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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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schenken wird.«
    »Ein Königlicher Sohn sollte nicht ehelos bleiben! Weißt du eigentlich, wie viele reiche Mädchen verrückt nach dir sind?«
    »Meinetwegen, wenn es ihnen Freude macht.«
    »Ich habe dich ja schon aus einigen gefährlichen Lagen gerettet, aber hier bin ich einfach machtlos!«
    »An die Arbeit, Sekari, wir dürfen Sesostris nicht warten lassen.«

    General Nesmontu hatte dieser erstaunliche Feldzug irgendwie verjüngt. Medes hingegen war ganz grün im Gesicht und konnte nur Guas Tropfen zu sich nehmen, die für einige Stunden seine Übelkeit unterbrechen würden. Gergu war froh, dass er überlebt hatte, und widmete sich wieder dem Starkbier. Beim Verladen der Vorräte aus den Frachtschiffen in die Speicher der Festungen hatte er dazu ausreichend Gelegenheit.
    »Fährst du gern mit dem Schiff?«, fragte ihn Iker.
    »Das ist meine Lieblingsbeschäftigung! Bald können wir wieder die Freuden des Reisens genießen.«
    »Kennst du die Gegend um Abydos?«
    Gergu zuckte zusammen. Log er, würde Iker das vielleicht bemerken und ihm nie wieder Vertrauen schenken. Er musste ihm also wohl einen Teil der Wahrheit sagen.
    »Ich war mehrmals dort.«
    »Warum denn das?«
    »Um den ständigen Priestern dort verschiedene Waren und Lebensmittel zu liefern, die sie brauchten. Ich bin sogar Zeitweiliger geworden, was die Verwaltungsfragen sehr erleichtert.«
    »Dann hast du also auch die Tempel gesehen!«
    »O nein, täusch dich da nicht! Dazu habe ich keine Erlaubnis, und meine Aufgaben sind rein sachlicher Natur. Ehrlich gesagt, reizt mich diese Strafarbeit auch nicht besonders.«
    »Bist du einer jungen Priesterin namens Isis begegnet?«
    Gergu überlegte kurz.
    »Nein… Warum fragst du, ist sie etwas Besonderes?«
    Iker lächelte.
    »Du hast sie wirklich nicht gesehen!«
    Kaum war Iker gegangen, eilte Gergu zu Medes. Mit einer Schreibpalette bewaffnet tat er so, als bräuchte er einen fachkundigen Rat.
    »Ich musste dem Königlichen Sohn meine Beziehungen nach Abydos gestehen.«
    »Ich hoffe, du hast ihm nicht zu viel gesagt.«
    »Nur das Unumgängliche.«
    »Sieh zu, dass du darüber in Zukunft nicht reden musst.«
    »Iker scheint der Priesterin Isis sehr zugeneigt.«
    Isis, die Botin des Pharaos, der Medes in Memphis begegnet war…
    »Wir sollten uns fügen«, meinte Gergu. »Jetzt, wo es den Propheten nicht mehr gibt, müssen wir äußerst vorsichtig sein.«
    »Es gibt keinen Beweis, dass er tot ist.«
    »Aber seine Anhänger wurden vernichtet!«
    »Mit Sicherheit wissen wir nur, dass die Kuschiten geschlagen sind und Nubien befriedet wurde. Doch der Prophet findet bestimmt andere Verbündete.«
    »Ich hoffe nur, dass wir nicht so enden wie Schiefmaul, und von einem Krokodil oder irgendeinem anderen Raubtier verschlungen werden!«
    »Dieser Grobian hat lauter dumme Fehler gemacht.«
    »Und was ist mit der Unterwerfung der schrecklichen Löwin?
    Sesostris ist unverwundbar, Medes. Ihn anzugreifen ist der reine Wahnsinn.«
    Den Sekretär des Königlichen Rates überkam erneut Übelkeit.
    »Da hast du Recht, und dieser Sieg mehrt seine Macht noch. Wenn der Prophet aber am Leben sein sollte, wird er nicht aufgeben.«
    »Ich bete zu den Göttern, dass er tot ist und…«
    Ein heftiger Schmerz in seiner rechten Hand unterbrach Gergu.
    Die winzige Seth-Figur, die in sein Fleisch eingeritzt war, war mit einem Mal blutrot und brannte wie Feuer.
    »Hör lieber auf zu lästern«, empfahl ihm Medes.

    General Nesmontu überprüfte noch einmal die Angaben seines Steuermanns, der den Auftrag hatte, die Wassertiefe des Nils mit einer Stange auszuloten.
    Vier Ellen… wirklich nur vier Ellen! Wenn der Wasserstand noch ein ganz klein wenig sank, würden die Schiffe aufgeschlitzt werden.
    Um dem vorzubeugen, mussten sie beidrehen.
    Die gesamte ägyptische Flotte saß nun zwischen dem zweiten und dem dritten Katarakt fest, und die Sonne brannte erbarmungslos auf sie herunter.
    »Wieder so ein böser Zauber vom Propheten«, schimpfte der alte Soldat. »Erst wollte er uns überschwemmen, jetzt versucht er, uns auszutrocknen! Hier ein Lager aufzuschlagen wäre alles andere als ein Vergnügen, und wahrscheinlich hätten wir nicht genug Wasser.«
    »Ist der Nil nicht tief genug für uns?«, fragte ein Soldat beunruhigt.
    »Seine Farbe verheißt nichts Gutes.«
    Der Pharao wirkte ganz gelassen.
    Aber die schlechte Nachricht verbreitete sich schnell von Schiff zu Schiff. Medes vergewisserte sich sofort, dass er auch wirklich

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