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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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los. »Wie lange wird es dauern?«
    »Vermutlich zwei oder drei Stunden«, sagte Schlagin und ergriff die Zügel des königlichen Pferdes. Stalldiener kümmerten sich um die beiden Ryschadium-Tiere. »Wir haben uns dort drüben einen Platz gesucht.«
    Schlagin deutete auf das kleinere Jagdplateau, auf dem die tatsächliche Jagd fern von den Gästen und den meisten Soldaten stattfinden würde. Eine Gruppe von Jägern führte ein
schwerfälliges Chull am Rande der Hochfläche entlang; es zog ein Seil hinter sich her, das in die Kluft hineinreichte. An diesem Seil hing der Köder.
    »Wir benutzen Schweinekadaver«, erklärte Schlagin. »Und wir haben Schweineblut in den Abgrund gekippt. Der Kluftteufel ist von Patrouillen ein Dutzend Mal an dieser Stelle gesehen worden. Bestimmt liegt sein Nest ganz in der Nähe – er ist sicher nicht hier, um sich zu verpuppen. Dafür ist er zu groß, und er befindet sich schon zu lange in dieser Gegend. Also sollte es eine wunderbare Jagd werden! Sobald er hier ist, lassen wir eine Gruppe wilder Schweine als Ablenkung los, und dann könnt Ihr damit beginnen, ihn durch Pfeilschüsse zu schwächen.«
    Sie hatten große Prachtbögen dabei; diese bestanden aus Stahl, hatten sehr dicke Sehnen und ein so großes Zuggewicht, dass nur ein Splitterträger sie benutzen konnte. Die Pfeile, die damit abgeschossen wurden, waren drei Finger dick. Es galt als eine ganz neue Erfindung der Alethi-Ingenieure, die durch die Fabrial-Wissenschaft möglich geworden war. In jeden Bogen war ein kleiner aufgeladener Edelstein eingelassen, der dem starken Druck entgegenwirkte, damit sich das Metall nicht verzog. Adolins Tante Navani – die Witwe des Königs Gavilar und Mutter von Elhokar und seiner Schwester Jasnah – hatte die Forschungen beaufsichtigt, die zur Entwicklung der neuen Bögen geführt hatten.
    Es wäre schön, wenn sie nicht weggegangen wäre, dachte Adolin müßig. Navani schien ihm eine bemerkenswerte Frau zu sein. In ihrer Gegenwart war es niemals langweilig gewesen.
    Manche nannten ihre Bögen inzwischen Splitterbögen, aber dieser Ausdruck gefiel Adolin nicht. Splitterklingen und Splitterpanzer waren etwas ganz Besonderes. Sie waren Relikte aus einer vergangenen Zeit, in der die Strahlenden noch durch Roschar gewandert waren. Keiner noch so ausgefeilten Fabrial-wissenschaft war es bisher gelungen, sie nachzubauen.

    Schlagin führte den König und seine Großprinzen zu einem Pavillon in der Mitte des Aussichtsplateaus. Adolin gesellte sich zu seinem Vater und wollte ihm von der Brückenüberquerung berichten. Etwa die Hälfte der Soldaten befand sich auf ihren Stellungen, doch viele der Gäste schritten noch über die feste Brücke auf das Aussichtsplateau. Das Banner des Königs flatterte über dem Pavillon, und ein kleines Zelt, in dem Erfrischungen dargereicht wurden, war inzwischen ebenfalls errichtet worden. Ein Soldat stellte soeben den Ständer mit den vier Prachtbögen auf. Sie waren glatt und wirkten äußerst gefährlich; in vier Köchern, die sich daneben befanden, steckten die dicken Pfeile.
    »Ich glaube, es wird ein wunderschöner Jagdtag für Euch werden«, sagte Schlagin zu Dalinar. »Den Berichten zufolge ist es eine besonders große Bestie. Größer als alle, die Ihr bisher erlegt habt, Hellherr.«
    »Gavilar wollte immer eine solche bezwingen«, sagte Dalinar wehmütig. »Er liebte Jagden auf Großschalentiere, aber er hat nie einen Kluftteufel erlegt. Seltsam, dass ich inzwischen so viele davon getötet habe.«
    Das Chull, das den Köder zog, blökte in der Ferne.
    »Bei diesem müsst Ihr auf die Beine zielen, meine Hellherren«, empfahl Schlagin. Ratschläge vor der Jagd gehörten zu Schlagins Pflichten, und er nahm sie sehr ernst. »Ihr seid daran gewöhnt, die Kluftteufel anzugreifen, wenn sie noch verpuppt sind. Vergesst aber nicht, wie wild sie sein können, bevor sie sich verpuppen. Bei einem so großen wie diesem müsst Ihr eine Ablenkung benutzen und dann von …« Er verstummte, ächzte und fluchte leise. »Die Stürme mögen dieses Chull holen. Ich schwöre, der Mann der es ausgebildet hat, kann nur verrückt sein.«
    Er blickte zum nächsten Plateau hinüber. Adolin folgte seinem Blick. Das krabbenartige Chull, das den Köder zog, trottete mit langsamem, aber entschlossenem Schritt von der Kluft weg. Seine Aufpasser liefen schreiend hinter ihm her.

    »Es tut mir leid, Hellherr«, sagte Schlagin. »Das macht es schon den ganzen Tag.«
    Das Chull blökte mit

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