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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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überlebt hatten, konnten gerade mal elf Brücken zurücktragen. «

    Zweihundert Männer, dachte Kaladin. Das ist meine Schuld. Ich habe meine eigenen Männer auf Kosten der anderen geschützt. Ich war zu übereilig.
    Brückenmänner sollen nicht überleben. Das hat eine bestimmte Bedeutung. Er konnte Lamaril nicht mehr danach fragen. Der Mann hatte das bekommen, was er verdient hatte. Wenn es nach Kaladin ging, sähe so das Ende aller Hellaugen aus, einschließlich des Königs.
    »Wir wollten dir etwas sagen«, meinte Fels. »Das kommt von allen Männern. Die meisten wollen die Baracke nicht verlassen. Der Großsturm und …«
    »Ist schon in Ordnung«, flüsterte Kaladin.
    Teft stieß Fels an, damit er weiterredete.
    »Na ja, es ist so: Wir werden dich nicht vergessen. Brücke Vier wird nie mehr so sein wie früher. Vielleicht werden wir alle sterben, aber wir werden es den Neuen zeigen. Feuer in der Nacht. Gelächter. Leben. Wir werden eine Tradition daraus machen. Für dich.« Fels und Teft wussten von dem Knopfkraut. Sie konnten damit Geld machen und einiges kaufen.
    »Du hast das für uns getan«, warf Moasch ein. »Wir wären im Feld gestorben. Vielleicht wären unsere Verluste genauso hoch gewesen wie bei den anderen Brückenmannschaften. Aber jetzt verlieren wir nur einen Mann.«
    »Ich sage, es ist nicht richtig, was sie hier machen«, erklärte Teft und blickte finster drein. »Wir haben darüber gesprochen, dich abzuschneiden …«
    »Nein«, sagte Kaladin. »Das würde euch ja doch bloß eine ähnliche Bestrafung einbringen.«
    Die drei Männer tauschten rasche Blicke aus. Offenbar waren sie zu derselben Erkenntnis gekommen.
    »Was hat Sadeas gesagt?«, wollte Kaladin wissen. »Über mich.«
    »Er versteht, dass ein Brückenmann sein Leben auf Kosten der anderen retten will«, sagte Teft. »Er hat dich einen selbstsüchtigen
Feigling genannt und meinte, du habest so gehandelt, wie es zu erwarten war.«
    »Er sagt, der Sturmvater soll dich richten«, fügte Moasch hinzu. »Jezerezeh, der König der Herolde. Er sagt, wenn du es verdient hast, weiterzuleben, dann wirst du …« Er verstummte, denn er wusste genauso gut wie die anderen, dass ein ungeschützter Mensch, der so wie Kaladin im Großsturm an einer Wand hing, gar nicht überleben konnte.
    »Ich möchte, dass ihr drei etwas für mich tut«, sagte Kaladin und schloss die Augen vor dem Blut, das ihm aus der Lippe über das Gesicht rann. Die Wunde war durch das Reden wieder aufgeplatzt.
    »Alles, was du willst, Kaladin«, sagte Fels.
    »Ich will, dass ihr zurück in die Baracke geht und den Männern sagt, sie sollen nach dem Sturm herauskommen. Sagt ihnen, sie sollen mich ansehen. Sagt ihnen, dass ich die Augen öffnen und sie anschauen werde. Dann wissen sie, dass ich überlebt habe.«
    Die drei Brückenmänner schwiegen.
    Schließlich sagte Teft: »Ja, natürlich, Kaladin. Das werden wir tun.«
    »Sagt ihnen auch«, fuhr Kaladin mit festerer Stimme fort, »dass es hier und jetzt nicht enden wird. Sagt ihnen, dass ich nicht beschlossen habe, mir das Leben zu nehmen. Und deshalb gibt es in der ganzen Verdammnis auch keinen Weg für Sadeas, es zu bekommen.«
    Fels schenkte ihm ein breites Grinsen. »Bei den Uli’tekanaki , Kaladin, ich glaube beinahe schon, dass du es schaffen wirst.«
    »Hier«, sagte Teft und gab ihm etwas. »Das wird dir Glück bringen.«
    Kaladin nahm den Gegenstand mit schwacher, blutbefleckter Hand. Es war eine Kugel, eine ganze Himmelsmark. Sie war matt; das Sturmlicht war aus ihr herausgeflossen. Nimm
eine Kugel mit in den Sturm hinaus, so lautete ein altes Sprichwort, und du hast wenigstens ein Licht.
    »Das ist alles, was wir aus deinem Geldbeutel retten konnten«, erklärte Teft. »Gaz und Lamaril haben sich den Rest genommen. Wir haben uns zwar beschwert, aber was konnten wir schon machen?«
    »Danke«, sagte Kaladin.
    Moasch und Fels kehrten in die Sicherheit der Baracke zurück; Syl verließ Fels’ Schulter und bleib bei Kaladin. Auch Teft ging noch nicht fort. Es war, als ob er sich überlegte, den Sturm zusammen mit Kaladin durchzustehen. Doch schließlich schüttelte er den Kopf, murmelte etwas und gesellte sich zu den anderen. Kaladin glaubte zu hören, wie der Mann sich selbst einen Feigling schimpfte.
    Die Tür der Baracke wurde geschlossen. Kaladin betastete die glatte Glaskugel. Der Himmel verdüsterte sich – und zwar nicht nur, weil die Sonne unterging. Schwärze sammelte sich dort oben. Der Großsturm zog

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