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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Spitzen hier und die Kämme dort? Sie wurden um eine Felsformation herum gebaut, die bereits vorhanden war.« Er blätterte weiter. »Dies hier ist Vedenar, die Hauptstadt von Jah Keved.« Es war ein sechseckiger Umriss. »Und das hier ist Akinah.« Kreisrund. »Thaylen-Stadt.« Ein Stern mit vier Spitzen.
    »Was bedeutet das?«
    »Es ist der Beweis dafür, dass sich der Allmächtige in allen Dingen befindet. Ihr könnt ihn auch in diesen Städten erkennen. Seht Ihr, wie symmetrisch sie sind?«
    »Diese Städte wurden von Menschen errichtet, Kabsal. Menschen streben nach Symmetrie, weil sie heilig ist.«

    »Ja, aber in allen Fällen wurden die Städte um bereits bestehende Felsformationen herum erbaut.«
    »Das bedeutet nichts«, sagte Schallan. »Ich bin gläubig, aber ich weiß nicht, ob man das bereits als Beweis betrachten kann. Wind und Wasser können Symmetrien erzeugen; überall in der Natur sind sie zu sehen. Die Menschen haben Gegenden ausgewählt, die schon annähernd symmetrisch waren, und dann haben sie ihre Städte erbaut, die auch noch den letzten Makel ausgelöscht haben.«
    Erneut durchwühlte er seinen Korb. Diesmal förderte er eine Metallplatte zutage. Als sie den Mund aufmachte und eine Frage stellen wollte, hob er den Finger und legte die Platte auf den Tisch. Unter ihr befand sich ein kleiner hölzerner Sockel, der sie einige Fingerbreit über den Tisch erhob.
    Kabsal schüttete weißen, pulverigen Sand auf die Metalltafel, bis sie ganz damit überzogen war. Dann holte er einen Bogen von der Art hervor, die man über Saiten zog und damit Musik machte.
    »Wie ich sehe, habt Ihr Euch gut vorbereitet«, bemerkte Schallan. »Ihr wolltet Jasnah Eure Ansicht wirklich nahebringen. «
    Er lächelte, führte den Bogen über den Rand der Metallplatte und brachte sie zum Schwingen. Der Sand tanzte und sprang wie kleine Insekten, die auf etwas Heißes geworfen wurden.
    »Das nennt man Cymatik«, sagte er. »Es ist das Studium der Muster, die Klänge bilden, wenn sie mit einem körperlichen Medium zusammenwirken.«
    Als er den Bogen wieder zog, brachte die Platte einen beinahe reinen Ton hervor. Es reichte aus, um ein einziges Musiksprengsel anzulocken, das für einen Augenblick in der Luft über ihm wirbelte und dann wieder verschwand. Kabsal beendete seine Darbietung und deutete mit großer Geste auf die Platte.

    »Und …?«, fragte Schallan.
    »Kholinar«, sagte er und hielt das Buch zum Vergleich daneben.
    Schallan hielt den Kopf schräg. Das Muster im Sand sah genauso wie der Umriss von Kholinar aus.
    Er schüttete mehr Sand auf das Metall, führte den Bogen am anderen Rand darüber, so dass der Sand neue Muster bildete.
    »Vedenar«, sagte er.
    Sie verglich die Umrisse. Sie passten genau zusammen.
    »Thalyen-Stadt«, sagte er und wiederholte den Prozess. Dann suchte er sorgfältig eine neue Stelle am Rand der Platte und zog den Bogen ein letztes Mal darüber. »Akinah. Schallan, der Beweis für die Existenz des Allmächtigen liegt in den Städten, in denen wir leben. Seht Euch nur diese vollkommene Symmetrie an!«
    Sie musste zugeben, dass diese Muster tatsächlich beeindruckend waren. »Es könnte eine falsche Verknüpfung sein. Vielleicht besitzen beide Phänomene dieselbe Ursache.«
    »Ja, den Allmächtigen«, sagte er und lehnte sich zurück. »Sogar unsere Sprache ist symmetrisch. Seht Euch die Glyphen an – jede von ihnen spiegelt sich an einer Achse. Und mit dem Alphabet ist es genauso. Faltet einen Text in der Mitte, und Ihr findet Symmetrie. Ihr kennt gewiss die Geschichte, nach der sowohl die Glyphen als auch die Buchstaben von den Dämmerungssängern abstammen?«
    »Ja.«
    »Sogar bei unseren Namen ist es zu beobachten. Eurer ist beinahe vollkommen – ein idealer Name für eine helläugige Frau. Nicht zu heilig, aber ganz nahe daran. Genau wie die ursprünglichen Namen für die zehn Silbernen Königreiche: Alethela, Valhav, Schin Kak Nisch.«
    Er ergriff ihre Hand. »Es ist überall um uns herum. Vergesst das nicht, Schallan, gleichgültig was Jasnah sagt.«

    »Das werde ich nicht«, versprach sie und erkannte, dass er bei diesem Gespräch die Führung übernommen hatte. Er hatte zwar gesagt, er glaube ihr, aber er hatte ihr trotzdem seine Beweise dargelegt. Es war rührend und zugleich ärgerlich. Sie hasste Herablassung. Aber konnte man es einem Feuerer vorwerfen, wenn er predigte?
    Plötzlich sah Kabsal auf und ließ ihre Hand los. »Ich höre Schritte.« Er stand auf. Schallan

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