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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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bei, indem er uns alle antreibt. Und zwar heftig. Jeden Mann an seinem Platz.« Er deutete mit dem Kopf auf die Mitglieder von Brücke Vier. »Geschwindigkeit ist keine
schlechte Sache. Entschlusskraft ist auch keine schlechte Sache. Aber Männer mit einer solchen Entschlusskraft, wie dieser Junge dort sie besitzt, sind oft nicht glücklich in ihrer Stellung. Die Brückenmannschaften arbeiten gut und benötigen keinerlei Verbesserungen. Veränderung bringt nichts als Unruhe. «
    Gaz bezweifelte, dass auch nur ein einziger Brückenmann seinen Platz in Sadeas’ Plänen begriff. Wüssten sie, warum sie so erbarmungslos beansprucht wurden und warum ihnen Schild und Uniform verboten waren, so würden sie sich sofort in die Kluft stürzen. Köder. Sie waren ja nichts als Köder. Sie lenkten die Aufmerksamkeit der Parschendi auf sich, und diese Wilden glaubten, etwas vollbracht zu haben, wenn sie ein paar Brückenmänner bei jedem Angriff niedermachten. Solange sie genügend Männer zur Verfügung hatten, machten die Verluste nichts aus. Sie machten nur denjenigen etwas aus, die dabei starben.
    Sturmvater, dachte Gaz, ich hasse mich dafür, dass ich ein Teil des Ganzen bin. Aber dafür hasste er sich schon lange. Das war nichts Neues für ihn. »Ich werde etwas unternehmen«, versprach er Lamaril. »Ein Messer in der Nacht. Gift im Essen.« Dabei drehte sich ihm der Magen um. Die Bestechungsgelder des Jungen waren zwar klein, aber sie waren eben alles, was ihm nach den Zahlungen an Lamaril noch blieb.
    »Nein!«, zischte Lamaril. »Willst du allen zeigen, dass er tatsächlich eine Bedrohung war? Die richtigen Soldaten reden schon über ihn.« Lamaril zog eine Grimasse. »Das Letzte, was wir brauchen, ist ein Märtyrer, der unter den Brückenmännern eine Rebellion anzettelt. Ich will nichts dergleichen – nichts, woraus die Feinde unseres Großprinzen einen Vorteil ziehen könnten.« Lamaril warf einen kurzen Blick zu Kaladin hinüber, der wieder mit seinen Männern herumlief. »Er muss im Feld fallen, so wie er es verdient hat. Sorge dafür, dass dies geschieht. Und gib mir den Rest des Geldes, das du
mir schuldest – oder aber du findest dich bald als Brückenträger wieder.«
    Er schritt davon; sein waldgrüner Umhang flatterte hinter ihm her. In seiner Zeit als Soldat hatte Gaz gelernt, vor allem die unbedeutenden Hellaugen zu fürchten. Wegen ihrer Nähe zu den Dunkelaugen waren sie zwar gereizt, doch diese Dunkelaugen waren die Einzigen, über die sie zu bestimmen hatten. Und das ließ sie gefährlich werden. Die Gegenwart eines Mannes wie Lamaril wirkte ebenso wie das Anfassen einer glühenden Kohle mit bloßen Fingern. Man konnte nicht verhindern, dass man sich verbrannte. Man hoffte nur, schnell genug zu sein, damit sich die Verbrennungen in Grenzen hielten.
    Brücke Vier rannte vorbei. Noch vor einem Monat hätte Gaz das nicht für möglich gehalten. Eine Gruppe von Brückenmännern, die trainierte ? Und Kaladin schien es nicht mehr als etwas Essen und das leere Versprechen gekostet zu haben, er werde sie beschützen.
    Das hätte niemals reichen dürfen. Das Leben als Brückenmann war ganz hoffnungslos. Gaz durfte nicht zu ihnen geschickt werden. Es durfte einfach nicht geschehen. Kaladin musste fallen. Aber wenn er Kaladins Kugeln nicht mehr bekam, konnte Gaz durchaus als Brückenmann enden, einfach weil er dann Lamaril nicht mehr bezahlen konnte. Sturmverfluchte Verdammnis!, dachte er. Es war, als ob man auszuwählen versuchte, von welcher Klaue des Kluftteufels man sich zerschmettern lassen wollte.
    Gaz beobachtete weiterhin Kaladins Mannschaft. Noch immer wartete die Finsternis auf ihn. Es war wie ein Jucken, das sich durch keinerlei Kratzen besänftigen ließ. Wie ein Schrei, der einfach nicht unterdrückt werden konnte. Wie eine Taubheit, die man nicht wieder loswurde.
    Vermutlich würde sie ihm noch bis in den Tod folgen.

    »Brücke hoch!«, brüllte Kaladin und rannte gemeinsam mit Brücke Vier. Sie hoben die Brücke im Lauf über die Köpfe. Es war schwerer, auf diese Weise zu laufen, als sie einfach auf den Schultern abzusetzen. Er spürte das gewaltige Gewicht in den Armen.
    »Runter!«, befahl er.
    Die vordersten in der Reihe ließen die Brücke los und eilten an die Seiten. Die anderen senkten sie mit raschen Bewegungen. Dann prallte sie auf den Boden und kratzte über den Stein. Die Männer nahmen ihre Positionen ein und taten so, als würden sie die Brücke über eine Kluft schieben. Kaladin

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