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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hierbleiben«, sagte Gaz. Er schien sich wegen irgendetwas zu ärgern.
    Ich sollte sterben, erkannte Kaladin. Deswegen war es ihm gleich, ob ich Sandalen und eine Weste habe oder nicht. Ich war für die Front eingeteilt. Kaladin war der Einzige aus der ersten Reihe, der überlebt hatte.
    Beinahe hätte er sich wieder gesetzt und die anderen ziehen lassen. Aber er wollte nicht auf einem einsamen Plateau verdursten. Also taumelte er zu der Brücke hinüber.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte einer der anderen Brückenmänner. »Diesmal werden sie uns erlauben, langsamer zu gehen und eine Menge Pausen zu machen. Außerdem haben wir ein paar Soldaten, die uns helfen. Man braucht mindestens fünfundzwanzig Mann, um eine Brücke zu tragen.«
    Kaladin seufzte und nahm seinen Platz ein, als sich ein paar unglückliche Soldaten zu ihnen gesellten. Gemeinsam hoben sie die Brücke in die Luft. Sie war zwar schrecklich schwer, aber irgendwie gelang es ihnen doch.
    Kaladin ging los und fühlte sich wie betäubt. Er hatte geglaubt, dass ihm das Leben nichts mehr anhaben konnte – nichts
Schlimmeres als das Schasch -Brandmal, nichts Schrecklicheres als den Verlust all derer, die er zu beschützen geschworen hatte. Er hatte geglaubt, längst schon alles an den Krieg verloren zu haben.
    Offenbar hatte er sich geirrt. Es gab tatsächlich noch etwas, das man ihm antun konnte. Eine letzte Folter, die die Welt nur für Kaladin reserviert hatte.
    Und sie hieß Brücke Vier.

7
ALLES, WAS VERNÜNFTIG IST
    »Sie stehen in Flammen. Sie brennen. Sie bringen die Dunkelheit, wenn sie kommen, so dass man sehen kann, wie ihre Haut in Flammen steht. Brennen, brennen, brennen …«
    Gesammelt am Nanischak 1172, einundzwanzig Sekunden vor dem Tod. Person war ein Bäckergeselle.
    S challan eilte den tief orangefarbenen Gang entlang; die Decke und der obere Teil der Wände waren nun vom schwarzen Rauch gesprenkelt, der von Jasnahs Seelengießern aufgestiegen war. Hoffentlich waren die Wandbilder nicht ruiniert worden.
    Vor ihr war eine kleine Gruppe von Parschern mit Kübeln, Stofffetzen und Trittleitern eingetroffen und machte sich bereits daran, den Ruß zu entfernen. Die Arbeiter verneigten sich vor Schallan, während sie an ihnen vorbeilief, sagten aber nichts. Parscher konnten sprechen, taten es jedoch selten. Viele schienen stumm zu sein. Als Kind hatte sie die Muster ihrer marmorierten Haut wunderschön gefunden. All das war zu der Zeit gewesen, bevor ihr Vater Schallan verboten hatte, Zeit mit den Parschern zu verbringen.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder ganz auf die vor ihr liegende Aufgabe. Wie konnte sie Jasnah Kholin, eine der
mächtigsten Frauen der Welt, davon überzeugen, dass sie ihre Meinung ändern und Schallan als Mündel annehmen musste? Diese Frau war offensichtlich stur, schließlich hatte sie viele Jahre damit verbracht, den Versuchen der Devotarier zur Aussöhnung mit ihr zu widerstehen.
    Wieder betrat sie die große Haupthalle mit ihrer hohen Steindecke und den vielen umherhastenden, gut gekleideten Menschen darin. Sie fühlte sich eingeschüchtert, aber der kurze Blick auf den Seelengießer war zu verführerisch gewesen. Ihre Familie, das Haus Davar, war in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen und hatte sich aus seiner anfänglichen Bedeutungslosigkeit befreit. Das war hauptsächlich dem politischen Geschick ihres Vaters zu verdanken. Er war von vielen gehasst worden, aber seine Rücksichtslosigkeit hatte ihn weit gebracht – und auch der Reichtum, der aus der Entdeckung mehrerer wichtiger – und vor allem neuer – Marmorvorkommen auf den Davar-Ländereien geflossen war.
    Schallan hatte nie genug über die Ursprünge dieses Reichtums gewusst, um misstrauisch zu werden. Immer wenn die Familie einen ihrer Steinbrüche erschöpft hatte, war ihr Vater mit seinem Geologen losgezogen und hatte einen neuen entdeckt. Erst nachdem Schallan und ihre Brüder den Geologen befragt hatten, war die Wahrheit ans Licht gekommen. Ihr Vater hatte unter Benutzung seines unerlaubten Seelengießers neue Vorkommen erschaffen . Es waren zwar immer nur so viele gewesen, dass kein Verdacht erregt wurde, aber sie reichten doch immerhin aus, um ihm das Geld zu verschaffen, das er zur Erreichung seiner politischen Ziele brauchte.
    Niemand wusste, woher er diesen Seelengießer hatte, den sie nun in ihrem Schutzbeutel trug. Er war unbenutzbar, da er bei demselben schrecklichen Ereignis beschädigt worden war, bei dem auch ihr Vater

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