Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)
hast mich das nie erklären lassen«, sagte er. » Das mit Verity.«
» Schon gut«, erwiderte ich, obwohl der Schmerz mich frisch wie nur je übermannte. » Das musst du auch nicht.«
» Ich bin in dem Glauben aufgewachsen, dass es mir bestimmt sei, mit dem Gefäß zusammen zu sein. Von dem Tag an, an dem mein Bruder gestorben ist, hat man mir das so eingebläut, wie man euch das Vaterunser beibringt. Und ich muss zugeben, dass mich das nicht gestört hat, als Verity noch am Leben war. Ich war siebzehn, als ihre Kräfte sich regten, und sie war so schön, dass es mir nicht wie eine lästige Pflicht vorkam. Dann war sie nicht mehr da, und du bist hereingepoltert, hast deine Fragen gestellt und warst ständig frech, hast nie getan, was du solltest, und du warst…«
» Eine lästige Pflicht?« Es war gut, dass ich nicht über Magie verfügte. Ich hätte ihn an Ort und Stelle niedergestreckt.
» Nein! Siehst du, das ist es doch– du warst die, die ich gewählt hätte, selbst wenn es kein Schicksal gäbe.«
Ich nahm das in mich auf, prüfte die Wahrheit der Aussage an allem, was wir gemeinsam durchlebt hatten. Reue stieg in mir auf, schmeckte bitter und scharf. » Das ist doch bloß… das ist verrückt.«
Er ergriff erneut meine Hand, und seine Stimme klang drängend und hoffnungsvoll. » Ich wollte dich, selbst als ich nicht mit dir zusammen sein sollte. Das hier macht es leichter. Warum muss es ein solcher Kampf sein, wenn wir schon wissen, wie es ausgeht?«
Mein Herz geriet bei seinen Worten ins Stolpern, aber ich hielt meine Stimme ausdruckslos. » Weil wir eben nicht wissen, wie es ausgeht. Vielleicht habe ich wirklich ein Schicksal– in deiner Welt oder meiner, oder in beiden–, aber für den Augenblick möchte ich mein Schicksal selbst bestimmen. Ich muss es wenigstens versuchen.«
Die Haare fielen ihm wieder ins Gesicht, und ich strich sie beiseite und erinnerte mich daran, wie er mich zum ersten Mal geküsst hatte, damals, als ich glaubte, nur als Ersatz für Verity einen Wert zu haben. Das Oktoberlicht schien ihn mit Feuer zu übergießen, und mir schmerzte bei dem Anblick die Kehle. Er drehte meine Hand um und strich mir mit dem Daumen über die Narbe, die über meine Handfläche verlief.
» Nur weil die Sturzflut vorbei ist, heißt das noch nicht, dass es auch mit uns vorbei ist. Es gibt noch viel zu tun. Ich dachte, du könntest es vielleicht in dein Schicksal mit einbeziehen, dabei zu helfen?«
Ich sah auf Veritys Grab hinab. Einen Moment lang fragte ich mich, was sie getan hätte, und dann wurde mir klar, dass es keine Rolle spielte. Sie war nicht mehr da, und die Prophezeiung war vorbei, und die Entscheidung war ganz allein meine. Die Bande, die zwischen Luc, der Magie und mir bestanden, hatte ich selbst geschaffen, aus freiem Willen. Und weil ich hätte nein sagen können, sagte ich ja.
Dann drehte ich mich um und schritt im schwächer werdenden Nachmittagslicht vom Friedhof, hinaus in eine Welt, die ich mir selbst gewählt hatte.
Danksagung
Es fällt mir äußerst schwer, mich daran zu erinnern, die Kaffeemaschine abzustellen, wenn ich aus dem Haus gehe, also ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ich mich an jeden erinnere, der es verdient, hier erwähnt zu werden. Dieses Buch zum Leben zu erwecken war das Werk vieler Hände, und wenn ich euch vergessen habe, entschuldige ich mich hiermit.
Meine Lektorin, Alicia Condon, und ihr Team bei K Teen waren hilfsbereit und enthusiastisch. Von Anfang an haben sie Mo und diese Geschichte auf eine Art und Weise verstanden, von der die meisten Autoren nur träumen können. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ein einziger Anruf mein Leben so verändern könnte. Danke.
Joanna Volpe, Nancy Coffey, Sara Kendall und der Rest der NCLMR -Familie waren sowohl wahre Helden als auch Mentoren. Ohne ihren weisen Rat wäre dieses Buch etwas weitaus Geringeres geworden. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, mit euch zusammenzuarbeiten.
Die unglaublichen Mitglieder der Chicago-North RWA haben immer wieder mit Informationen, guten Ratschlägen und Schokolade geholfen. Marilyn Brant hat die erste Version dieses Manuskripts gelesen und Ratschläge erteilt; Karen Dale Harris hat mir unschätzbar wertvolles Feedback gegeben und mich unterstützt; Ellen Wehle hat mir geholfen, meine Figuren wahrhaftiger zu sehen. Simone Elkeles, Heather Marshall, Sara Daniel, Erika Danou-Hasan und June Sproat haben mich zum Lachen gebracht und mich davor bewahrt, verrückt zu
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