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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Entspannung, die recht oft
vor einer Schlacht zu beobachten war. Einige Erwartungssprengsel sprossen wie rote Luftschlangen aus dem Boden und peitschen zwischen den Soldaten im Wind umher.
    Eine Schlacht?
    Gaz packte Kaladin bei der Schulter und schob ihn zum vorderen Ende der Brücke. »Bei diesem Abschnitt gehen die Neuen voran, Fürst.« Der Unteroffizier grinste boshaft.
    Benommen hob Kaladin die Brücke zusammen mit den anderen an und stemmte sie über den Kopf. Hier vorn waren die Haltegriffe ebenso wie hinten, aber vor seinem Gesicht befand sich eine Öffnung im Holz, durch die er hinaussehen konnte. Alle Brückenmänner hatten die Position gewechselt; die Männer, die vorn gelaufen waren, befanden sich nun im hinteren Teil, und die vom Ende – einschließlich Kaladins und des ledergesichtigen Mannes – waren nun an der Front platziert.
    Kaladin fragte nicht nach dem Grund dafür. Es war ihm auch gleichgültig. Es gefiel ihm an der Front: Hier fiel das Laufen leichter, da er etwas vor sich sehen konnte.
    Diese Plateaus bedeuteten raues Sturmland; es gab zwar verstreute Grasbüschel, aber der Stein war hier so hart, dass sich keine Samen tief in ihn eingraben konnten. Steinknospen waren häufiger zu sehen; sie wuchsen auf der gesamten Ebene wie Blasen hervor und ahmten Steine von der Größe eines Menschenkopfes nach. Viele Knospen hatten sich geöffnet, und aus ihnen krochen Ranken wie dicke grüne Zungen hervor. Einige blühten sogar.
    Nach so vielen Stunden des Atmens in den stickigen Ausbuchtungen unter der Brücke wirkte das Laufen in der vordersten Reihe beinahe entspannend. Warum hatten sie diese wunderbare Position einem Neuen gegeben?
    »Talenelat’Elin, Träger aller Schmerzen«, sagte der Mann rechts von ihm mit entsetzter Stimme. »Das wird schlimm. Sie stehen schon aufgereiht. Das wird schlimm!«

    Kaladin blinzelte und konzentrierte sich auf die näher kommende Kluft. Auf der anderen Seite des Abgrunds stand eine Gruppe von Männern mit karmesinrot und schwarz marmorierter Haut. Sie trugen eine seltsame, tiefrote Rüstung, die Unterarme, Brustkorb, Kopf und Beine bedeckte. In seinem verwirrten Zustand brauchte Kaladin einen Augenblick, um zu begreifen, was er da eigentlich vor sich sah.
    Die Parschendi.
    Sie wirkten nicht wie gewöhnliche Parscher-Arbeiter. Diese hier waren viel muskulöser und stämmiger. Sie hatten die massige Gestalt von Soldaten, und jeder hatte eine Waffe auf den Rücken gebunden. Einige trugen dunkelrote und schwarze Bärte, in die sie Felsstücke eingeflochten hatten, während andere sauber rasiert waren.
    Kaladin sah zu, wie sich die vorderste Reihe der Parschendi hinkniete. Sie hielten kurze Bögen in den Händen und hatten die Pfeile bereits eingelegt. Es waren keine Langbögen, die ihre Pfeile hoch und weit schossen, sondern kurze, gebogene Waffen, die schnell und stark und geradeaus schießen konnten. Sie waren ausgezeichnet dazu geeignet, eine Gruppe von Brückenmännern zu töten, bevor sie ihre Brücke auslegen konnten.
    Die Ankunft ist der schlimmste Teil …
    Nun erst begann der wirkliche Alptraum.
    Gaz blieb im Hintergrund und brüllte die Mannschaften an weiterzulaufen. Kaladins Instinkte bedrängten ihn zwar, aus der Schusslinie zu kommen, doch der Schwung der Brücke zwang ihn voran. Zwang ihn geradewegs in das Maul der Bestie hinein, die die Zähne bereits gebleckt hatte.
    Kaladins Erschöpfung und Schmerzen verschwanden. Der Schock ließ ihn hellwach werden. Die Brücken strebten vorwärts; die Männer darunter schrien, während sie liefen. Sie rannten auf ihren eigenen Tod zu.
    Die Bogenschützen feuerten.

    Der erste Pfeilschwarm tötete Kaladins ledergesichtigen Freund. Auch der Mann links von Kaladin fiel – Kaladin hatte nicht einmal sein Gesicht gesehen. Der Mann schrie auf, als er zu Boden ging; er war nicht sofort tot, aber die Brückenmannschaft trampelte ihn dann nieder. Durch den Tod der Männer wurde die Brücke nicht wesentlich schwerer.
    Ruhig schossen die Parschendi einen zweiten Pfeilschwarm ab. Kaladin bemerkte aus den Augenwinkeln, wie auch eine andere Mannschaft ins Taumeln geriet. Die Parschendi schienen immer auf bestimmte Trupps zu zielen. Dieser hier wurde von Dutzenden Pfeilen getroffen, und die ersten drei Reihen der Brückenmänner schlitterten zu Boden. Es ertönten schrecklich knackende Geräusche, als die Körper übereinanderfielen.
    Pfeile zischten an Kaladin vorbei und töteten die beiden anderen Männer in seiner

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