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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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kletterten von ihren Pferden herunter, die Frauen befahlen ihren Sänftenträgern, sie abzusetzen. Adolin machte sich auf den Weg zur Nachhut und holte den Bericht von dort ein. Als er zurückkehrte, hielt Elhokar Hof. Seine Diener hatten einen kleinen Baldachin aufgestellt, damit er Schatten bekäme, andere reichten Wein an. Natürlich war er gekühlt; dazu wurde eines der neuartigen Fabriale benutzt, die in der Lage waren, Dinge zu kühlen.
    Adolin setzte seinen Helm ab und wischte sich mit dem Satteltuch über die Stirn. Wieder wünschte er sich, er könnte sich zu den anderen gesellen und einen Schluck Wein trinken. Doch stattdessen saß er ab und suchte nach seinem Vater. Dalinar
stand außerhalb des Baldachins, hatte die gepanzerten Hände hinter dem Rücken verschränkt und blickte nach Osten in Richtung des Ursprungs – des fernen, unsichtbaren Ortes, an dem die Großstürme ihren Ausgang nahmen. Renarin stand neben ihm, schaute in dieselbe Richtung und wirkte so, als wollte er herausfinden, was sein Vater eigentlich so interessant fand.
    Adolin legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter und Renarin lächelte ihn an. Adolin wusste, dass sich sein Bruder – der jetzt neunzehn Jahre alt war – fehl am Platze fühlte. Obwohl er an seiner Seite ein Schwert trug, wusste er doch kaum, wie er es zu benutzen hatte. Seine Blutschwäche erschwerte es ihm, eine ausreichende Ausbildung zu erhalten.
    »Vater«, sagte Adolin, »vielleicht hatte der König ja Recht. Vielleicht hätten wir schneller weiterziehen sollen. Ich wünschte, diese ganze Jagd wäre schon vorbei.«
    Dalinar sah ihn an. »Als ich so alt war wie du, habe ich mich auf solche Jagden gefreut. Ein Großschalentier zu erlegen, das konnte für einen jungen Mann das Beste im ganzen Jahr sein.«
    Nicht das schon wieder, dachte Adolin. Warum schienen alle geradezu persönlich beleidigt zu sein, nur weil ihm diese Jagden keinen Spaß machten? »Das ist doch bloß ein übergroßes Chull, Vater.«
    »Diese übergroßen Chulle werden bis zu fünfzig Fuß groß und können sogar einen Mann in einem Splitterpanzer zertreten. «
    »Ja«, sagte Adolin, »und deswegen ködern wir es auch stundenlang, während wir selbst in der heißen Sonne braten. Wenn es sich dann endlich entscheidet aufzutauchen, decken wir es mit Pfeilen ein und nähern uns ihm erst, wenn es so geschwächt ist, dass es sich kaum mehr wehren kann. Und dann zerhacken wir es mit unseren Splitterklingen. Sehr ehrenwert, das alles.«

    »Das ist kein Duell«, sagte Dalinar, »sondern eine Jagd mit großer Tradition.«
    Adolin hob eine Braue.
    »Ja«, fügte Dalinar hinzu, »es kann langweilig sein. Aber der König hat darauf bestanden.«
    »Du brütest noch immer über deinen Schwierigkeiten mit Rilla, Adolin«, sagte Renarin. »Vor einer Woche warst du noch so erwartungsvoll. Du hättest Janala einladen sollen.«
    »Jalana hasst die Jagd. Sie hält sie für barbarisch.«
    Dalinar runzelte die Stirn. »Janala? Wer ist Janala?«
    »Die Tochter von Hellherr Lustow«, erklärte Adolin.
    »Machst du ihr den Hof?«
    »Noch nicht, aber ich werde es versuchen.«
    »Was ist denn aus dem anderen Mädchen geworden? Die Kleine, die die silbernen Haarreifen so gern hatte?«
    »Deeli?«, fragte Adolin. »Vater, ihr mache ich doch schon seit über zwei Monaten nicht mehr den Hof.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    Dalinar rieb sich das Kinn.
    »Zwischen ihr und Janala hat es bereits zwei andere gegeben, Vater«, bemerkte Adolin. »Du musst besser aufpassen.«
    »Der Allmächtige möge jedem Mann helfen, der versucht, bei deinen verworrenen Liebschaften auf dem Laufenden zu bleiben, mein Sohn.«
    »Die Letzte war Rilla«, sagte Renarin.
    Dalinar blickte finster drein. »Und ihr beiden …«
    »Wir hatten gestern einen Streit«, sagte Adolin. Er hustete und war entschlossen, das Thema zu wechseln. »Wie dem auch sei, findest du es nicht etwas seltsam, dass der König persönlich an der Jagd auf den Kluftteufel teilnehmen will?«
    »Nicht unbedingt. Es kommt nicht oft vor, dass ein ausgewachsenes Tier den Weg hier hinaus findet, und der König
hat nur selten die Möglichkeit, an Plateauläufen teilzunehmen. Auf diese Weise kann er endlich einmal kämpfen.«
    »Aber er ist dem Verfolgungswahn derart verfallen! Warum will er ausgerechnet jetzt auf die Jagd gehen und sich den Gefahren der Ebene aussetzen?«
    Dalinar warf einen Blick zum Baldachin des Königs hinüber. »Ich weiß, dass er merkwürdig wirkt, mein Sohn. Aber der

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