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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Aufsehen vonstatten gehen. Aber du hast meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Trotzdem musst du noch förmlich verhört werden.«
    Vor Schreck ließ der Zollbeamte seinen Becher fallen, dessen Inhalt sich über sein Gewand ergoss.
    »Versteh mich nicht falsch, Sobek! Das habe ich doch nicht ernst gemeint, es sollte ein Spaß sein.«
    »Du hast jedenfalls Ernst damit gemacht. Ich führe schließlich sorgfältig Buch über alle, die für die Sicherheit in dieser Stadt zuständig sind – unabhängig von ihrem Rang. Und Unregelmäßigkeiten stimmen mich misstrauisch. Indem du dich wie ein Neureicher aufgeführt hast, wurde meine Aufmerksamkeit erregt.«
    Entsetzt versuchte der Zöllner zu fliehen.
    Er lief vier Wachleuten in die Arme, die ihn sofort in seine neue Bleibe führten – eine unbehagliche Gefängniszelle. Das spätere Verhör war für Sobek eine Enttäuschung. Die einfallslose Krämerseele kannte tatsächlich nicht die Namen ihrer Auftraggeber. Offenbar hatte er nur Verbindung zu einem Wasserträger, wenn dieser zweitrangige Mittelsmann nicht gelogen hatte. Und Wasserträger gab es in Memphis Hunderte!
    Zudem war die Beschreibung, die der Festgenommene von dem Wasserträger machte, so nichts sagend, dass man wenig damit anfangen konnte.
    Sobek nahm sich trotzdem vor, dieser Spur nachzugehen und den Zoll von Memphis strengstens zu überwachen. War dieser Bestechungsversuch womöglich Ausdruck von Verwirrung bei den versteckten Aufständischen? Vielleicht ergab sich daraus für den Beschützer die Möglichkeit herauszufinden, ob sich diese Bewegung über den Kauf von Beamten Geldmittel beschaffte, und diese Quelle zum Versiegen zu bringen.
    »Unser Zöllner wurde verhaftet«, berichtete der Wasserverkäufer dem Libanesen, der daraufhin sofort einen von Dattelschnaps triefenden Kuchen verschlang.
    »Sobek der Beschützer, Sobek der Unbestechliche! Hat dieser Mann eigentlich noch irgendetwas von einem Menschen an sich? Dann bist du jetzt in Gefahr, schließlich warst du die einzige Verbindung zu diesem eingebildeten Zöllner!«
    »Das glaube ich nicht, weil er mich überhaupt nicht beachtet hat. Diesem armseligen Kerl ging es nur darum, seinen Anteil an der Sache zu leisten und sich zu bereichern.«
    »Du musst aber noch vorsichtiger als bisher sein!«
    »Es gibt so viele Wasserträger in Memphis! Wie sollen sie da ausgerechnet auf mich kommen? Aber beim geringsten Anzeichen von Gefahr tauche ich sofort unter. Leider habe ich aber noch andere, ebenso wenig erfreuliche Nachrichten.«
    Der Libanese schloss die Augen und wartete ergeben.
    »Die königliche Flotte ist soeben in Elephantine eingetroffen. Sesostris hat Nubien erobert und befriedet. Aufgrund des Festungsgürtels, der bis zur Insel Saï hinter dem zweiten Katarakt reicht, ist dort an keinen Aufstand mehr zu denken. Der Pharao ist mittlerweile noch beliebter geworden, sogar die Nubier verehren ihn.«
    »Und was ist mit dem Propheten?«
    »Er scheint verschwunden zu sein.«
    »Ein Mann von seinem Schlag verschwindet nicht einfach so!
    Wenn der Pharao ihn besiegt hätte, würde er ihn am Bug seines Schiffes zur Schau stellen. Das hat er nicht, also ist ihm der Prophet entkommen und wird früher oder später wieder auftauchen.«
    »Auf jeden Fall haben wir noch immer die Schwierigkeit mit Sobek.«
    »Keine Sache ist unlösbar. Irgendwie werden wir die Schwachstelle in seiner Rüstung schon noch finden. Und sobald der Prophet zurück ist, wird er uns sagen, wie wir zum entscheidenden Schlag ausholen können.«
    Die ersten Sonnenstrahlen tauchten Osiris’ heiliges Gebiet in Licht. Es war nicht das Reich des Todes, sondern das Reich eines anderen Lebens. Isis genoss die angenehme Wärme der Strahlen, die auf ihrer Haut tanzten, und dachte an Iker. Es gab kein Gesetz, das ihr verbieten würde zu heiraten. Doch welchen Reiz konnte ein Mann, sei er auch noch so verliebt, neben den Mysterien des Osiris auf sie ausüben?
    Trotzdem ließ sie der Königliche Sohn nicht mehr los, was sie aber weder als lästig noch als zermürbend empfand. Der Gedanke an ihn war eher eine große Hilfe bei den Prüfungen, die sie zu bestehen hatte. Er war ihr aufmerksamer, treuer und liebevoller Gefährte für alle Tage geworden.
    Ob er wohl aus dem fernen Nubien, dem Schauplatz mörderischer Kämpfe, zurückkommen würde?
    Ein ständiger Priester und eine Priesterin der Hathor führten Isis zum heiligen See. Nachdem ihr Herz gewogen worden war, musste sie sich nun der Prüfung

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