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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Abydos auf einem gefährlichen Weg, und wir führen keinen gewöhnlichen Krieg. Osiris’ Auferstehung steht auf dem Spiel.«
    Sekari wiederholte die Worte von Isis! Und plötzlich war sich Iker sicher, dass er an einer ganz und gar außergewöhnlichen Unternehmung teilnahm. Die bewaffnete Auseinandersetzung verdeckte einen anderen Kampf, der ausschlaggebend war für die Zukunft dieser Menschheit, der Osiris den Sinn für Eintracht und Frieden geschenkt hatte, die jetzt bedroht waren.
    »Das Benehmen der nubischen Söldner beunruhigt mich«, gab Sekari zu.
    »Fürchtest du einen Verrat?«
    »Nein, sie werden gut bezahlt und haben keine Lust, zu ihren Stämmen zurückzukehren, von denen sie für Verräter gehalten werden. Aber sie sind auf einmal so unruhig und gereizt, während sie sonst fröhlich und entspannt sind.«
    »Meinst du, dass sich ein Aufständischer bei ihnen eingeschlichen hat?«
    »Nein, den hätte ich entdeckt.«
    »Hast du General Nesmontu gewarnt?«
    »Selbstverständlich. Er ist genauso erstaunt wie ich. Er kennt diese Männer schon lange und schenkt ihnen sein Vertrauen.«
    »Die üblichen Maßnahmen helfen uns hier nicht weiter. Und sollte es Verrat geben, wird er anders als alle anderen sein.«
    »Wahrscheinlich. «
    »Ich möchte den Pharao bitten, unverzüglich
    Vorsichtsmaßnahmen für außergewöhnliche Vorkommnisse zu treffen.«
    Während Iker Sesostris sein Vorhaben darlegte, gelangte die Flotte in Sichtweite von Ikkur und Kubban.
    Die Festungen wirkten unversehrt, aber kein einziger Soldat war auf den Zinnen der Wachtürme zu sehen.
    »Das riecht verdammt nach einer Falle«, meinte Sekari.

    33

    Für gewöhnlich waren die Festungen Ikkur und Kubban Anlaufstellen für Karawanen und Goldschürfer. Früher wurde hier das Edelmetall zwischengelagert, das für die ägyptischen Tempel bestimmt war. Die Gebäude hatten einen einfachen Plan: Ein Rechteck aus Ziegelmauern mit erhöhten Eckpfeilern, von denen ein überdachter Gang zum Fluss führte. So konnten die Soldaten Wasser holen, ohne die Pfeile möglicher Feinde fürchten zu müssen.
    Über den beiden Festungen kreisten Geier und Raben.
    »Ich schicke Späher los«, erklärte Nesmontu.
    Etwa ein Dutzend Männer ging am Westufer an Land, weitere zwanzig betraten das Ostufer. Sie verteilten sich sofort und steuerten ihr Ziel an.
    Sekari untersuchte gerade das Schiff, das den nubischen Bogenschützen vorbehalten war, beobachtete dabei aber weiter die Späher.
    Plötzlich begannen einige zu schreien, andere zerrissen die Segel, und mehrere Bogenschützen zerbrachen ihre Waffen. Ein Offizier versuchte einzugreifen.
    »Schluss jetzt! Beruhigt euch wieder!«
    Als er durch die Reihen der Soldaten ging, um die aufgeregten Männer wieder zur Vernunft zu bringen, stieß ihm ein großer Schwarzer sein Messer in den Rücken. Grauenhaftes Geschrei ertönte.
    Sekari konnte diesen Aufstand unmöglich allein in den Griff bekommen, weshalb er ins Wasser sprang und zum Schiff des Pharaos schwamm. Mit Hilfe eines Seils kletterte er an Bord.
    »Die nubischen Söldner sind völlig außer sich«, berichtete er Iker, der ihm entgegengekommen war. »Wir müssen auf der Stelle eingreifen.«
    »Wir können doch nicht unsere besten Leute angreifen«, jammerte Nesmontu.
    »Wenn wir nicht sofort handeln, werden sie nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten.«
    Das Schiff mit den Meuterern nahm Kurs auf das Schiff des Pharaos.
    »Erhebt euch gegen den König!«, brüllte der Mörder den anderen Soldaten zu. »Ein wilder Geist treibt uns an, der Sieg reicht uns den Arm!«
    Sesostris setzte die kleinen Lehmfiguren, die Iker geformt hatte, auf einen tragbaren Altar. Sie stellten Gefangene dar, die keine Beine mehr hatten und deren Hände auf dem Rücken gefesselt waren. In ihrem Kopf steckte eine Straußenfeder, das Zeichen von Maat. Ihre Körper waren mit
    Beschwörungsformeln beschrieben. Diese verlas der Pharao jetzt mit einer so ernsten und machtvollen Stimme, dass die Angreifer erbebten.
    »Ihr seid die Tränen des göttlichen Auges, die Menge, die es jetzt im Zaum halten muss, damit sie keinen Schaden anrichten kann. Möge der Feind vernichtet werden.«
    Mit seiner weißen Keule schlug der Pharao einmal auf jede Figur und warf sie anschließend in ein Ofenfeuer. Aber das Boot der Aufständischen setzte seine Fahrt fort, und die Nubier tanzten und brüllten wie verrückt.
    Auf dem Schiff des Königs gingen die Bogenschützen in Stellung.
    »Wartet auf meinen

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