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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Treffen war … nicht erfolgreich. «
    »Sie hat Euch also nicht aufgenommen? Was ist denn los mit ihr?«
    »Chronische Kompetenz, vermute ich. Sie ist in ihrem Leben so erfolgreich, dass sie von anderen unrealistisch viel erwartet. «
    Yalb runzelte die Stirn und führte Schallan um eine Gruppe von Zechern herum, die betrunken die Straße herauftorkelten. War es für so etwas nicht noch ein wenig früh? Yalb ging ein paar Schritte voraus, drehte sich um, kam zurück und sah sie an. »Das ergibt doch keinen Sinn, junge Dame. Was könnte sie denn noch mehr von Euch verlangen?«
    »Offenbar viel mehr.«
    »Aber Ihr seid doch vollkommen! Verzeiht, dass ich mit meiner Meinung so vorwärtspresche.«
    »Du preschst eher rückwärts.«
    »Dann bitte ich um Verzeihung für mein Rückwärtspreschen. Aber Ihr seht von jeder Seite gut aus, junge Dame, o ja.«
    Sie musste lächeln. Tozbeks Matrosen hatten eine viel zu gute Meinung von ihr.
    »Ihr würdet ein großartiges Mündel abgeben«, fuhr er fort. »Ihr seid höflich, hübsch, habt gute Manieren und so weiter.
Mir gefällt Eure Meinung über das Glücksspiel zwar nicht, aber das war schon zu erwarten. Es wäre für eine anständige Frau gar nicht recht, wenn sie einen Knaben wie mich deswegen nicht tadelte. Das wäre so, als würde sich die Sonne weigern aufzugehen oder so, als wenn das Meer plötzlich weiß werden würde.«
    »Oder so, als würde Jasnah Kholin lächeln.«
    »Genau! Wie dem auch sei, Ihr seid jedenfalls vollkommen.«
    »Es ist sehr freundlich von dir, dass du das sagst.«
    »Es ist bloß die Wahrheit«, erwiderte er, stemmte die Hände in die Hüften und blieb stehen. »Das war es also? Ihr gebt auf, ja?«
    Sie sah ihn verblüfft an. Er stand auf der belebten Straße, wurde von einer gelb und orangefarben brennenden Laterne über ihm beleuchtet, hatte die Hände auf den Hüften, die weißen Thaylen-Augenbrauen fielen ihm an den Seiten des Gesichts herunter, und unter seiner offenen Weste trug er kein Hemd. Das war eine Haltung, die kein Bürger, gleichgültig welcher Stellung und Herkunft, im Hause ihres Vaters jemals eingenommen hatte.
    »Ich habe versucht, sie zu überzeugen«, sagte Schallan und errötete. »Ich bin ein zweites Mal zu ihr gegangen, und sie hat mich erneut abgelehnt.«
    »Zweimal, ja? Beim Kartenspiel versucht man es immer ein drittes Mal. Dann gewinnt man meistens.«
    Schallan runzelte die Stirn. »Das stimmt nicht. Die Gesetze der Wahrscheinlichkeit und die Statistik …«
    »Ich hab keine Ahnung von der verdammten Mathematik«, sagte Yalb und verschränkte die Arme. »Aber ich weiß etwas von Leidenschaften. Ihr gewinnt, wenn Ihr es am dringendsten nötig habt.«
    Die Leidenschaften. Das war doch heidnischer Aberglaube. Natürlich hatte Jasnah auch die Bannglyphen als Aberglauben abgetan, und vielleicht kam es nur auf die Sichtweise an.
Ein dritter Versuch … Schallan zitterte, als sie sich Jasnahs Zorn vorstellte, wenn sie es wagen sollte, die Prinzessin noch einmal zu belästigen. Gewiss würde sie ihr Angebot zurückziehen, später bei ihr studieren zu dürfen.
    Aber Schallan würde niemals in der Lage sein, dieses Angebot anzunehmen. Es war wie eine Glaskugel ohne den Edelstein in der Mitte: hübsch, aber wertlos. War es da nicht besser, einen letzten Versuch zu wagen, die Stellung zu erlangen, die sie sofort brauchte?
    Es würde jedoch nichts nützen. Jasnah hatte es ja sehr deutlich gemacht, dass ihr Schallans Ausbildung noch nicht genügte.
    Sie war nicht genügend ausgebildet …
    Eine Idee entzündete sich in Schallans Kopf. Sie hob die Schutzhand an die Brust, stand still auf der Straße und dachte über die Kühnheit dieses Gedankens nach. Vermutlich würde Jasnah dafür sorgen, dass Schallan aus der Stadt geworfen wurde.
    Aber konnte sie ihren Brüdern noch in die Augen sehen, wenn sie nach Hause zurückkehrte, ohne alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben? Sie verließen sich doch auf Schallan und waren von ihr abhängig. Endlich wurde sie einmal gebraucht . Diese Verantwortung war erregend. Und gleichzeitig beängstigend.
    »Ich brauche einen Buchhändler«, sagte sie plötzlich und mit schwankender Stimme.
    Yalb hob eine Braue.
    »Beim dritten Mal gewinnt man meistens, hast du gesagt. Glaubst du, du kannst eine Buchhandlung finden, die zu dieser Stunde noch geöffnet hat?«
    »Kharbranth ist eine wichtige Hafenstadt, junge Dame«, sagte er lachend. »Die Geschäfte schließen erst sehr spät. Wartet hier.« Er schoss

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