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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ordnet euch!«, rief Kaladin mit seiner besten
Gruppenführerstimme. Es entsetzte ihn selbst, welche Autorität darin lag.
    Die Männer blinzelten verschlafen.
    »Das bedeutet «, brüllte Kaladin, »raus aus der Baracke und Formation bilden! Und zwar sofort, oder ich werfe euch eigenhändig raus, einen nach dem anderen, sturmverdammt!«
    Syl flatterte herab, landete auf seiner Schulter und sah neugierig zu. Einige Brückenmänner richteten sich auf und starrten ihn verblüfft an. Andere drehten sich unter ihren Laken um und zeigten ihm den Rücken.
    Kaladin holte tief Luft. »Dann sei es eben so.« Er schritt in den Raum hinein und wählte sich einen schlanken Alethi namens Moasch aus. Er war stark; Kaladin musste ein Exempel statuieren, und das ging nicht mit einem der dürreren Männer wie Dunni oder Narm. Außerdem war Moasch einer derjenigen, die sich wieder umgedreht hatten und weiterschlafen wollten.
    Kaladin packte Moasch am Arm und zog ihn mit aller Kraft hoch. Taumelnd kam Moasch auf die Beine. Er war ein junger Mann, ungefähr in Kaladins Alter, mit einem habichtartigen Gesicht.
    »Stürm weg!«, fuhr ihn Moasch an und zog den Arm zurück.
    Kaladin versetzte Moasch einen Schlag in die Magengrube. Entsetzt keuchte Moasch auf und krümmte sich zusammen. Kaladin packte ihn bei den Beinen und warf ihn sich über die Schulter.
    Beinahe wäre Kaladin unter dem Gewicht zusammengebrochen. Doch zum Glück war das Brückentragen eine zwar grausame, aber wirkungsvolle Kraftübung. Natürlich überlebten nur wenige Brückenmänner so lange, dass sie daraus Nutzen ziehen konnten. Es war auch nicht gerade hilfreich, dass es unvorhersehbare Ruhezeiten zwischen den Läufen gab, denn dann verbrachten die Brückenmannschaften die meiste Zeit damit, auf ihre Füße zu starren oder untergeordnete
Tätigkeiten zu verrichten, bevor wieder von ihnen erwartet wurde, dass sie meilenweit liefen und dabei ihre Brücke trugen.
    Er zerrte den schockierten Moasch nach draußen und setzte ihn auf einen Stein. Der Rest des Lagers war bereits wach; die Holzarbeiter erschienen auf dem Platz, Soldaten liefen zum Frühstück oder zu ihren Übungen. Die anderen Brückenmannschaften schliefen natürlich noch. Es war ihnen erlaubt, spät aufzustehen, wenn sie keinen morgendlichen Brückendienst hatten.
    Kaladin ließ Moasch allein und ging in die niedrige Baracke zurück. »Wenn es sein muss, mache ich das mit jedem von euch.«
    Es musste aber nicht sein. Die schockierten Brückenmänner traten ans Licht hinaus und blinzelten. Die meisten standen mit bloßem Oberkörper unter der Sonne und trugen nur ihre knielangen Hosen. Moasch erhob sich taumelnd, rieb sich den Bauch und sah Kaladin böse an.
    »Bei Brücke Vier wird sich einiges ändern«, sagte Kaladin. »Zum Beispiel gibt es von jetzt an kein Ausschlafen mehr.«
    »Und was sollen wir stattdessen tun?«, wollte Sigzil wissen. Er hatte dunkelbraune Haut und schwarzes Haar, was bedeutete, dass er ein Makabaki aus dem südwestlichen Roschar war. Er war der einzige Brückenmann ohne Bart, und nach seinem sanften Akzent zu urteilen mochte er ein Azisch oder Emuli sein. Es gab viele Ausländer in den Brückenmannschaften – jene, die sich nicht anpassen konnten, wanderten oft in den Ausschuss der Armee.
    »Eine ausgezeichnete Frage«, sagte Kaladin. »Wir werden etwas für unsere Ausbildung tun. Jeden Morgen vor unseren täglichen Routinearbeiten werden wir einen kleinen Brückenlauf machen, damit wir kräftiger werden.«
    Bei diesen Worten verdüstere sich mehr als nur eine Miene.
    »Ich weiß, was ihr jetzt denkt«, erklärte Kaladin. »Ist unser Leben nicht schon hart genug? Sollten wir uns nicht wenigstens während der kurzen Ruhezeiten entspannen dürfen?«
    »Jawohl«, stimmte Leyten zu, ein großer, stämmiger Mann mit lockigen Haaren. »Das ist richtig.«
    »Nein«, fuhr ihn Kaladin an. »Die Brückenläufe erschöpfen uns so, weil wir die meiste Zeit bloß herumlungern. Oh, ich weiß, dass wir viel zu tun haben. Wir müssen in den Klüften nach Brauchbarem suchen, die Latrinen säubern, die Böden schrubben. Aber die Soldaten erwarten von uns nicht, dass wir hart arbeiten; sie wollen uns bloß beschäftigen. Das hilft ihnen, uns nicht beaufsichtigen zu müssen.
    Als euer Brückenführer ist es meine erste Pflicht, euch am Leben zu erhalten. Gegen die Pfeile der Parschendi kann ich nicht viel tun, aber an euch kann ich etwas tun. Ich muss euch stärker machen, damit ihr auch auf dem

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