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Der Weg des Unsterblichen

Der Weg des Unsterblichen

Titel: Der Weg des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Lueck
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Menschen, wenn ihr sie in euer Gefängnis gesteckt habt?«
    Seine Frage holte mich zurück in die Realität. »Sie dürfen dort für ein paar Jahre schmoren und über ihre Taten nachdenken. Wenn der Magistrat die Vermutung hat, dass sie noch weitere Kontakte zu Dämonen haben, werden sie gefoltert, aber ich denke nicht, dass sie das bei Noé machen werden. Allerdings kam diese ganze Razzia-Aktion sehr überraschend und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was mein Vater vorhat. Aber ich kann es herausfinden, dazu müsste ich nur kurz telefonieren. Danach könnenwir einen Plan machen, wie wir Noé da wieder rausholen.«
    Seine Augenbrauen schossen zusammen. »Wir!?«
    Ich nickte entschlossen, auch wenn sich in meinem Innersten alles zusammenzog vor aufsteigender Angst. »Natürlich, ich werde dir helfen.«
    »Nimm’s mir nicht übel, Nero.«, knurrte Azriel zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Aber momentan ist man mit Vertrauen bei mir an der ganz falschen Adresse.«
    »Das kann ich vollkommen nachvollziehen, aber wie es aussieht hast du keine andere Wahl als mir zu vertrauen. Allein wirst du es nämlich nicht schaffen.« Ich zog das dünne, schwarze Handy aus meiner Hosentasche, das ich dort für Notfälle immer bei mir trug. »Entschuldige mich also für eine Minute.«
    Mit zitternden Händen wandte ich mich ab und ging ein Stück zum Hang hin, bevor ich eine der wenigen Nummern wählte, die ich auswendig kannte.
    Bereits nach einem Klingeln ging er ran. »Nero.«
    »Ezekeel.«, grüßte ich den zweiten Vorsitzenden des Magistrats zurück.
    »Was kann ich denn für den Sohn vom großen Aniguel um so eine Uhrzeit tun?« Seine Stimme klang amüsiert. »Du musst ja echt stolz auf deinen Papi sein, nachdem er es geschafft hat, so viele Hochverräter auf einmal hinter Gittern zu bringen, was?«
    Mir stellten sich die Nackenhaare auf, aber ich musste jetzt mitspielen, um die gewünschten Informationen aus ihm heraus zu bekommen. »Ja, die Sache war ein voller Erfolg, wie wir es geplant haben.«
    Ezekeel lachte auf. »Soso, Aniguel hat dich also von Anfang an eingeweiht?«
    »Natürlich, was denkst du denn?«, entrüstete ich mich gespielt. »Aber weshalb ich eigentlich anrufe…Hat sich Vater bereits entschieden, was er mit den Gefangenen anstellt? Ich will ihn jetzt nicht deswegen belästigen.«
    »Entschieden?« Er klang verwirrt.
    »Ja, bei unserem letzten Gespräch schien er noch unschlüssig, ob er es wirklich durchziehen soll.« Gott, hoffentlich hörte sich mein Bluff nicht so schlecht an, wie es mir vorkam.
    Scheinbar aber nicht, denn Ezekeel lachte wieder. »Ach so? Ja, dann hat er sich wohl entschieden. Aber ich begrüße diese Entscheidung auch wirklich. Was kann schon abschreckender sein für die Menschen, als eine Hinrichtung der Verräter?«
    Für einen Moment blieb mir das Herz stehen. »Ja, das ist es wohl.«, sagte ich dann vollkommen tonlos. »Ich muss jetzt zum Training. Danke für deine Auskunft.«
    »Gerne, Nero. Bis dann.«
    Ich ließ das Handy sinken und holte tief Luft. Das war eine Katastrophe. Sie wollten Noé hinrichten, und wenn sie erst in den Lauf einer Waffe blickte, wäre es auch für uns zu spät, sie zu retten.
    »Azriel, wir müssen uns beeilen.« Ich fuhr herum und stockte. Der Dämon war verschwunden. War er etwa ernsthaft auf eigeneFaust losgezogen, kaum dass ich mich umgedreht hatte!? »Azriel, verdammt!«
    »Beruhige dich, Unsterblicher. Ich habe mir nur etwas zum Spielen geholt.« Er tauchte direkt neben mir auf, und fast automatisch senkte ich den Blick zu dem wimmernden Häuflein, das er mir vor die Füße geworfen hatte. Als es den Kopf hob musste ich mich zusammenreißen, um ihm nicht direkt meinen Stiefel ins Gesicht zu rammen.
    »Nero, Gott, ich bin so froh, dass du hier bist!« Lian robbte auf mich zu und sah mich ängstlich an. Aus seiner Nase liefen bereits Sturzbäche von Blut.
    Ich sah Azriel streng an. »Ich habe gesagt, du sollst ihn nicht töten.«
    »Als würde ich auf dich hören.« Er grinste bösartig. »Außerdem habe ich doch gesagt, dass ich nur mit ihm spielen will.«
    »Lass nicht zu, dass er mir wehtut, bitte!«, wimmerte Lian zu meinen Füßen. Ich war ihm einen ungnädigen Blick zu. »Du kannst froh sein, dass ich ihm nicht noch dabei helfe.«, fauchte ichwütend und der Mensch zuckte erneut zusammen.
    Sofort war das Grinsen aus Azriels Gesicht verschwunden und er starrte mich erschrocken an. Scheinbar hatte er meine plötzliche

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