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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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König ist weit vielschichtiger, als die meisten es ihm zugestehen wollen. Er macht sich Sorgen darum, dass ihn seine Untertanen als Feigling betrachten könnten, weil er sich so sehr vor einem Attentat fürchtet. Und deshalb sucht er immer nach Möglichkeiten, seine Tapferkeit unter Beweis zu stellen. Manchmal sind das dumme Möglichkeiten, das mag sein, doch er ist nicht der erste Mann, der ohne Furcht in die Schlacht zieht, aber schreckliche Angst vor den Messern im Dunkeln hat. Das Erkennungszeichen für Unsicherheit ist Draufgängertum.
    Der König lernt gerade erst zu führen. Er braucht diese Jagd. Er muss sich und den anderen beweisen, dass er stark und in der Lage ist, ein Königreich im Krieg zu regieren. Aus diesem Grund habe ich ihn auch in seinem Vorhaben bestärkt. Eine erfolgreiche Jagd kann unter kontrollierten Verhältnissen seinen Ruf und sein Selbstvertrauen aufbauen helfen.«
    Adolin schloss langsam den Mund; die Worte seines Vaters hatten seine Einwände erstickt. Seltsam, wie sinnvoll die Handlungen des Königs wirkten, wenn sie auf diese Weise erklärt wurden. Adolin sah seinen Vater an. Wie können die anderen bloß behaupten, er sei ein Feigling? Erkennen sie seine Weisheit denn nicht?
    »Ja«, sagte Dalinar und blickte wieder in die Ferne. »Dein Vetter ist ein besserer Mann und ein stärkerer König, als die meisten ahnen. Zumindest könnte er das sein. Ich muss nur noch herausfinden, wie ich ihn dazu bringen kann, sich von der Zerbrochenen Ebene zurückzuziehen.«

    Adolin fuhr zusammen. »Wie bitte?«
    »Zuerst habe ich es nicht verstanden«, fuhr Dalinar fort. »Vereinige sie. Ich soll sie vereinigen. Aber sind sie nicht schon vereinigt? Wir kämpfen hier zusammen auf der Zerbrochenen Ebene. In den Parschendi haben wir einen gemeinsamen Feind. Aber allmählich begreife ich, dass wir nur dem Namen nach vereinigt sind. Die Großprinzen geben lediglich ein Lippenbekenntnis zu Elhokar ab, doch dieser Krieg – diese Belagerung – ist ein Spiel für sie. Ein Wettstreit, in dem sie gegeneinanderstehen.
    Aber hier können wir sie nicht vereinigen. Wir müssen nach Alethkar zurückkehren und unsere Heimat befestigen. Wir müssen lernen, wie wir als Nation zusammenarbeiten können. Die Zerbrochene Ebene reißt uns auseinander. Die anderen kümmern sich zu sehr darum, Reichtum und Ansehen zu gewinnen.«
    »Reichtum und Ansehen sind aber das, worum es uns Alethi geht, Vater!«, sagte Adolin. Hatte er richtig gehört? »Was ist mit dem Rachepakt? Die Großprinzen haben geschworen, Vergeltung an den Parschendi zu üben!«
    »Und diese Vergeltung haben wir abbekommen.« Dalinar sah Adolin an. »Ich weiß, dass es schrecklich klingt, mein Sohn, aber es gibt Wichtigeres als Rache. Ich habe Gavilar geliebt. Ich vermisse ihn sehr und hasse die Parschendi für das, was sie getan haben. Aber Gavilars Lebenswerk war es, Alethkar zu vereinigen, und eher gehe ich in die Verdammnis, als dass ich sein Auseinanderbrechen zulasse.«
    »Vater«, sagte Adolin schmerzerfüllt, »wenn hier etwas nicht stimmt, dann liegt es daran, dass wir uns nicht genug Mühe geben. Du glaubst, dass die Großprinzen ihr Spiel mit uns treiben? Dann zeig ihnen, was sie zu tun haben! Anstatt über Rückzug zu reden, sollten wir uns lieber über einen Vormarsch unterhalten. Wir sollten die Parschendi angreifen, statt sie zu belagern.«

    »Vielleicht.«
    »Wie dem auch sei, wir dürfen an einen Rückzug nicht einmal denken«, betonte Adolin. Die Männer hatten manchmal schon darüber gesprochen, dass Dalinar allmählich sein Rückgrat verlor. Was aber würden sie wohl sagen, wenn sie dies hier hörten? »Du hast darüber aber … noch nicht mit dem König gesprochen, oder?«
    »Nein. Ich habe noch nicht … die richtigen Worte gefunden.«
    »Dann – bitte sprich mit ihm nicht darüber.«
    »Wir werden sehen.« Dalinar drehte sich wieder zur Zerbrochenen Ebene um. Sein Blick wurde fern.
    »Vater …«
    »Du hast mir deine Meinung gesagt, Sohn, und ich habe darauf geantwortet. Wir wollen jetzt nicht weiter darüber sprechen. Hast du die Berichte der Nachhut?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit der Vorhut?«
    »Ich war gerade bei ihnen und …« Er verstummte. Verdammt. Es war Zeit, dass die königliche Jagdgesellschaft weiterzog. Der letzte Teil der Armee konnte dieses Plateau nicht verlassen, bevor sich der König nicht sicher auf der anderen Seite befand.
    Adolin seufzte und ging fort, um den Bericht einzuholen. Nach kurzer Zeit hatten alle

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