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Der Weg des Unsterblichen

Der Weg des Unsterblichen

Titel: Der Weg des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Lueck
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nicht!«, protestierte meine beste Freundin beleidigt. Unserer Lehrerin riss in diesem Moment endgültig der Geduldsfaden. »Meine Damen, wenn Sie sich unterhalten wollen, können Sie das gern vor der Tür tun. Soll ich Sie des Unterrichts verweisen, damit Sie ihre Ruhe haben?«
    »Nein, sorry…«, kam es zerknirscht aus unseren Mündern und ich hoffte, dass damit die Diskussion beendet war. Aber schon wenige Sekunden später schnippte ein kleiner Zettel auf meine Bank. Einen Moment lang dachte ich darüber nach, ihn mir in den Mund zu stecken und einfach runterzuschlucken, bevor ich ihn genervt entfaltete. »Tu es bitte! Er hat mich doch schon gesehen, du sollst ihn doch nur fragen, wie er mich findet und ob er mal mit mir ausgehen würde! Bitte!«
    Ich knüllte den Zettel zusammen und warf ihn achtlos in meine Federmappe, nur um im nächsten Moment schon den nächsten Schnipsel auf meiner Bank liegen zu haben: »Ich schwöre,ich werde dich ewig damit nerven, und du weißt, dass ich wirklich nervig sein kann.«
    Ich sah auf in ihre grauen Augen, die auf einmal eine Spur zu ernst waren und wusste sofort, dass der Spaß zu Ende war. Auch wenn es wirklich lächerlich und kindisch war, ich hatte wohl keine andere Wahl mehr.
    Bereits kurz nach dem Klingeln, das alle anderen Schüler endlich in die Freiheit entließ, bewegte ich mich aus dem Klassenraum und erklomm die Treppe in den ersten Stock. Innerlich verfluchte ich, dass ich mich hatte rumkriegen lassen, aber da musste ich jetzt durch.
    Der besagte Raum der siebten Klasse befand sich direkt neben der letzten Stufe, und ich wusste, dass die Schüler schon längst nach Hause gegangen waren. Vor zwei Jahren hatte ich auch noch die Privilegien eines kurzen Schultages genießen dürfen. Ein paar Sekunden zögerte ich noch und ich dachte mir, wie lächerlich diese Sache hier eigentlich war. Dann entschied ich mich, dass ich es nur schnell hinter mich bringenwollte, klopfte vorsichtig an und trat in den Raum.
    Wie Monja gesagt – und höchstwahrscheinlich auch selbst beobachtet – hatte, stand Nero mit verschränkten Armen am Fenster und starrte hinunter auf die Schülermassen, die sich aus dem Gebäude drängten. Ich könnte jetzt eine von ihnen sein, wenn ich mir nur bessere Freunde aussuchen würde !, schoss es mir kurz durch den Kopf.
    Jetzt drehte Nero sich aber um und sah mich überrascht an. »Noé?«
    »Ja. Also … sorry, dass ich störe.« Gott, diese Sache war wirklich peinlich und ich würde Monja definitiv dafür den Hals umdrehen müssen. »Das klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich dämlich, aber meine beste Freundin nervt mich entsetzlich wegen dir.«
    »Wegen mir?« Er schien ernsthaft verwirrt.
    »Ja, sie steht auf dich, seitdem sie dich gestern gesehen hat, wie wahrscheinlich die meisten Mädchen aus unserer Schule. Und jetzt würde sie gern mit dir ausgehen.« Ich zuckte mit den Schultern und merkte, wie ich rot anlief.Hoffentlich verstand er das jetzt nicht falsch. Aber ein kurzer Blick nach oben zeigte mir sein immer noch überraschtes Gesicht. »Was meinst du damit?«
    »Was soll ich wohl damit meinen, sie ist verknallt in dich, oder wie man das unter euch Engeln nennt.«
    »Aber sie kennt mich doch überhaupt nicht!«
    Ich legte den Kopf leicht schief. Verstand er das wirklich nicht oder spielte er einfach nur beeindruckend gut? »Ganz ehrlich, Nero, dein Aussehen reicht den Mädels hier.«
    Eine Weile noch starrte er mich an, dann ließ er den Kopf etwas sinken.
    Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. »Ernsthaft, du wirst wirklich rot?« Ich fand es fast süß, wie verlegen er wurde. »Ich dachte, du bist sowas gewöhnt.«
    »Nein, woher denn?« Er sah mich ernst an. »Aber es ist ganz gut, dass du hier bist. Ich wollte sowieso mit dir reden.«
    Bei seinem Tonfall wurde mir gleich wieder flau im Magen, doch ich zwang mich, das ungute Gefühl zu ignorieren. Ich wollte wirklichversuchen, keine Vorurteile mehr gegenüber den Unsterblichen zu haben. Naja, zumindest gegenüber ihm.
    »Über was wolltest du denn mit mir reden?«
    »Eher wollte ich dich etwas fragen.« Er steckte die Hände in die Hosentaschen und lehnte sich an das sonnendurchflutete Fenster hinter sich, ohne dass sein Blick mich losließ. »Du und dieser Azriel, was pflegt ihr für eine merkwürdige Verbindung?«
    Ich schluckte und musste die aufsteigende Traurigkeit mit herunterschlucken. »Freundschaft ist nichts Merkwürdiges.«
    »Freundschaft, mh?« Er schüttelte leicht mit

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