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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sonnenheber – aus dem Nebel in seine Hand sprang. Sie war lang und dünn, hatte eine große Parierstange und war zu beiden Seiten mit den zehn grundlegenden Glyphen geschmückt. Er wollte nicht, dass das Ungeheuer entkam; Dalinar hörte es in seiner Stimme – und machte sich große Sorgen um die Soldaten und Diener; diese Jagd lief bereits schrecklich schief. Vielleicht sollten sie das Monstrum so lange ablenken, bis alle fliehen konnten, und sich dann zurückziehen, damit es sich an den Chullen und Schweinen sattfressen konnte.

    Das Geschöpf kreischte und jammerte wieder vielstimmig und setzte eine Klaue in die Gruppe der Soldaten. Die Männer schrien auf, Knochen brachen und Körper wurden zerquetscht.
    Die Bogenschützen feuerten ihre Pfeile ab und zielten auf den Kopf. Hundert Schäfte zischten durch die Luft, doch nur wenige trafen die weichen Muskeln zwischen den Chitinplatten. Hinter ihnen rief Sadeas nach seinem Prachtbogen. Doch darauf konnte Dalinar nicht warten. Die Kreatur war doch schon hier – und sie war gefährlich, sie tötete seine Männer. Es würde zu lange dauern, bis er seinen Bogen in der Hand hatte. Dies hier war eine Arbeit für seine Klinge.
    Adolin ritt auf Sicherblut an ihm vorbei. Der Junge war zu seinem Pferd gelaufen, anstatt so anzugreifen wie Elhokar. Dalinar war gezwungen gewesen, beim König zu bleiben. Die anderen Pferde – sogar die Kriegsrösser – gerieten in Panik, aber Adolins weißer Ryschadium blieb ruhig. Im nächsten Augenblick war auch Galanter da und stellte sich neben Dalinar. Er packte die Zügel und sprang mit splitterstarken Beinen in den Sattel. Die Wucht, mit der er landete, hätte jedes gewöhnliche Tier in die Knie gezwungen, doch Galanter war aus härterem Holz geschnitzt.
    Elhokar schloss seinen Helm, dessen Seiten nebeltrüb wurden.
    »Haltet Euch zurück, Euer Majestät«, rief Dalinar und ritt an ihm vorbei. »Wartet noch, bis Adolin und ich es geschwächt haben.« Dalinar hob die Hand und senkte das Visier an seinem Helm. Die Seiten wurden dunstig, verbanden sich miteinander und wurden dann durchsichtig – für ihn. Der Augenschlitz war noch notwendig, denn der Blick durch die Seiten glich einem durch schmutziges Glas. Aber diese nur bedingte Durchsichtigkeit war eine der wunderbarsten Eigenschaften des Splitterpanzers.
    Dalinar ritt geradewegs in den Schatten des Ungeheuers hinein. Soldaten liefen umher und hielten sich an ihren Speeren
fest. Sie waren nicht dazu ausgebildet worden, gegen vierzig Fuß große Bestien zu kämpfen, und es war ein Zeichen ihres Heldenmuts, dass sie sich trotzdem in Formation aufstellten und die Aufmerksamkeit der Bestie von den Bogenschützen und den Fliehenden abzulenken versuchten.
    Pfeile regneten herab, prallten von dem Panzer ab und schienen für die Truppenteile darunter gefährlicher zu sein als für den Kluftteufel. Dalinar hob den freien Arm und hielt sich den Augenschlitz zu, als ein Pfeil gegen seinen Helm prallte.
    Adolin fiel zurück, als sich das Untier auf eine Gruppe von Bogenschützen stürzte und sie mit einer seiner Klauen zerschmetterte. »Ich nehme die linke Flanke!«, rief Adolin, dessen Stimme durch den Helm gedämpft wurde.
    Dalinar nickte, ritt nach rechts und galoppierte an einigen benommenen Soldaten vorbei ins Sonnenlicht, während der Kluftteufel die Vorderklaue zu einem weiteren Schlag hob. Dalinar preschte unter dem Glied hindurch, nahm Eidbringer in die linke Hand, hielt das Schwert von sich gestreckt und fuhr damit durch eines der stammdicken Beine des Ungetüms.
    Die Klinge glitt in das dicke Chitin und traf dabei kaum auf Widerstand. Wie immer durchtrennte es kein lebendiges Fleisch, tötete das Bein jedoch genauso sicher, als hätte Dalinar es abgehackt. Das große Glied rutschte aus und hing taub und nutzlos herab.
    Das Ungeheuer röhrte mit seinen trompetenden, sich überlagernden Stimmen auf. Dalinar sah, wie Adolin auf der anderen Seite ebenfalls ein Bein durchtrennte.
    Die Kreatur schüttelte sich und wandte sich dann Dalinar zu. Die beiden getroffenen, leblosen Beine zog sie nach. Das Wesen war so lang und schmal wie ein Krebs und hatte einen abgeflachten Schwanz. Es ging auf vierzehn Beinen. Wie viele würde es wohl verlieren müssen, bevor es zusammenbrach?

    Dalinar drehte Galanter um und ritt zu Adolin, dessen blauer Splitterpanzer glitzerte. Sein Umhang flatterte hinter ihm her. Sie wechselten die Seiten, drehten in weitem Bogen um und stürmten auf je ein weiteres Bein

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