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Der Weg des Unsterblichen

Der Weg des Unsterblichen

Titel: Der Weg des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Lueck
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zusammengesunken auf ihrem Bett saß, und ein erdrückend kaltes Gefühl stieg in meinem Hals auf. »Schon ok.« In diesem Moment wurde mir unter Bauschmerzen bewusst, dass ich sie irgendwie mochte. Und das würde meine Aufgabe nicht gerade einfacher machen.

15
    Noé. – “…aber nach 700 Jahren friedlichen Zusammenlebens wollten die Dämonen auf einmal mehr. Sie wollten Macht, sie wollten die Menschenwelt für sich haben. Ein Krieg entbrannte, und mit jedem Tag zeigte sich deutlicher, dass die Menschen weit unterlegen waren. Doch dann griffen die Engel ein, stellten sich wieder einmal selbstlos auf die Seite der Menschen und schließlich gelang es ihnen, die Dämonen zurück in ihre Welt zu drängen. Das Tor, das die Welt der Menschen mit der der Dämonen verband, wurde für immer verschlossen und dank des Einsatzes der Engel kehrte wieder Frieden in der Welt der Menschen ein.”
    Langsam ließ ich das Buch sinken, das Lian mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Ein eisiger Wind ging durch die Luft und brachte die Hollywoodschaukel, auf der ich saß, zu einem leichten Wippen. Doch in diesem Moment nahmich weder die Kälte bewusst wahr, die langsam durch meine rote Kapuzenjacke meine Haut hinauf kletterte, noch die sanfte Bewegung der Schaukel.
    Mit gerunzelter Stirn starrte ich in den mit weißen Wolken behangenen Himmel hinauf. Ich hatte in den letzten Tagen das ganze Buch gelesen, angefangen vom plötzlichen Auftauchen der Unsterblichen in unserer Welt bis zum großen Aufstand vor dreihundert Jahren. Aber nirgends hatte etwas von Asytrum gestanden. Nicht die kleinste Erwähnung. Auch in der Schule hatte ich aufgepasst, viel mehr als sonst, aber dieses Wort war nie erwähnt worden. Wovon hatten Azriel und Nero vor ein paar Tagen gesprochen? Gedankenversunken knabberte ich mir auf der Unterlippe herum. Ich hätte Nero fragen sollen. Aber nach Azriels Verschwinden war die Stimmung auf einmal abgekühlt gewesen und ich hatte mich nicht mehr getraut. Und seitdem war das Thema nicht mehr aufgekommen. Außerdem hatte ich das drückende Gefühl, dass Nero dieses Thema unangenehm war.
    »Oh mein Gott.« Ich ließ den Kopf sinken, als ich auf einmal Monjas Stimme hörte. Sie kam vom Haus aus über den Rasen auf mich zugelaufen, eingewickelt in einen weißen Mantel, der ihr bis zu den Knien ging. Darunter trug sie schwarze Schnürstiefel, die mich tatsächlich an die der Unsterblichen erinnerten. In ihrer rechten Hand trug sie eine durchsichtige Plastiktüte, durch die ich die frisch gebackenen Schokoladenkekse meiner Mutter sehen konnte. »Deine Mama kann so unglaublich gut backen, da kommen nicht einmal meine Cupcakes ran!« Wie zum Beweis für ihre Vergötterung, griff sie noch einmal in die Tüte, steckte sich einen der Kekse in den Mund und ließ sich dann neben mir auf die Hollywoodschaukel fallen.
    Ich grinste. Wenn meine Mutter den Vergleich von Monjas Cupcakes mit ihren Keksen mitbekommen hätte, wäre sie wahrscheinlich beleidigt gewesen. Ich legte das Buch neben mich auf die hellen Streben aus Holz und schlüpfte aus meinen Hausschuhen, um meine Füße unter den Bauch von Bruno zu stecken, der vor der Hollywoodschaukel auf einerausgefransten Decke lag und schlief. Er zuckte nur kurz etwas zusammen, ließ sich dann aber nicht weiter von meinen eisigen Füßen stören. Er war eindeutig die beste, mobile Heizung für die kalte Jahreszeit.
    »Ich gebe auf.«, sagte Monja plötzlich, steckte sich noch ein Plätzchen in den Mund und lehnte sich dann mit einem theatralisch-frustrierten Blick an die Rückenwand der Schaukel an.
    Vollkommen überrascht musterte ich sie von der Seite. »Sag doch so etwas nicht. Irgendwann kannst du sicher genauso gut backen wie meine Mutter. Hey, wenn du willst bitte ich sie, dir das Rezept von den Schokoplätzchen zu geben, dann kannst du es ja mal probieren!«
    Die Stirn meiner Freundin legte sich in Falten und sie winkte ab. »Mensch Noé, das meine ich doch gar nicht.« Sie strafte mich mit einem missbilligenden Blick. »Ich kann vielleicht nicht so gutes Gebäck zaubern wie deine Mutter, aber von meinen Backkünsten bin ich trotzdem überzeugt.« Ja, aber da waren sie und Bruno leider die Einzigen. »Ich meine, dass ich esaufgebe, mir meinen unsterblichen Traummann zu angeln!«
    »Was?« Beinahe erschrocken schossen meine Augenbrauen nach oben. »Wo kommt das denn auf einmal her, das sind ja ganz neue Töne von dir!«
    »Na hör mal. An die Unsterblichen ist einfach kein Herankommen,

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