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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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aus.
    Gaz brummte, zog aber eine Geldbörse hervor und zählte die Kugeln ab. Kleine, zaghafte Lichter leuchteten in ihrem Inneren. Es waren Diamantmarken; jede von ihnen war fünf Diamantstücke wert. Ein einzelnes Stück besaß den Gegenwert eines Brotlaibes.
    Gaz zählte vier Mark ab, obwohl der Wochenlohn fünf Mark betrug. Er gab sie Kaladin, doch dieser hielt weiterhin die Hand auf. »Auch den letzten noch, Gaz.«
    »Du hast gesagt …«
    »Sofort.«
    Gaz zuckte zusammen und holte noch eine weitere Kugel heraus. »Du hast eine merkwürdige Art, dein Wort zu halten, hoher Herr. Du hast mir versprochen …«
    Er verstummte, als Kaladin die Kugel nahm, die er gerade erhalten hatte, und sie dem Sergeanten zurückgab.
    Gaz runzelte die Stirn.
    »Vergiss nicht, woher sie kommt, Gaz. Ich halte mein Wort, aber du behältst nicht einen Teil meines Lohns, sondern ich gebe ihn dir. Verstanden?«
    Gaz wirkte zwar verwirrt, aber er nahm Kaladin sofort die Kugel aus der Hand.
    »Das Geld wird nicht mehr fließen, wenn mir etwas zustößt«, sagte Kaladin und steckte sich die anderen vier Kugeln in die Tasche. Dann machte er einen Schritt nach vorn. Kaladin war ein großer Mann und überragte den wesentlich kleineren Gaz um einiges. »Denk an unsere Abmachung. Stell dich mir nicht in den Weg.«
    Gaz weigerte sich, eingeschüchtert zu sein. Er spuckte zur Seite; die dunkle Spucke traf die Barackenwand und tropfte langsam daran herunter. »Ich werde nicht für dich lügen. Wenn du glaubst, eine dumme Mark in der Woche genügt …«
    »Ich erwarte nur das, was ich gesagt habe. Welchen Lagerdienst hat Brücke Vier heute durchzuführen?«

    »Das Abendessen austeilen, Schrubben und allgemeines Saubermachen. «
    »Und Brückendienst?«
    »Die Nachmittagsschicht.«
    Das bedeutete, dass der Morgen frei war. Den Männern würde es gefallen, konnten sie doch den Zahltag damit verbringen, ihr Geld beim Spiel oder bei den Huren zu verlieren und ihr elendes Leben vielleicht für kurze Zeit vergessen. Zum Nachmittagsdienst mussten sie wieder da sein und auf dem Holzplatz warten, falls es einen Brückenlauf geben sollte. Nach dem Abendessen würden sie die Töpfe scheuern.
    Noch so ein verschwendeter Tag. Kaladin drehte sich um und ging zum Holzplatz zurück.
    »Du wirst gar nichts ändern«, rief ihm Gaz hinterher. »Diese Kerle sind aus gutem Grund Brückenmänner.«
    Kaladin ging weiter. Syl huschte vom Dach herunter und landete auf seiner Schulter.
    »Du hast keinerlei Befehlsgewalt!«, rief Gaz. »Du bist kein Gruppenführer auf dem Schlachtfeld. Du bist ein sturmverdammter Brückenmann ! Hast du mich verstanden? Ohne Rang hast du überhaupt keine Autorität!«
    Kaladin trat aus der Gasse heraus. »Er irrt sich.«
    Syl ging in der Luft herum, bis sie sich unmittelbar vor seinem Gesicht befand. Dort schwebte sie für eine ganze Weile, während er weiterlief. Sie hielt den Kopf schräg und sah ihn an.
    »Autorität ergibt sich doch nicht aus einem bestimmten Rang«, sagte Kaladin und betastete die Kugeln in seiner Tasche.
    »Woher kommt sie denn sonst?«
    »Von den Männern, die sie dir verleihen. Das ist die einzige Möglichkeit, sie zu erhalten.« Er blickte dorthin zurück, woher er gekommen war. Gaz hatte die Gasse noch nicht verlassen. »Syl, du brauchst doch keinen Schlaf, oder?«

    »Schlaf? Ein Sprengsel?« Dieser Gedanke schien sie zu belustigen.
    »Würdest du in der Nacht bei mir Wache halten?«, fragte er. »Damit sich Gaz nicht hereinschleichen und mir etwas antun kann, während ich schlafe. Vielleicht will er versuchen, mich umzubringen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    Kaladin dachte kurz nach. »Nein, vermutlich nicht. Ich habe schon ein Dutzend Männer wie ihn gekannt – kleine Tyrannen, die gerade genug Macht hatten, um andere zu ärgern. Gaz ist ein Schläger, aber ich glaube nicht, dass er auch ein Mörder ist. Außerdem muss er mich seiner Meinung nach gar nicht verletzen, sondern nur so lange warten, bis ich bei einem Brückenlauf getötet werde. Aber sicher ist sicher. Es wäre jedenfalls schön, wenn du bei mir Wache hieltest. Weck mich, wenn er kommt.«
    »Gern. Aber was ist, wenn er zu wichtigeren Leuten geht und ihnen sagt, sie sollen dich hinrichten lassen?«
    Kaladin zog eine Grimasse. »Dagegen kann ich nichts tun. Aber ich glaube nicht, dass er das tun wird. Dann würde er vor seinen Vorgesetzten doch eher schwach wirken.«
    Außerdem war die Hinrichtung nur für Brückenmänner vorgesehen, die nicht auf

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