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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Banner mit dem Glyphenpaar Khokh und Linil flatterten; die erste Glyphe war in Gestalt einer Krone gezeichnet, und die zweite stellte einen Turm dar. Dalinars Mutter hatte die Entwürfe dafür angefertigt, allerdings benutzte Elhokar stattdessen Schwert und Krone.
    Die Soldaten neben der Tür salutierten bereits, doch Dalinar wartete noch auf Navani, bevor er eintrat. Das höhlenartige Innere wurde von aufgeladenen Saphiren erhellt. Sobald sie das Sitzungszimmer erreicht hatten, erstaunte es ihn wieder, wie verschwenderisch die Einrichtung hier während der letzten Monate geworden war.
    Drei seiner Schreiberinnen warteten mit ihren Dienermädchen auf ihn. Alle sechs erhoben sich, als er eintrat. Adolin war auch da.
    Dalinar bedachte den Jungen mit einem dunklen Blick. »Solltest du nicht die Truppen inspizieren?«
    Adolin fuhr zusammen. »Vater, damit bin ich doch schon seit Stunden fertig.«
    »Ach, wirklich?« Sturmvater! Wie lange habe ich Steine geklopft?

    »Vater«, sagte Adolin und trat auf ihn zu, »können wir kurz unter vier Augen miteinander sprechen?« Wie gewöhnlich war Adolins blondes, schwarz gesprenkeltes Haar wild und ungebärdig. Er hatte seine Rüstung abgelegt und gebadet und trug nun eine schlachtentaugliche, zugleich aber modische Uniform mit einem langen, blauen, an den Seiten geknöpften Umhang und darunter eine steife braune Hose.
    »Ich kann noch nicht reden, mein Sohn«, sagte Dalinar leise. »Ich brauche ein wenig Zeit.«
    Adolin betrachtete ihn mit besorgtem Blick. Er wird einen guten Großprinzen abgeben, dachte Dalinar. Er wurde dazu erzogen – anders als ich.
    »In Ordnung«, sagte Adolin. »Aber da gibt es noch etwas, das ich dich fragen möchte.« Er deutete auf eine der Schreiberinnen, eine Frau mit kastanienbraunem Haar, in dem sich nur wenige schwarze Strähnen befanden. Sie war schlank, hatte einen langen Hals, trug ein grünes Kleid und hatte die Haarzöpfe zu einem verwickelten Muster hochgesteckt; die Frisur wurde von vier traditionellen stählernen Haarnadeln gehalten.
    »Das ist Danlan Morakotha«, sagte Adolin leise zu Dalinar. »Sie ist gestern ins Lager gekommen und wird hier ein paar Monate mit ihrem Vater, Hellherr Morakotha, verbringen. Sie hat sich vor kurzem an mich gewandt, und ich habe mir die Freiheit genommen, ihr eine Stellung als eine deiner Schreiberinnen anzubieten, solange sie hier ist.«
    Dalinar kniff die Augen zusammen. »Und was ist mit …«
    »Malascha?« Adolin seufzte. »Es ist einfach nicht gegangen.«
    »Und die hier?«, fragte Dalinar mit gedämpfter, ungläubiger Stimme. »Wie lange ist sie im Lager? Seit gestern? Und sie hat sich schon an dich gewandt ?«
    Adolin zuckte die Achseln. »Nun, ich habe einen gewissen Ruf.«
    Dalinar seufzte und sah Navani an, die so nahe bei ihm stand, dass sie hatte mithören können. Allerdings tat sie aus
Gründen der Schicklichkeit so, als habe sie nichts verstanden. »Weißt du, es ist üblich, sich eine einzige Frau auszusuchen, der man dann den Hof macht.« Du wirst eine gute Frau brauchen, mein Sohn. Möglicherweise schon sehr bald.
    »Vielleicht wenn ich alt und langweilig bin«, sagte Adolin und lächelte die junge Frau an. Sie war sehr schön. Aber erst seit einem Tag im Lager? Beim Blute meiner Ahnen, dachte Dalinar. Er hatte der Frau, die er am Ende geheiratet hatte, drei Jahre lang den Hof gemacht. Auch wenn er sich nicht mehr an ihr Gesicht erinnern konnte, so erinnerte er sich doch sehr genau daran, wie beharrlich er um sie geworben hatte.
    Natürlich hatte er sie geliebt. All seine Empfindungen für sie waren verschwunden, waren von Kräften aus seinem Gehirn getilgt worden, die er nie hätte herausfordern dürfen. Leider erinnerte er sich auch genau daran, wie sehr er Navani begehrt hatte, aber das war einige Jahre vor der ersten Begegnung mit seiner späteren Frau gewesen.
    Hör auf damit, befahl er sich selbst. Noch vor wenigen Augenblicken hatte er kurz vor der Entscheidung gestanden, seine Position als Großprinz aufzugeben. Gerade jetzt durfte Navani ihn nicht davon abbringen.
    »Hellheit Danlan Morkotha«, sagte er zu der jungen Frau. »Ihr seid mir als eine meiner Schreiberinnen willkommen. Ich hörte, dass Ihr eine Botschaft erhalten habt?«
    »Allerdings, Hellherr«, sagte die Frau und machte einen Knicks. Sie deutete mit dem Kopf auf die Reihe aus fünf Spannfedern, die aufrecht in Halterungen auf Dalinars Regal standen. Sie sahen wie gewöhnliche Schreibfedern aus, doch jede war mit

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