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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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rauer Stimme. Adolin hatte den Eindruck, dass etwas nicht stimmte.
    »Wir können ein anderes holen lassen«, schlug Elhokar vor. »Es sollte nicht allzu lange dauern …«
    »Schlagin?«, fragte Dalinar, dessen Stimme plötzlich besorgt klang. »Sollte da nicht ein Köder am Ende des Seils hängen?«
    Der Jagdführer erstarrte. Das Seil, das das Chull hinter sich herzog, war am Ende ausgefranst.
    Da erhob sich etwas Dunkles – etwas hirnzerfetzend Gewaltiges – auf dicken Chitinbeinen aus der Kluft. Es kletterte auf das Plateau – nicht auf das kleine, auf dem die Jagd stattfinden sollte, sondern auf das Aussichtsplateau, auf dem Dalinar und Adolin standen. Auf das Plateau, das voller unbewaffneter Gäste, Schreiberinnen und unvorbereiteter Soldaten war.
    »Himmel und Verdammnis!«, rief Schlagin.

13
ZEHN HERZSCHLÄGE
    Ich erkenne, dass du noch wütend bist. Das ist angenehm zu wissen. Ich verlasse mich nicht nur auf deine ewige Gesundheit, sondern auch auf deine Unzufriedenheit mit mir. Ich glaube, das ist eine der großen Konstanten des Kosmeers.
    Z ehn Herzschläge.
    Eins.
    So lange dauerte es, eine Splitterklinge zu rufen. Wenn Dalinars Herz raste, ging es schneller. Wenn er entspannt war, dauerte es länger.
    Zwei.
    Auf dem Schlachtfeld konnte das Vergehen von zwei Herzschlägen einer Ewigkeit gleichkommen. Im Laufen setzte er seinen Helm auf.
    Drei.
    Der Kluftteufel ließ einen Arm fallen und zerschmetterte die Brücke, die noch voller Soldaten und Diener war. Menschen kreischten auf und stürzten in den Abgrund. Dalinar schoss auf Beinen vorwärts, die durch den Panzer gestärkt wurden, und folgte dem König.

    Vier.
    Der Kluftteufel ragte wie ein Berg aus ineinander verschachtelten Schalen auf, die die Farbe dunkelvioletter Tinte hatten. Dalinar begriff, warum die Parschendi diese Wesen als Götter bezeichneten. Die Bestie hatte ein verzerrtes, pfeilartiges Gesicht mit einem Mund voller stacheliger Fortsätze. Es erinnerte zwar entfernt an ein Schalentier, war aber keineswegs bloß ein riesiges, friedliches Chull. Es hatte vier gefährliche Vorderklauen, die aus den breiten Schultern hervorwuchsen. Jede Klaue war so groß wie ein Pferd, und mit einem Dutzend kleinerer Beine hielt es sich am Rande des Plateaus fest.
    Fünf.
    Das Chitin, das über den Stein schleifte, erzeugte ein mahlendes Geräusch, während sich die Kreatur auf das Plateau hochzog und mit einer raschen Klaue eines der Chulle packte, die die Wagen zogen.
    Sechs.
    »Zu den Waffen, zu den Waffen!«, brüllte Elhokar noch vor Dalinar. »Bogenschützen, Feuer!«
    Sieben.
    »Lenkt es von den Unbewaffneten ab!«, schrie Dalinar seine Soldaten an.
    Das Wesen knackte den Panzer des Chulls. Tellergroße Bruchstücke fielen klappernd auf den Boden des Plateaus. Nun stopfte sich der Kluftteufel das Chull ins Maul und hielt gleichzeitig nach den flüchtenden Schreiberinnen und Dienern Ausschau. Das Chull hörte auf zu blöken, als das Ungeheuer es herunterschluckte.
    Acht.
    Dalinar sprang von einem Felsvorsprung herunter und segelte fünf Ellen durch die Luft, bevor er auf den Boden prallte. Steinsplitter stoben auf.
    Neun.

    Der Kluftteufel brüllte; es war ein schrecklich kratzendes und kreischendes Geräusch. Er trompetete mit vier verschiedenen Stimmen, die sich allesamt überlagerten.
    Die Bogenschützen spannten ihre Bögen. Kurz vor Dalinar schrie Elhokar seine Befehle; sein blauer Umhang flatterte in der Luft.
    Dalinars Hand prickelte vor Anspannung.
    Zehn!
    Seine Splitterklinge – der Eidbringer – bildete sich in seiner Hand, kondensierte aus dem Nebel und erschien, als der zehnte Herzschlag in seiner Brust hämmerte. Die Klinge war von der Spitze bis zum Griff sechs Fuß lang, und ein Mann, der keinen Splitterpanzer trug, hätte sie kaum schwingen können. Aber für Dalinar war sie vollkommen. Er führte den Eidbringer schon seit seiner Jugend und hatte sich mit ihm verbunden, als er zwanzig Weinungen alt gewesen war. Die Klinge war lang und leicht gekrümmt, eine Handspanne breit und wies knapp über dem Griff wellenartige Einkerbungen auf. An der Spitze war sie wie ein Fischerhaken gebogen – und dabei nass von kaltem Tau.
    Dieses Schwert war ein Teil von ihm. Er spürte, wie die Energie in der Klinge entlanglief, als ob sie nur so darauf brenne, geschwungen zu werden. Ein Mann kannte sich erst dann selbst, wenn er mit Panzer und Klinge in die Schlacht stürmte.
    »Mach es wütend !«, brüllte Elhokar, dessen Splitterklinge –

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