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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Gürtelschlaufen gehakt, bewusst lässig in dem kleinen Schmuckkästchen von einer Kirche. » Hoffst du auf ein Wunder, Mo?«
    » Vielleicht.« Ich stand auf und ging zu einem kleinen Eisenständer voller roter Gläser mit Votivkerzen. » Ich muss zurückgehen. Um es zu Ende zu bringen.«
    Er folgte mir, und seine Hand schloss sich um meine, als ich das lange Streichholz anzündete und es an eine noch nicht brennende Kerze hielt. » Was ist anders geworden?«, fragte er, als die Flamme auf den Docht übergriff.
    » Ich. Es geht nicht um Verity. Noch nicht einmal um Luc. Es ist das Richtige.«
    » Für sie.«
    » Für mich.« Ich wandte mich von den flackernden Lichtern ab, und er hielt meine Hand fest in seiner. » Es geht, wie du schon sagtest, um Macht. Wer sie hat, wer sie will und wem sie entgleitet. Billy und mein Vater haben uns ruiniert, um all die Macht im Griff zu behalten. Jetzt geht es wieder los. Er wird mich opfern, nur um aufzusteigen und ein etwas größeres Stück abzubekommen.«
    Colin runzelte die Stirn. Ich konnte sehen, dass er widersprechen wollte und es doch nicht konnte. » Also geht es hier um Billy?«
    » Es geht ums Gleichgewicht. Die Seraphim glauben, dass sie, wenn die Sturzflut kommt, in der Lage sein werden, in dem ganzen Chaos die Macht an sich zu reißen, und wer weiß schon, was sie damit anstellen werden? Aber es kann nichts Gutes sein. Es ist nie gut, wenn eine Person alle Macht hat. Es wird zerstörerisch sein. Ich kann nicht einfach tatenlos zusehen und es geschehen lassen.«
    » Es ist zu gefährlich.«
    » Diesmal werde ich stärker sein. Ich werde besser sein. Du kannst mich nicht aufhalten, Colin.«
    Sein Gesicht nahm einen entschlossenen, sturen Ausdruck an. » Gut. Ich komme mit.«
    Luc erschien mit einem Geräusch, als würde Stoff zerrissen. Kühl huschte sein Blick über Colin, dessen Hand noch immer mit meiner verflochten war.
    » Ich bin etwas beschäftigt, Mouse«, sagte er, und ich konnte die Falten sehen, die Sorgen und Erschöpfung tief in sein Gesicht gegraben hatten. » Hast du nicht schon gesagt, was du zu sagen hattest?«
    » Bring mich zurück in den Bindungstempel«, erwiderte ich. » Sofort.«
    Seine Augen verengten sich, und sein Mund wurde schmal. » Unter keinen Umständen. Der Tempel ist zu instabil. Er steht nicht mehr lange.«
    » Deshalb muss ich dorthin.«
    » Es ist zu spät. Evangeline hat recht, du kannst die Sturzflut jetzt nicht mehr aufhalten.«
    » Warum hat sie dann den Ring genommen?« Seine Brauen hoben sich leicht– ich hatte seine Aufmerksamkeit geweckt und sprach hastig weiter: » Wenn es wirklich zu spät wäre, wäre ihr der Ring gleichgültig gewesen, weil es keine Rolle gespielt hätte, ob ich noch Zugang zu den Linien habe. Aber sie hat sichergestellt, dass ich keinen mehr haben würde, nicht wahr?«
    » Genau. Du kannst nicht an die Magie gelangen. Es gibt nichts, was du tun kannst.«
    » Der Tempel ist von roher Magie durchströmt. In den Säulen. Ich kann es dort schaffen.«
    » Mouse, das wird dich umbringen.« Ich konnte sehen, wie er mit sich rang, als ihm bewusst wurde, dass ich vielleicht recht hatte– und welchen Preis das fordern würde. Ihn dagegen ankämpfen zu sehen bestärkte mich nur in meiner Entschlossenheit.
    » Das wird es nicht«, sagte ich mit einer Zuversicht, die ich nicht so recht empfand. Noch nicht. » Und du wirst mich beschützen. Wir sind doch immer noch aneinander gebunden, nicht wahr? Dass ich den Ring verloren habe, ändert nichts daran. Ich vertraue dir.«
    » Ich nicht«, sagte Colin und trat zwischen uns. » Wenn du sie dorthin bringst, nimmst du mich auch mit.«
    Luc warf ihm einen absolut verächtlichen Blick zu. » Und was willst du tun, Cujo? Die Magie erschießen? Sie so richtig stirnrunzelnd anstarren?«
    » Deine Welt und all ihre Magie kümmern mich einen Scheißdreck. Aber Mo ist mir wichtig. Wenn sie glaubt, dass sie das hier tun muss, gut. Dann tun wir es. Aber ich komme mit, oder sie bleibt zu Hause.«
    Luc zuckte die Achseln. » Solange du nicht im Weg stehst. Ich werde keine Zeit haben, Babysitter zu spielen.«
    » Hervorragend«, sagte ich und fühlte mich von all dem Testosteron im Raum erdrückt. Ich wollte einfach nur meinen Plan in die Tat umsetzen. » Gehen wir.«

Kapitel 28
    Der polierte Steinfußboden des Bindungstempels war rissig und geborsten. Der Mörtel in den Wänden verwandelte sich in Sand und rieselte in kleinen Rinnsalen daraus hervor. Die Luft selbst schien vor

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