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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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was sie gesagt haben. Ich hatte sie zu spät bemerkt. Aber ich mag sie nicht, insbesondere nicht diesen Lamaril.«
    Kaladin nickte langsam.
    »Du traust ihm auch nicht?«, fragte Syl.
    »Er ist ein Hellauge.« Das reichte schon.
    »Also werden wir …«

    »Wir werden gar nichts unternehmen«, schnitt ihr Kaladin das Wort ab. »Ich kann nichts tun, bevor sie nicht irgendetwas versuchen. Und wenn ich meine ganze Energie darauf verwende, mir Sorgen zu machen, was sie tun könnten , dann werde ich die gegenwärtigen Probleme nicht mehr lösen können.«
    Was er ihr nicht sagte, war der Umstand, dass er sich große Sorgen machte. Wenn Gaz oder Lamaril beschlossen, dass Kaladin getötet werden musste, dann konnte er nichts dagegen tun. Brückenmänner wurden zwar zumeist nur dann hingerichtet, wenn sie sich dem Brückenlauf verweigerten, aber selbst in einer ehrenhaften Streitmacht wie der von Amaram hatte es Gerüchte über gefälschte Beweise und frei erfundene Beschuldigungen gegeben. In Sadeas’ undiszipliniertem Lager hingegen, das kaum irgendwelchen Regeln unterworfen war, würde niemand auch nur die Stirn runzeln, wenn Kaladin – ein mit dem Schasch gebrandmarkter Sklave – wegen irgendeiner vagen Anschuldigung aufgeknüpft wurde. Sie konnten ihn im Großsturm hängen lassen und sich von der Schuld an seinem Tod reinwaschen, indem sie behaupteten, der Sturmvater habe über sein Schicksal entschieden.
    Kaladin richtete sich auf und ging zur Schreinerei des Holzplatzes. Die Zimmerleute und ihre Lehrlinge arbeiteten hart daran, Hölzer für Speerschäfte, Brücken, Pfosten und Möbel zurechtzusägen.
    Die Handwerker nickten Kaladin zu, als er an ihnen vorbeiging. Inzwischen war er ein vertrauter Anblick für sie, und sie waren auch schon an seine seltsamen Bitten gewöhnt. So hatte er sie zum Beispiel um ein Brett gebeten, das für vier Männer lang genug war und mit dem sie üben konnten, miteinander im Gleichschritt zu bleiben. Er fand eine halb fertige Brücke. Sie war aus jenem einen Brett hervorgegangen, das Kaladin ganz zu Anfang verwendet hatte.
    Er kniete nieder und untersuchte das Holz. Alle mobilen Brücken bestanden aus einem Holz namens Makam. Es besaß
eine tiefbraune Färbung, unter der die Maserung kaum zu erkennen war, und es war sowohl stark als auch leicht. Die Zimmerleute hatten dieses Stück, das nach Sägemehl und moschusartigem Saft roch, bereits mit Sand geglättet.
    »Kaladin?«, fragte Syl, während sie durch die Luft ging und auf das Holz trat. »Du wirkst so geistesabwesend.«
    »Es ist schon seltsam, wie gut sie diese Brücken bauen«, sagte er. »Diese Armeezimmerer sind wesentlich professioneller als die Soldaten.«
    »Das ergibt durchaus einen Sinn«, meinte sie. »Die Handwerker möchten Brücken bauen, die lange halten. Die Soldaten, denen ich hin und wieder zuhöre, wollen nur schnell zum Plateau kommen, das Edelsteinherz holen und wieder weglaufen. Für sie ist das wie ein Spiel.«
    »Scharf beobachtet. Du wirst immer besser.«
    Sie zog eine Grimasse. »Ich habe eher den Eindruck, dass ich mich jetzt an Dinge erinnere, die ich früher schon gewusst habe.«
    »Bald wirst du kaum mehr ein Sprengsel sein. Dann bist du nämlich eine kleine, durchscheinende Philosophin. Wir werden dich in ein Kloster schicken müssen, damit du deine Tage dort in tiefen, wichtigen Gedanken verbringen kannst.«
    »Ja«, sagte sie, »zum Beispiel werde ich mir dann überlegen, wie ich den Hauptfeuerer dazu bringen kann, ein Gebräu zu trinken, das ihm den Mund blau färbt.« Sie lächelte schelmisch.
    Kaladin erwiderte ihr Lächeln und fuhr weiter mit dem Finger über das Holz. Er begriff noch immer nicht, warum es den Brückenmännern verboten war, Schilde zu tragen. Niemand wollte ihm eine offene Antwort auf diese Frage geben. »Sie verwenden Makamholz, weil es stark ist«, sagte er, »und sie müssen mit schwerer Kavallerie darüberreiten. Es sollte uns möglich sein, es für unsere Zwecke einzusetzen. Sie verweigern uns zwar Schilde, aber wir tragen schon einen auf unseren Schultern.«

    »Wie werden sie wohl reagieren, wenn ihr es doch versucht?«
    Kaladin stand auf. »Ich habe keine Ahnung, aber mir bleibt nichts anderes übrig, als es zu versuchen.«
    Es war ein Risiko. Ein gewaltiges Risiko. Doch schon vor Tagen waren ihm die weniger riskanten Ideen endgültig ausgegangen.

    »Wir können es hier halten«, sagte Kaladin und zeigte für Fels, Teft, Narb und Moasch auf die betreffende Stelle. Sie

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