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Der Weg des Unsterblichen

Der Weg des Unsterblichen

Titel: Der Weg des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Lueck
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ein paar Cheeseburger im Haus habt oder zumindest etwas, das nah rankommt, ich sterbe vor Hunger.«
    …er war auf eine sehr beruhigende Art und Weise noch der Alte. Ich musste lachen.
    »Was ist daran so amüsant?«
    »Nichts, gar nichts.« Ich gluckste. »Ich schau mal schnell nach, was ich dir anbieten kann. Ich bin dann in ein paar Minuten wieder hier, ok?«
    »Gut.« Er zog die Beine an den Körper heran, lehnte den Kopf entspannt zurück und schloss die Augen. Ich war schon fast durch die Tür ins Hausinnere gelaufen, als er noch einen Satz murmelte, den ich wahrscheinlich gar nicht mehr hören sollte, der aber einen wohligen Schauerüber meinen Rücken jagte. »Ich werde immer hier sein…«

12
    Nero . - Ich lag ausgestreckt in meinem Bett und starrte an die farblose Decke über meinem Kopf. »Du kannst aber morgen noch einmal versuchen, mich zu überreden.«
    Warum zum Himmel hatte ich das gesagt? Ich hatte nicht die geringste Lust, mit einem Menschenmädchen auszugehen, das mir hinterherhechelte wie ein liebeskranker Hund und das, obwohl sie mich gar nicht kannte. Ein Hund. Genau. War das nicht die Sicht, mit der wir die Menschen betrachten sollten? Hübsche Haustiere, die wir fütterten und beschützten, und die uns im Gegenzug ihre Liebe schenkten?
    Die Wahrheit aber war, dass sich mein Bild von den Menschen in letzter Zeit etwas verändert hatte. Noé war anders als die anderen Leute, sie entsprach so gar nicht dem Normalbild, das man mir über die letzten Jahre vermittelt hatte. Sie war irgendwie … faszinierend. Ich hatte das Verlangen danach, sie besser kennenzulernen,noch mehr unerwartet Seiten an ihr aufzudecken, sie weiter zu lesen wie einen spannenden Krimi. War es das, was mich zu diesem Satz bewegt hatte? Eine Weile dachte ich darüber nach, bevor ich zu einem klaren »Nein« kam. Noé war zweifelsohne faszinierend, aber es gab momentan Dinge, die mich mehr interessierten.
    Zum Beispiel dieser Dämonen. Azriel war im Gegensatz zu seiner kleinen Freundin genauso, wie ich mir einen Dämon vorgestellt hatte, er erfüllte sämtliche Klischees: sarkastisch, unbeschwert und er schien das Leben als eine Art Spiel zu sehen. Er provozierte und verschwand, wenn es ihm zu brenzlig wurde. Es gab nur eine einzige Sache, die mich in Bezug auf Azriel immer noch verwirrte und hinter deren Bedeutung ich einfach nicht kam. Und das war ausgerechnet seine Beziehung zu Noé.
    War es das Gleiche wie bei mir? Empfand er sie auch als faszinierend, weil sie anders war? Oder war sie nur eine Art Spielzeug für ihn, ein lustiger Zeitvertreib? Aber selbst dafür hatte sich der Dämon verdächtig lange an ein und demselben Ort aufgehalten. Das war nichttypisch für seine Spezies, und ich konnte es einfach nicht verstehen.
    Die Tür meines Schlafzimmers wurde aufgestoßen und ich krampfte meine Hände mit einem eisernen Griff in die seidene Bettwäsche unter mir. Natürlich hatte ich mich nicht erschreckt, aber ich war verärgert darüber, dass ich nicht einmal für ein paar Minuten meinen Gedanken nachhängen konnte, wenn ich in der Akademie war. Noch ein Punkt, den die Menschenwelt eindeutig für sich hatte. Aber ich ließ mir meinen Zorn nicht anmerken und fuhr schnell in eine kerzengerade Sitzhaltung hinauf.
    Mein Vater stand direkt vor meinem Bett, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und ein seltsames Lächeln auf den Lippen, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er trug einen dunkelblauen Seidenmantel, der ihm fast bis zu den Füßen reichte und der an den Händen etwas weiter ausgeschnitten war. Die silbernen Knöpfe, die in einer perfekten Reihe in die Mitte des Mantels genäht waren, glänzten im Licht des Mondes, das durch mein geschlossenes Fenster fiel.
    Ich wunderte mich immer wieder, wie er es schaffte, sich so lautlos zu bewegen. Genau wie dieser verfluchte Dämon. »Du liegst im Bett, mein Sohn? War dir dein letzter Auftrag zu anstrengend, musst du deine müden Knochen ausruhen?«
    »Natürlich nicht, Vater.«
    »Dann wundert es mich doch sehr, dass ich dich hier antreffe und nicht auf dem Trainingsplatz, oder dass du vor deiner nächsten Schicht nicht wenigstens ein paar Bücher studierst, um dich fortzubilden? Ich glaube nicht, dass ich dich zur Faulheit erzogen habe!« Seine scharfe Stimme fühlte sich an, als wolle er mir mit seinen Worten die Kehle durschneiden.
    »Es tut mir leid, Vater. Ich werde mich sofort wieder dem Training zuwenden.« Ich machte Anstalten, aufzustehen, aber er hob

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