Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
stehlen.

    Kohleabdruck einer Karte von Sadeas’ Kriegslager, wie er von gewöhnlichen Speermännern benutzt wird. Die ursprüngliche Karte war in den Panzer einer handtellergroßen Kremling-Schale eingeritzt Der Abdruck wurde in Tinte von einer anonymen Alethi-Gelehrten beschriftet, ca. 1173.

6
BRÜCKE VIER
    »Mir ist kalt. Mutter, mir ist kalt. Warum kann ich den Regen noch hören? Wird er aufhören?«
    Gesammelt am Kakisches 1172, zweiunddreißig Sekunden vor dem Tod. Person war ein helläugiges weibliches Kind, etwa sechs Jahre alt.
    T vlakv entließ alle Sklaven gleichzeitig aus den Käfigen. Diesmal fürchtete er weder eine Flucht noch einen Sklavenaufstand – nicht bei der Wildnis, die sich hinter ihnen befand, und bei den über hunderttausend bewaffneten Soldaten vor ihnen.
    Kaladin sprang aus dem Wagen. Sie befanden sich im Inneren einer der vielen kraterartigen Formationen, eine zerklüftete Felswand erhob sich östlich von ihnen. Der Boden war von allem Pflanzenleben gesäubert, der Stein fühlte sich unter seinen nackten Sohlen glatt an. Pfützen aus Regenwasser hatten sich in den Vertiefungen gesammelt. Die Luft war frisch und sauber, die Sonne über ihnen brannte stark, und dennoch fühlte er sich in dieser typisch östlichen Luftfeuchtigkeit wie gebadet.
    Um sie herum breiteten sich die Anzeichen einer schon lange in Stellung liegenden Armee aus. Dieser Krieg wurde
bereits seit dem Tod des alten Königs vor fast sechs Jahren geführt. Jedermann wusste Geschichten aus dieser Nacht, als die Parscher König Gavilar ermordet hatten.
    Soldatentrupps marschierten vorbei und folgten bestimmten Richtungen, in die aufgemalte Kreise an jeder Kreuzung wiesen. Viele große Steinbunker befanden sich in dem Lager, und es gab sogar noch mehr Zelte, als Kaladin von oben gesehen hatte. Seelengießer sollten nicht dazu eingesetzt werden, jeden einzelnen Unterschlupf zu erschaffen. Nach dem Gestank der Sklavenkarawane roch es an diesem Ort recht gut. Er war voller vertrauter Düfte nach eingewachstem Leder und geölten Waffen. Doch viele Soldaten wirkten schlampig. Sie waren nicht schmutzig, aber auch nicht übermäßig diszipliniert. Rudelweise streiften sie in aufgeknöpften Mänteln durch das Lager. Einige zeigten auf die Sklaven und verhöhnten sie. War dies wirklich die Armee eines Großprinzen? Die Elitetruppe, die für Alethkars Ehre kämpfte? Hatte Kaladin unbedingt hier eintreten wollen?
    Bluth und Tag beobachteten aufmerksam, wie sich Kaladin bei den anderen Sklaven einreihte, doch er unternahm nichts. Jetzt war nicht die richtige Zeit, die beiden zu reizen. Kaladin hatte schon anderen Söldnern zugesehen, die sich in Gegenwart regulärer Truppen befunden hatten. Bluth und Tag spielten ihre Rollen, stolzierten mit geschwellter Brust umher und hielten die Hände auf ihren Waffen. Sie schoben ein paar Sklaven in die Reihe zurück, rammten einem Mann die Keule in den Bauch und verfluchten ihn schroff.
    Von Kaladin aber hielten sie sich fern.
    »Die königliche Armee«, sagte der Sklave neben ihm. Es war jener dunkelhäutige Mann, der mit Kaladin über eine Flucht gesprochen hatte. »Ich war der Ansicht, dass wir zur Arbeit in den Minen herangezogen werden. Aber das hier ist gar nicht so schlecht. Wir werden Latrinen säubern und Straßen ausbessern. «

    Seltsam, sich auf Latrinenarbeit in der heißen Sonne zu freuen. Kaladin hoffte auf etwas anderes. Er hoffte . Ja, er hatte tatsächlich entdeckt, dass er noch hoffen konnte. Auf einen Speer in seiner Hand. Auf einen Feind vor sich. So konnte er leben.
    Tvlakv sprach mit einer helläugigen Frau, die wichtig aussah. Sie trug ihr dunkles Haar in einer komplizierten Welle hochgesteckt. Es glitzerte vor aufgeladenen Amethysten, und ihr Kleid war von einem dunklen Karmesinrot. Sie sah ebenso aus, wie Laral am Ende ausgesehen hatte. Vermutlich war sie aus dem vierten oder fünften Dahn: die Frau und Schreiberin eines Lageroffiziers.
    Tvlakv pries seine Waren an, aber die Frau hob die zierliche Hand. »Ich kann selbst sehen, was ich kaufe, Sklavenhändler«, sagte sie mit weichem, vornehmem Akzent. »Ich will sie mir anschauen.«
    Sie schritt die Reihe ab, einige Soldaten begleiteten sie. Ihr Kleid war nach Art der Alethi-Adligen geschnitten und bestand aus fest sitzender, die Form betonender Seide am Oberkörper und einem glatten Rock darunter. Es war von der Hüfte bis zum Hals an den Seiten geknöpft, am oberen Ende aber saß ein kleiner goldbestickter Kragen. Der

Weitere Kostenlose Bücher