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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stimme.
    »Ah, so ist das nun einmal. Sind denn meine Fremden hier?«
    »Sicher doch. Drüben bei Maib.«
    »Vun Makak möge es geben, dass sie ihr nicht die Haare vom Kopf fressen«, sagte Ischakk, während er weiterging. »Oder sie mit ihren andauernden Sorgen anstecken.«
    »Mögen Sonne und Tide das geben, ja!«, sagte Thaspic mit einem Kichern und ging ebenfalls weiter.
    Maibs Haus befand sich in der Mitte des Dorfes. Ischakk wusste nicht genau, warum sie im Innern dieses Gebäudes leben wollte. Er selbst schlief in den meisten Nächten auf seinem Floß. Außer bei Großstürmen war es auf dem Reinsee niemals kalt, und auch die Unwetter konnte man im Freien überstehen, wenn Nu Ralik es wollte.
    Wenn die Stürme aufzogen, trocknete der Reinsee zu Lachen und Pfützen aus. Dann schob man sein Floß einfach in die Spalte zwischen zwei Felsklippen, kauerte sich hinein und wartete. Die Stürme waren hier nicht so schlimm wie im Osten, wo sie Felsbrocken durch die Luft schleuderten und Häuser umpusteten. Oh, er hatte die Geschichten darüber gehört. Möge Nu Ralik es geben, dass er niemals an einen so schrecklichen Ort gehen musste.
    Außerdem war es dort vermutlich kalt. Ischikk bedauerte alle, die in der Kälte leben mussten. Warum kamen sie nicht einfach zum Reinsee?
    Nu Ralik möge geben, dass sie es nicht tun, dachte er, während er auf Maibs Haus zuging. Wenn jedermann wüsste, wie
schön der Reinsee war, dann würden sie doch alle hier leben wollen, und es wäre unmöglich herumzustreifen, ohne über einen Fremden zu stolpern.
    Er stieg in das Haus hinauf und bot dabei seine Waden der Luft dar. Der Boden war so niedrig, dass er noch von einigen Zoll Wasser bedeckt war – die Reinseer mochten es so. Es war ganz natürlich, aber bei Ebbe trocknete der Fußboden gelegentlich aus.
    Elritzen schossen um seine Füße dahin. Sie waren allgegenwärtig und wertlos. Maib stand im Innern, stellte einen Topf mit Fischsuppe auf den Herd und nickte Ischikk zu. Sie war eine stämmige Frau, hatte ihm jahrelang nachgestellt und versucht, ihn mit ihren Kochkünsten dazu zu bewegen, sie zu heiraten. Vielleicht würde er es eines Tages doch noch zulassen, dass sie ihn einfing.
    Seine Fremden saßen in der Ecke an einem Tisch, den nur sie hatten wählen können. Er stand ein wenig erhöht und hatte Fußschemel, so dass die Zehen der Fremden nicht nass wurden.
    Bei Nu Ralik, was für Narren!, dachte er belustigt. Sie fliehen vor der Sonne nach drinnen, tragen Hemden in der Wärme und halten die Füße vom Wasser fern. Kein Wunder, dass ihre Gedanken so sonderbar sind.
    Er stellte seine Eimer ab und nickte Maib zu.
    Sie sah ihn an. »Guter Fischzug?«
    »Schrecklich.«
    »Heute kostet deine Suppe nichts, Ischikk. Als Wiedergutmachung für Vun Makas Fluch.«
    »Ganz herzlichen Dank«, sagte er und nahm eine dampfende Schüssel von ihr entgegen. Sie lächelte. Nun schuldete er ihr etwas. Wenn er genug Suppe von ihr annahm, würde er sie eines Tages doch noch heiraten müssen.
    »In dem einen Eimer ist ein Kolgril für dich«, merkte er an. »Hab ihn heute Morgen ganz früh gefangen.«

    Auf ihrem Gesicht zeigte sich eine gewisse Unsicherheit. Ein Kolgril war ein sehr guter Fisch. Er heilte schmerzende Gelenke noch einen Monat, nachdem man ihn gegessen hatte, und manchmal erlaubte er die Vorhersage, wann Freunde zu Besuch kamen. Denn er sorgte dafür, dass man die Umrisse der Wolken deuten konnte. Maib mochte diese Fische sehr gern, vor allem wegen der Gicht in den Fingern, die Nu Ralik ihr geschickt hatte. Ein Kolgril bedeutete zwei Wochen freie Suppe, und nun stand sie in seiner Schuld.
    »Vun Makak habe ein Auge auf dich«, murmelte sie verärgert, als sie hinüberging und nachsah. »Tatsächlich, das ist einer. Wie soll ich dich bloß je einfangen, Mann?«
    »Ich bin ein Fischer, Maib«, sagte er und nahm einen Schluck von der Suppe. Die Schale war so geformt, dass man leicht aus ihr trinken konnte. »Es ist schwer, einen Fischer zu fangen, das weißt du.« Er kicherte in sich hinein und ging zu seinen Fremden, während sie den Kolgril aus dem Eimer holte.
    Sie waren zu dritt. Zwei von ihnen waren dunkelhäutige Makabaki, auch wenn es die seltsamsten Makabaki sein mochten, die er je gesehen hatte. Der eine hatte dicke Gliedmaßen, während die meisten seiner Art doch eher fein und zart waren, und dazu war er vollkommen kahlköpfig. Der andere war größer, hatte kurzes, dunkles Haar, geschmeidige Muskeln und breite Schultern.

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