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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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interessierte.
    Er hielt sich an diesen Namen fest, wiederholte sie im Kopf immer wieder und klammerte sich an sie wie an kostbare Edelsteine. Diese Namen waren wichtig. Vielleicht würde Kaladin ja beim nächsten Brückenlauf sterben, oder er würde unter dem Druck zusammenbrechen und Amaram zu einem letzten Sieg verhelfen. Als er sich auf dem Boden niederließ und an seinem Plan arbeitete, spürte er, wie eine winzige Wärmequelle stetig in ihm brannte.
    Es war die Wärme, die von gefassten Entscheidungen und zielgerichtetem Handeln ausging. Es war die Wärme der Verantwortung.
    Syl setzte sich auf sein Bein, während er die Namen der Männer vor sich hin murmelte. Sie wirkte ermutigt. Fröhlich. Geradezu glücklich. Er spürte nichts dergleichen. Er fühlte
sich nur müde, nass und dabei untröstlich. Aber er hüllte sich in die Verantwortung ein, die er übernommen hatte – die Verantwortung für diese Männer. Er hielt sich daran ebenso fest wie ein Bergsteiger an seinen letzten Haken, während er über dem Abgrund schwebte.
    Er würde einen Weg finden, sie zu beschützen.

ZWISCHENSPIELE

    ISCHIKK · NAN BALAT · SZETH

Z-1
ISCHIKK
    I schikk platschte zu dem Treffen mit den Fremden durchs Wasser und flötete sich leise etwas vor. Die Stange mit den beiden Eimern an den Enden ruhte auf seiner Schulter. Er trug Seesandalen an den untergetauchten Füßen und eine knielange Hose. Kein Hemd. Nu Ralik bewahre! Ein guter Reinseer bedeckte niemals seine Schultern, wenn die Sonne schien. Man konnte doch krank werden, wenn man nicht genug Sonnenlicht bekam.
    Er pfiff – aber nicht, weil er einen angenehmen Tag hatte. Eigentlich war dieser Tag, den ihm Nu Ralik geschenkt hatte, ganz schrecklich. Nur fünf Fische schwammen in Ischikks Eimern, und vier davon waren von der langweiligsten und am häufigsten anzutreffenden Sorte. Die Tide war so unregelmäßig gewesen, als ob der Reinsee selbst in schlechter Stimmung wäre. Schlimme Tage standen bevor, das war so sicher wie die Sonne und die Tide selbst.
    Der Reinsee erstreckte sich in alle Richtungen, war Hunderte von Meilen breit. Die glasige Oberfläche schien vollkommen durchsichtig. Selbst an der tiefsten Stelle waren es nicht mehr als sechs Fuß von der schimmernden Oberfläche bis zum Grund, und an den meisten Stellen reichte das warme, träge Wasser nur bis zur Mitte der Waden. Es war voller winziger
Fische, farbenprächtiger Kremlinge und aalähnlicher Flusssprengsel.
    Der Reinsee war das Leben selbst. Früher hatte ein König dieses Land für sich beansprucht. Sela Tales hatte die Nation geheißen; sie war eines der Epochen-Königreiche gewesen. Nun, es war ganz gleichgültig, welchen Namen dieses Land getragen hatte, denn Nu Ralik wusste, dass die Grenzen der Natur viel wichtiger waren als die Grenzen der Nationen. Ischikk war ein Reinseer durch und durch, bei der Tide und der Sonne, das war er!
    Zuversichtlich watete er durch das Wasser, auch wenn der Boden manchmal etwas schlüpfrig war. Das angenehm warme Wasser leckte ihm knapp unterhalb der Knie um die Beine, und er machte nur wenige Geräusche. Er wusste, wie er sich zu bewegen hatte – langsam und sorgfältig, damit er erst dann mit dem vollen Gewicht auftrat, wenn er sicher war, dass er nicht auf eine Stachelqualle oder eine scharfe Felskante trat.
    Vor ihm durchbrach das Dorf Fu Abra die gläserne Vollkommenheit; es bestand aus einer Ansammlung von Häusern, die auf Felsblöcken unter dem Wasser hockten. Wegen ihrer Kuppeldächer sahen sie wie die Steinknospen aus, die aus dem Boden hervorsprossen. Sie waren das Einzige, das die Oberfläche des Reinsees im Umkreis von vielen Meilen durchbrach.
    Auch andere Leute gingen hier umher und bewegten sich mit den gleichen langsamen Schritten. Es war zwar möglich, durch das Wasser zu rennen, aber es gab kaum einen Grund dazu. Was konnte so wichtig sein, dass man ein großes Platschen und einen gewaltigen Aufruhr hervorrufen sollte, um es zu bekommen?
    Ischikk schüttelte den Kopf über diesen Gedanken. Nur Fremde waren so hastig. Er nickte Thaspic zu, einem dunkelhäutigen Mann, der an ihm vorbeiging und dabei ein kleines
Floß hinter sich herzog. Einige Stoffhaufen lagen darauf; vermutlich brachte er sie zum Waschen hinaus.
    »Ho, Ischikk«, sagte der dürre Mann. »Was macht das Fischen? «
    »Schrecklich«, rief er. »Vun Makak hat mir heute ziemlich übel mitgespielt. Und bei dir?«
    »Hab ein Hemd beim Waschen verloren«, erwiderte Thaspic mit angenehmer

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