metallstiefeln, als er schlitternd zum Stillstand kam. Männer, die noch nie zuvor eine solche Rüstung getragen hatten – vor allem diejenigen, die an ihre Unterart gewöhnt waren, welche nur aus Stahl und Ketten bestand – konnten es nicht verstehen. Ein Splitterpanzer war auch nicht bloß eine Rüstung. Er war so vieles mehr.

    Dalinar rannte zum Fuß des Felsstachels, während Elhokar hinter ihm herangaloppierte. Dalinar sprang – seine vom Splitterpanzer verstärkten Beine trugen ihn acht Fuß in die Höhe – und hielt sich an einem Vorsprung fest. Er zog sich hoch, während ihm der Panzer die Kraft von vielen Männern verlieh. Die Erregung des Wettstreits breitete sich in ihm aus. Sie war zwar nicht so stark wie in einer Schlacht, aber zumindest war sie ein annehmbarer Ersatz.
    Unter ihm kratzte etwas über den Fels. Auch Elhokar hatte mit dem Aufstieg begonnen. Dalinar sah nicht nach unten, sondern hielt den Blick auf die kleine natürliche Plattform an der Spitze der etwa vierzig Fuß hohen Formation gerichtet. Er hielt sich mit stahlumkleideten Fingern fest und fand einen weiteren Halt. Die stählernen Handschuhe bedeckten seine Hände vollkommen, aber die uralte Rüstung verlieh seinen Fingern trotzdem Gefühl. Es war, als würde er dünne Lederhandschuhe tragen.
    Rechts von ihm ertönte ein Kratzen, gefolgt von einem leisen Fluchen. Elhokar hatte einen anderen Weg genommen, doch dort gab es nun keine Vorsprünge und damit keinen Halt für seine Finger mehr. Er kam nicht weiter.
    Der goldene Panzer des Königs glitzerte, als er sich zu Dalinar umdrehte. Elhokar biss die Zähne zusammen,

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