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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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sich die Schreiber seinen Forderungen. Aus Angst, ein Tadel könnte ihrer beruflichen Laufbahn schaden, leisteten die Fachleute Strafarbeit.
    Es wurde Abend.
    »Zündet die Lampen an«, befahl der Vorgesetzte. Ein Dutzend Flammen entzündete sich gleichzeitig explosionsartig.
    Auf die Schreckensschreie folgte panisches Durcheinander. Das Feuer machte sich über die Papyrusrollen und das Schreibwerkzeug her, leckte an den Holzstühlen und an den Wänden.
    Einem jungen Schreiber gelang die Flucht aus dem Glutofen. Entsetzt bemerkte er weitere Rauchsäulen im Herzen der Stadt. Offenbar standen zahlreiche Schreibstuben in Flammen.

    Der Oberkoch hörte nicht auf zu schimpfen. Er sollte ein Festmahl für dreißig Gäste ausrichten, und seine Öllieferung traf einfach nicht ein!
    Endlich hielt eine schwer beladene Eselkarawane vor seiner Tür.
    »Dich kenne ich ja gar nicht«, sagte er zu dem bärtigen Mann, der die Esel führte.
    »Mein Herr ist krank geworden, und ich vertrete ihn.«
    »Bei einer derartigen Verspätung musst du damit rechnen, dass ich dir nichts abnehme!«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber Ihr seid scheint’s sehr anspruchsvoll. Ich habe viel Zeit mit der Suche nach der besten Ware verloren.«
    »Zeig her.«
    Der Koch ließ einen Krug nach dem anderen öffnen.
    »Das ist erstklassiges Behennuss-, Oliven-und Eichenöl.«
    Argwöhnisch kostete der Koch.
    »Es scheint in Ordnung zu sein. Ich hoffe, in Zukunft gibt es keine Schwierigkeiten mehr!«
    »Keine Sorge, ich kümmere mich darum.«
    Obwohl er es nicht leiden konnte, unter Zeitdruck arbeiten zu müssen und sich auch nicht recht wohl fühlte, gelang es dem Küchenmeister, Vorspeisen, Fleisch-und Fischgerichte zur allgemeinen Zufriedenheit zuzubereiten. Die Gäste ließen es sich schmecken und überhäuften ihn mit Lob.
    Dann schlug die Stimmung plötzlich um.
    Eine Frau musste sich erbrechen. Diener führten sie in einen anderen Raum, aber schon kurz darauf wurden zwei weitere Gäste Opfer der gleichen Symptome. Bald war die gesamte Festgesellschaft betroffen, mehrere Gäste verloren das Bewusstsein.
    Auch Gua, der eilends gerufen worden war, konnte nur den Tod einiger Gäste feststellen. Nachdem er die Überlebenden untersucht hatte, traf er eine Feststellung, die den Küchenmeister mit Entsetzen erfüllte.
    »Die Speisen wurden vergiftet.«
    Zu seiner großen Freude konnte der Hausverwalter des Oberarchivars von Memphis der Gattin seines Herrn ihr Lieblingsduftöl überreichen: ein Fläschchen Ladanum, das würzig nach Ambra roch. Dank der Hinweise eines Vetters hatte er es bei einem Händler bekommen, der neu in der Hauptstadt war.
    Die wohlhabende Hausherrin war wirklich begeistert und wollte damit ihre besten Freundinnen vor Neid erblassen lassen. Dabei wusste sie nicht, dass diese das gleiche kostbare Öl auf demselben Weg erworben hatten.
    Kaum hatte die Gattin des hohen Beamten sich mit einigen Tropfen Ladanum den Hals betupft, begann sie zu taumeln. Vergeblich versuchte sie, sich an einem Stuhl festzuhalten, und stürzte vornüber.
    Ihr Mann wunderte sich, dass sie nicht zum Essen erschien, und ging in ihr Zimmer.
    Der Hals der unglücklichen Frau war nur mehr eine einzige Wunde, die eine giftige Säure verursacht hatte.

    »Dir scheint es nicht besonders gut zu gehen«, meinte der zweite Offizier zu seinem Kapitän, der etwas unentschlossen das Ruder eines schweren Frachtkahns steuerte, der mit einer Ladung Getreide auf dem Weg ins Fayyum unterwegs war.
    »Doch, doch, es geht schon, mach dir keine Sorgen. Ich bin nur etwas müde.«
    »Was hast du denn heute Morgen gegessen?«
    »Brot und Datteln.«
    »Dann hast du vielleicht deine Heilmittel vergessen?«
    »Nein, im Gegenteil! Der Arzt hat mir neue Tropfen gegeben, mit Ladanum aus Asien. Jetzt habe ich überhaupt keine Rückenschmerzen mehr.«
    Plötzlich begann der Nil vor seinen Augen zu schwanken, und der Kapitän bildete sich ein, ein Dutzend Kriegsschiffe käme ihnen in feindlicher Absicht entgegen.
    »Wir müssen fliehen, man greift uns an!«
    Er ließ das Ruder los und versuchte, ins Wasser zu springen. Sein Bootsmann hielt ihn zurück.
    »Wir sind verloren, wir müssen alle sterben!«
    Der Kopf des Kapitäns schlug nach hinten, sein Körper wurde schlaff. Der Bootsmann streckte ihn auf dem Schiffsboden aus und klopfte ihm auf die Backen.
    »Wacht doch auf, Kapitän. Ihr habt nichts zu befürchten!«
    »Er ist tot«, sagte ein Matrose.

    Die hübsche Nénuphar war vollends

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