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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wächst …«

22
AUGEN, HÄNDE ODER KUGELN?
    Falls du die Augen vor der Katastrophe verschlossen haben solltest, musst du wissen, dass Aona und Skai beide tot sind, und alles, was sie besaßen, ist zersplittert. Vermutlich sollte damit verhindert werden, dass jemand Rayse herausfordert.
    Z wei Tage nach dem Vorfall im Großsturm schritt Dalinar mit seinen Söhnen über den felsigen Boden zum Festbecken des Königs.
    Dalinars Sturmwächter hatten einige weitere Wochen Frühling vorhergesagt, dem dann eine Rückkehr des Sommers folgen sollte. Hoffentlich kam stattdessen nicht der Winter.
    »Ich bin bei drei weiteren Lederwerkern gewesen«, sagte Adolin leise. »Sie alle haben unterschiedliche Meinungen. Offenbar war der Gurt schon sehr verschlissen, bevor er angeschnitten wurde – falls er überhaupt angeschnitten wurde. Übereinstimmung besteht lediglich darin, dass der Riemen einen Schnitt erhalten hat, aber nicht unbedingt von einem Messer. Es könnte aber auch Zufall gewesen sein, die übliche Abnutzung.«
    Dalinar nickte. »Das ist der einzige Hinweis darauf, dass an dem Reißen des Gurtes etwas merkwürdig gewesen sein könnte.«
    »Also müssen wir uns eingestehen, dass das Ganze wieder einmal ein Beispiel für den Verfolgungswahn des Königs darstellt. «
    »Ich werde mit Elhokar darüber reden«, beschloss Dalinar. »Ich sage ihm, dass wir gegen eine Wand gelaufen sind, und werde ihn fragen, ob wir noch weitere Nachforschungen anstellen sollen.«
    »Das wäre gut.« Adolin schien etwas auf dem Herzen zu haben. »Vater, willst du über das reden, was während des Sturms geschehen ist?«
    »Es war nichts, was nicht auch schon früher geschehen wäre.«
    »Aber …«
    »Genieß den Abend, Adolin«, sagte Dalinar mit fester Stimme. »Mit mir ist alles in Ordnung. Vielleicht war es gut, dass die Männer es gesehen haben. Die Heimlichtuerei hat nur Gerüchte in die Welt gesetzt, und einige von ihnen sind sogar noch schlimmer als die Wahrheit.«
    Adolin seufzte, aber er nickte.
    Die Feste des Königs fanden stets im Freien am Fuß von Elhokars Palasthügel statt. Falls die Sturmwächter die Warnung vor einem Großsturm herausgaben – oder falls das Wetter einfach nur schlecht wurde –, wurde das Fest abgesagt. Dalinar war froh über den Ort. Seelengegossene Gebäude wirkten trotz ihrer Verzierungen immer wie Höhlen.
    Das Festbecken war geflutet und auf diese Weise zu einem seichten künstlichen See gemacht worden. Kreisrunde Plattformen mit Tischen und Stühlen darauf ragten wie Steininseln aus dem Wasser. Die kunstvolle Miniaturlandschaft war von den Seelengießern des Königs hergestellt worden, die das Wasser aus einem Fluss in der Nähe abgeleitet hatten. Es erinnert mich an Sela Tales, dachte Dalinar, als er die erste Brücke überquerte. Diese westliche Region Roschars hatte er während seiner Jugend besucht. Und an den Reinsee .

    Es gab fünf Inseln, und die Geländer der Brücken, die sie miteinander verbanden, waren mit so feinen Verzierungen versehen, dass sie nach jedem Fest eingelagert wurden, um nicht durch einen Großsturm zerstört zu werden. Heute Abend flossen Blumen in der schwachen Strömung. Regelmäßig segelte ein Miniaturboot vorbei, das nur eine Handspanne breit war und einen aufgeladenen Edelstein trug.
    Dalinar, Renarin und Adolin betraten die erste Plattform mit Tischen und Stühlen. »Ein Becher vom Blauen«, sagte Dalinar zu seinen Söhnen. »Danach haltet ihr euch an Orange.«
    Adolin seufzte laut und deutlich. »Können wir nicht dieses eine Mal …«
    »Solange ihr in meinem Hause seid, befolgt ihr den Kodex. Mein Wille ist unbeugsam, Adolin.«
    »Dann ist es gut«, erwiderte Adolin. »Komm, Renarin.« Die beiden lösten sich von Dalinar und blieben auf der ersten Plattform, wo sich die jüngeren Hellaugen zusammenfanden.
    Dalinar schritt zur nächsten Insel hinüber. Diese mittlere war den niederen Hellaugen vorbehalten. Rechts und links von ihr lagen zwei Inseln, auf denen sie speisen konnten – die für die Männer auf der rechten Seite, und die Insel der Frauen auf der linken Seite. Auf den drei Inseln in der Mitte hingegen vermischten sich die Geschlechter.
    Die geladenen Gäste des Königs amüsierten sich überall um ihn herum. Seelengegossenes Essen schmeckte für gewöhnlich fade, doch bei den verschwenderischen Festen des Königs gab es stets importierte Gewürze und exotisches Fleisch. Dalinar roch gebratenes Schwein und sogar Hähnchen. Es war lange her, seit ihm zum

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