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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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half an der Seite mit.
    Wir müssen an einer richtigen Kluft üben, dachte er, als die Männer fertig waren. Ich frage mich, wie viel Geld ich Gaz geben muss, damit er mir das erlaubt.
    Die Brückenmänner, die den Übungslauf dorthin hinter sich gebracht hatten, sahen Kaladin erschöpft, aber auch erregt an. Er schenkte ihnen ein Lächeln. Als Führer einer Einheit in Amarams Armee hatte er gelernt, dass Lob ernsthaft sein musste, aber nie zurückgehalten werden durfte.
    »Am Absetzen müssen wir noch arbeiten«, sagte Kaladin. »Aber insgesamt bin ich schon beeindruckt. Nach nur zwei Wochen arbeitet ihr bereits so gut zusammen wie einige Einheiten, die ich monatelang trainiert habe. Ich bin erfreut. Und stolz auf euch. Holt euch etwas zu trinken und macht eine Pause. Vor der Arbeit werden wir noch einen oder zwei Läufe unternehmen.«
    Heute mussten sie Steine schleppen, doch darüber beschwerte sich niemand. Er hatte die Männer davon überzeugt, dass das Wuchten der Felsblöcke sie kräftiger machte, und diejenigen, denen er am meisten vertraute, setzte er bei der Suche nach Knopfkraut ein. Der Verkaufserlös reichte gerade mal aus, um die Männer mit zusätzlicher Nahrung zu versorgen und seine medizinischen Vorräte aufzustocken.

    Zwei Wochen. Leichte zwei Wochen – nach den Maßstäben der Brückenmänner. In dieser Zeit hatte es nur zwei Brückenläufe gegeben, und bei dem einen hatten sie das Plateau zu spät erreicht. Die Parschendi waren mit dem Edelsteinherz entkommen, noch bevor sie überhaupt eingetroffen waren. Für die Brückenmänner war das gut gewesen.
    Auch der andere Angriff war nicht allzu schlimm verlaufen. Zwei Männer waren gestorben: Amark und Koolf. Zwei weitere waren verwundet worden: Narm und Peet. Es war zwar nur ein Bruchteil der Verluste, die die anderen Mannschaften erlitten hatten, doch es waren immer noch zu viele. Kaladin bemühte sich, zuversichtlich zu wirken, als er zum Wasserfass ging, von einem der Männer eine volle Kelle entgegennahm und sie in einem Zug austrank.
    Brücke Vier würde an ihren eigenen Verwundeten ersticken. Sie waren nur noch dreißig Mann; fünf waren verwundet und erhielten keine Bezahlung. Sie mussten aus dem Erlös des Knopfkrautes ernährt werden. Wenn er diejenigen mitzählte, die gestorben waren, dann lagen die Verluste seit dem Tag, an dem er mit seinen Bemühungen zu ihrem Schutz begonnen hatte, bei etwa dreißig Prozent. In Amarams Armee wäre das eine katastrophale Rate gewesen.
    Damals hatte Kaladins Leben aus Übungen und Marschieren bestanden, unterbrochen vor allem durch gelegentliche heftige Scharmützel. Hier hingegen war das Kämpfen unerbittlich – jeden zweiten oder dritten Tag. So etwas richtete jede Armee zugrunde.
    Es muss noch einen anderen Weg geben, dachte Kaladin, als er das lauwarme Wasser in seinem Mund herumwirbeln ließ und sich eine zweite Kelle über den Kopf goss. Er durfte nicht jede Woche zwei Männer im Kampf und an den Wunden verlieren. Aber wie konnten sie denn überleben, wenn sie ihren eigenen Offizieren völlig gleichgültig waren?

    Er konnte sich kaum davon abhalten, die Kelle verzweifelt in das Fass zu werfen. Doch stattdessen gab er sie an Narb weiter und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Es war eine Lüge. Aber eine wichtige.
    Gaz beobachtete ihn aus dem Schatten einer der anderen Baracken der Brückenmänner. Syls durchscheinende Gestalt – die jetzt wie fließender Knopfkrautflaum aussah – schwirrte um den Brückensergeanten herum. Schließlich kam sie zu Kaladin herüber, setzte sich auf seine Schulter und nahm wieder ihre weibliche Gestalt an.
    »Er plant etwas«, sagte sie.
    »Bisher hat er sich nicht eingemischt«, gab Kaladin zurück. »Er hat nicht einmal versucht, uns von unserem allabendlichen Eintopf abzubringen.«
    »Er hat mit diesem Hellauge gesprochen.«
    »Mit Lamaril?«
    Sie nickte.
    »Lamaril ist sein Vorgesetzter«, sagte Kaladin, während er in den Schatten der Baracke von Brücke Vier trat. Er lehnte sich gegen die Wand und blickte zu seinen Männern hinüber, die sich gerade beim Wasserfass versammelt hatten. Jetzt redeten sie miteinander. Sie scherzten, lachten. Abends tranken sie zusammen. Sturmvater, er hätte es nie für möglich gehalten, einmal glücklich darüber zu sein, dass die Männer unter seinem Kommando tranken.
    »Mir haben ihre Mienen nicht gefallen«, sagte Syl, die noch auf Kaladins Schulter saß. »So dunkel. Wie Gewitterwolken. Ich habe nicht hören können,

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