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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ein. Sie machten abweisende Handbewegungen, gingen davon und ließen Kaladin mit seiner ausgestreckten Hand einfach stehen. »Beim nächsten Mal könntet ihr es sein!«, rief er. »Was werdet ihr wohl sagen, wenn ihr es seid und Heilung braucht?« Beschwörend streckte er die Hand aus.
    »Dann sterbe ich halt«, antwortete Moasch, der sich nicht einmal die Mühe machte, einen Blick zurückzuwerfen. »Draußen auf dem Feld, und zwar schnell, anstatt hier eine ganze Woche dafür zu brauchen.«
    Kaladin senkte die Hand, seufzte, drehte sich um und wäre beinahe mit Fels zusammengestoßen. Der turmgleiche, stämmige Hornesser stand wie eine dunkelhäutige Statue da, die Arme vor der Brust verschränkt. Hoffnungsvoll schaute Kaladin zu ihm auf.
    »Hab keine Kugeln«, sagte Fels mit einem Grunzen. »Alles schon ausgegeben.«
    Kaladin seufzte noch einmal. »Es hätte ohnehin nichts gebracht. Wir beide allein können es uns nicht leisten, Medizin zu kaufen.«

    »Ich geb gern etwas zu essen ab«, brummte Fels.
    Überrascht sah Kaladin ihn an.
    »Aber nur für den Mann mit dem Pfeil im Bein«, sagte Fels, der noch immer die Arme verschränkt hatte.
    »Hobber?«
    »Wie auch immer er heißen mag«, sagte Fels. »Er sieht so aus, als könnte es ihm bald besser gehen. Der andere stirbt. Das ist sicher. Und ich hab kein Mitleid mit einem Mann, der einfach dasitzt und gar nichts tut. Aber für den anderen kannst du von meinem Essen abhaben.«
    Kaladin lächelte, hob die Hand und nahm den Arm des großen Mannes. »Danke.«
    Fels zuckte die Achseln »Du hast meinen Platz unter der Brücke eingenommen. Wenn du das nicht getan hättest, wäre ich jetzt tot.«
    Angesichts dieser seltsamen Logik musste Kaladin grinsen. »Aber ich bin nicht tot, Fels. Und du wärest es auch nicht.«
    Fels schüttelte den Kopf. »Ich wäre tot. An dir ist was Seltsames. Das können alle Männer sehen, auch wenn sie nicht darüber reden wollen. Ich hab unter der Brücke da hingeschaut, wo du warst. Die Pfeile sind überall um dich herum eingeschlagen – neben deinem Kopf, neben deinen Händen. Aber dich haben sie nicht getroffen.«
    »Glück.«
    »So was gibt’s nicht.« Fels blickte über Kaladins Schulter hinweg. »Außerdem ist da eine Mafah’liki , die dir andauernd folgt.« Der große Hornesser verneigte sich ehrerbietig vor Syl und berührte dann in einer seltsamen Geste mit der Hand zuerst seine Schultern und darauf seine Stirn.
    Kaladin zuckte zusammen. »Du kannst sie sehen?« Er warf einen raschen Blick auf Syl. Als Windsprengsel konnte sie jedem erscheinen, von dem sie gesehen werden wollte – und das bedeutete im Allgemeinen: nur von Kaladin.

    Syl schien entsetzt zu sein. Nein, sie war Fels nicht absichtlich erschienen.
    »Ich bin Alaii’iku «, sagte Fels und zuckte die Achseln.
    »Und das bedeutet …«
    Fels machte eine finstere Miene. »Ihr luftkranken Flachländer. Wisst ihr eigentlich gar nichts? Wie dem auch sei, du bist ein besonderer Mensch. Brücke Vier hat gestern acht Mann verloren, die drei Verwundeten eingerechnet.«
    »Ich weiß«, sagte Kaladin. »Ich habe mein erstes Versprechen schon gebrochen. Ich hatte gesagt, ich würde keinen einzigen Mann verlieren.«
    Fels schnaubte verächtlich. »Wir sind Brückenmänner. Wir sterben. So ist das nun mal. Du könntest genauso gut versprechen, dass sich die Monde gegenseitig einfangen!« Der große Mann drehte sich um und deutete auf eine der anderen Baracken. »Von den Brücken, auf die geschossen worden ist, haben die meisten viele Männer verloren. Fünf Brücken sind gefallen. Jede hat über zwanzig Mann verloren, und es waren Soldaten nötig, um die Brücken zurückzutragen. Brücke Zwei hat elf Mann eingebüßt, doch sie war eigentlich gar kein Ziel.«
    Er wandte sich wieder an Kaladin. »Brücke Vier hat acht verloren. Acht Männer während eines der schlimmsten Läufe der letzten Zeit. Brücke Vier hat von allen Brücken, die die Parschendi zu Fall bringen wollten, die wenigsten Männer verloren. Brücke Vier verliert sonst nie die wenigsten. Jeder weiß das.«
    »Glück …«
    Fels deutete mit dem Finger auf ihn und schnitt ihm das Wort ab. »Luftkranker Flachländer.«
    Es war nur Glück. Na ja, Kaladin nahm es als den kleinen Segen hin, der es vielleicht war. Es hatte keinen Sinn zu streiten, wenn sich endlich einmal jemand entschlossen hatte, ihm zuzuhören.

    Aber ein Mann war nicht genug. Selbst wenn er und Fels ihre halben Rationen opferten, würde einer der kranken

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