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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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drehte sich um und bemerkte, wie Jasnah die Loge betrat. Ein Parscher mit einem Korb voller Bücher folgte ihr. Jasnah schien von der Gegenwart des Feuerers nicht besonders überrascht zu sein.
    »Es tut mir leid, Hellheit Jasnah«, sagte Schallan und erhob sich ebenfalls. »Er …«
    »Du bist doch keine Gefangene, mein Kind«, unterbrach Jasnah sie barsch. »Du darfst ruhig Besuch haben. Suche aber hinterher deine Haut nach Bissspuren ab. Diese Typen haben die Angewohnheit, ihre Beute mit sich hinaus ins Meer zu schleifen.«
    Kabsal errötete. Er sammelte seine Sachen ein.
    Jasnah bedeutete dem Parscher vor der Tür, er möge ihre Bücher auf den Tisch legen. »Kann diese Platte auch ein cymatisches Muster erschaffen, das zu Urithiru passt, Priester? Oder hast du bloß Muster für die vier Standardstädte?«
    Kabsal sah sie an. Er war offenbar schockiert darüber, dass sie genau wusste, wozu die Metalltafel diente. Er nahm sein Buch vom Tisch. »Urithiru ist nur eine Fabel.«
    »Seltsam. Man sollte doch der Meinung sein, dass Leute wie du an Fabeln glauben.«
    Sein Gesicht wurde noch röter. Er hatte inzwischen seine Sachen gepackt, nickte Schallan knapp zu und verließ hastig den Raum.
    »Wenn ich es so ausdrücken darf, Hellheit«, sagte Schallan, »das war außerordentlich grob von Euch.«
    »Ich neige manchmal zu solchen Ausbrüchen von Unhöflichkeit«, erwiderte Jasnah. »Ich bin aber sicher, dass er das
weiß … und ich wollte nur dafür sorgen, dass er das von mir bekommt, was er auch erwartet hat.«
    »Gegenüber den anderen Feuerern im Palanaeum verhaltet Ihr Euch nicht so.«
    »Die anderen Feuerer im Palanaeum versuchen auch nicht, mein Mündel gegen mich zu wenden.«
    »Er hat gar nicht …« Schallan verstummte kurz. »Er hatte sich nur Sorgen um meine Seele gemacht.«
    »Hat er dich schon gebeten, meinen Seelengießer zu stehlen?«
    Schallan verspürte einen Stich der Angst. Ihre Hand stahl sich zu ihrer Schutztasche. Wusste Jasnah es denn? Nein, sagte sich Schallan. Nein, achte auf den genauen Wortlaut der Frage. »Nein, das hat er nicht.«
    »Pass auf«, sagte Jasnah und schlug eines der Bücher auf. »Irgendwann wird er es tun. Ich habe Erfahrung mit diesen Leuten.« Sie sah Schallan an, und ihre Miene wurde sanfter. »Er ist nicht an dir interessiert. Nicht so, wie du glaubst. Insbesondere geht es ihm nicht um deine Seele. Es geht nur um mich.«
    »In gewisser Weise ist das sehr überheblich von Euch«, sagte Schallan, »meint Ihr das nicht auch?«
    »Nur wenn ich falsch liege«, erwiderte Jasnah und wandte sich wieder ihrem Buch zu. »Und das ist selten der Fall.«

34
STURMWAND
    »Ich ging von Abamabar nach Urithiru.«
    Dieses Zitat aus der Achten Parabel von Der Weg der Könige scheint Varala und Sinbian zu widersprechen, die beide behaupten, dass die Stadt zu Fuß nicht erreichbar ist. Vielleicht war doch ein Weg gebahnt worden, oder Nohan sprach in einer Metapher.
    B rückenmänner sollen nicht überleben …
    Kaladin fühlte sich benommen. Er wusste, dass er Schmerzen hatte, aber abgesehen davon schwebte er. Es war, als wäre sein Kopf vom Körper getrennt und pralle von Wänden und Decke ab.
    »Kaladin!«, flüsterte eine besorgt klingende Stimme. »Bitte hab keine Schmerzen mehr.«
    Brückenmänner sollen nicht überleben. Warum quälten ihn diese Worte so sehr? Er erinnerte sich an das, was geschehen war – daran, wie er die Brücke als Schild eingesetzt und damit die Armee aus dem Gleichgewicht gebracht und ihren Angriff vereitelt hatte. Sturmvater, dachte er, ich bin ein Idiot!
    »Kaladin?«

    Das war doch Syls Stimme. Er wagte es, ein Auge zu öffnen, und sah eine Welt auf dem Kopf. Der Himmel erstreckte sich unter ihm, und der vertraute Holzplatz lag in der Luft über ihm.
    Nein. Er hing mit dem Kopf nach unten an der Wand der Baracke von Brücke Vier. Das seelengegossene Gebäude war an seiner höchsten Stelle etwa fünfzehn Fuß hoch und hatte ein sanft abgeschrägtes Dach. Kaladin hing mit den Fußknöcheln an einem Seil, das an einem Ring im Dach befestigt war. Er hatte es auch schon bei anderen Brückenmännern gesehen. Einer hatte im Lager einen Mord begangen, und ein anderer war zum fünften Mal beim Stehlen erwischt worden.
    Er hing mit dem Rücken zur Wand, während sein Gesicht nach Osten wies. Seine Arme waren nicht gefesselt und baumelten an der Seite herab; sie reichten fast bis zum Boden. Er ächzte wieder – überall tat es weh.
    Instinktiv tastete er seine Seite ab,

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