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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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»›Überbringe meiner Mutter meine Hochachtung. Halte sie auf Abstand, Onkel. Sie beißt.‹«
    Navani machte ein schniefendes Geräusch, und Dalinar wurde bewusst, dass er Jasnah nicht mitgeteilt hatte, dass sie zuhörte. Er errötete, als Danlan weiterlas. »›Ich kann nicht durch die Spannfeder über meine Arbeit sprechen, aber ich werde immer besorgter. Hier befindet sich etwas Verborgenes in den angesammelten Seiten der historischen Aufzeichnungen. ‹«
    Jasnah war eine Veristitalin. Sie hatte ihm einmal erklärt, dass es sich dabei um einen Orden von Gelehrten handelte, die versuchten, in der Vergangenheit die Wahrheit zu finden. Sie wollten unvoreingenommene, nur aus Tatsachen bestehende Berichte über die Geschehnisse der Vergangenheit verfassen, um daraus auf die richtigen Verhaltensweisen in der Zukunft zu schließen. Es war ihm nicht ganz klar, warum sie vorgaben, sich von anderen Historikern zu unterscheiden.
    »Wann kehrst du zurück?«, fragte Dalinar.
    »›Das kann ich noch nicht sagen‹«, las Danlan, nachdem die Antwort gekommen war. »›Ich wage es nicht, mit meinen Nachforschungen aufzuhören. Aber es mag auch bald die Zeit kommen, in der ich es nicht mehr wage, weg zu sein.‹«
    Wie bitte?, dachte Dalinar.
    »›Wie dem auch sei‹«, fuhr Danlan fort, »›ich habe einige Fragen an dich. Du musst mir noch einmal beschreiben, was geschehen ist, als du vor sieben Jahren die erste Parschendi-Patrouille getroffen hast.‹«

    Dalinar runzelte die Stirn; er war zwar müde, wagte es jedoch nicht, sich in einen der Sessel zu setzen – nicht solange er noch seine Rüstung trug. Er nahm aber einen der Panzerhandschuhe ab und rieb sich das Kinn. Dieses Thema gefiel ihm gar nicht, doch ein Teil von ihm war dankbar für die Ablenkung. Es war ein guter Grund, die Entscheidung hinauszuschieben, die sein Leben für immer verändern würde.
    Danlan sah ihn an und war bereit, seine Worte niederzuschreiben. Warum wollte Jasnah diese Geschichte noch einmal hören? Hatte sie in ihrer Biografie über ihren Vater nicht schon genug darüber geschrieben?
    Nun, sie würde ihm irgendwann verraten, warum ihr gegenwärtiges Projekt von so großer Wichtigkeit war, wie es ihre rätselhaften Enthüllungen andeuteten. Er wünschte, Elhokar besäße wenigstens eine Portion von der Weisheit seiner Schwester.
    »Das sind schmerzhafte Erinnerungen, Jasnah. Ich wünschte, ich hätte deinen Vater nie dazu überredet, auf diese Expedition zu gehen. Wenn wir die Parschendi nicht entdeckt hätten, dann hätten sie ihn auch nicht töten können. Das erste Treffen fand statt, als wir einen Wald erkundeten, der nicht auf unseren Karten eingezeichnet war. Er liegt südlich der Zerbrochenen Ebene in einem Tal, das etwa zwei Wochenmärsche von der Austrocknenden See entfernt ist.«
    Zu Gavilars Jugendzeiten hatten ihn nur zwei Dinge wirklich erregt: Eroberung und Jagd. Wenn er nicht gerade das eine getan hatte, dann war er mit dem anderen beschäftigt gewesen. Damals war der Vorschlag, auf die Jagd zu gehen, durchaus vernünftig gewesen. Gavilar hatte sich seltsam verhalten und seinen Schlachtendurst verloren. Die Männer hatten behauptet, er sei schwach geworden. Dalinar hatte seinen Bruder an die guten Zeiten erinnern wollen. Daher waren sie auf die Jagd nach einem legendären Kluftteufel gegangen.

    »Dein Vater war nicht dabei, als ich über sie gestolpert bin«, fuhr Dalinar fort und dachte an jene Zeit zurück. Sie hatten auf feuchten, bewaldeten Hügeln gelagert. Sie hatten Natan-Eingeborene mit Hilfe von Dolmetschern befragt. Sie hatten nach Losung und abgebrochenen Zweigen gesucht. »Ich hatte einige Späher einen Seitenarm des Todesbiegenflusses hochgeführt, während sich dein Vater flussabwärts begeben hatte. Wir fanden ein Lager der Parschendi auf der anderen Seite. Frei und organisiert lagerten sie dort. Und sie hatten Waffen dabei. Keine groben, o nein. Es waren Schwerter, Speere mit geschnitzten Schäften …«
    Er verstummte. Gavilar hatte ihm nicht geglaubt, als Dalinar es ihm erzählt hatte. Es gab nicht so etwas wie einen freien Parscher-Stamm. Sie waren Diener, und sie waren schon immer Diener gewesen.
    »›Hatten sie damals Splitterklingen?‹«, las Danlan. Dalinar hatte gar nicht bemerkt, dass Jasnah bereits eine weitere Frage gestellt hatte.
    »Nein.«
    Schon bald kam die Antwort; die Feder kratzte über das Papier. »›Aber jetzt verfügen sie über solche Waffen. Wann hast du zum ersten Mal einen

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