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Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 1: Die Erwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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junge Frau ein und schwor bei ihrem Atem, ihrem Blut und ihrer Magie, dass sie und ihr Geliebter eins waren, sodass es auch ihr Schaden zufügen würde, dem Sohn der Erde etwas anzutun. Die Tochter rief ihre Linien an, um sie zu verteidigen, und ihr Geliebter tat das Gleiche. Ihre Linien– Feuer und Erde– begegneten und vermischten sich, doch statt gegeneinander zu kämpfen, bildeten sie einen größeren Schutz gegen die Magie des Patriarchen. Die Kraft der Linien zeichnete sie für immer, band sie bis in alle Ewigkeit, verlieh ihnen Kraft über ihre jeweiligen Talente hinaus. Das war die erste Bindung. Heute rufen wir die Linien an, um Lucien und Maura zu vereinen, um sie den uralten Ehrbezeugungen gemäß zu binden. Ihr Opfer soll ihnen Zuwachs bescheren, wie es von Anfang an gewesen ist. Sie sollen einander Zuflucht und Stärke werden und vor der Welt füreinander einstehen.«
    Ich begann zu hyperventilieren, und der Raum verschwamm an den Rändern. Luc drückte mir die Hand.
    Evangeline fuhr fort: » Ihr müsst mit offenem und willigem Herzen herkommen. Lucien, Erbe des Hauses DeFoudre, tust du das?«
    » Ich stehe unter dem Ersten Bogen, mit offenem Herzen und willig immerdar.« Er schenkte mir ein aufmunterndes schiefes Lächeln.
    » Maura, Tochter des…« Evangeline zögerte, als ob ihr erst jetzt aufging, was für ein jämmerlicher Ersatz ich eigentlich war. » Maura, Tochter des Hauses Fitzgerald, tust du das?«
    Ich nickte, und Evangeline wartete auf mehr, aber ich konnte mich nicht an die Worte erinnern. Am Ende seufzte sie ungeduldig. » Ich stehe unter dem Ersten Bogen…«
    » Ich stehe unter dem Ersten Bogen…«
    » Mit offenem Herzen und willig immerdar.«
    » Mit offenem Herzen und willig immerdar.« Ich war willig. Es musste getan werden. So schmerzlich es auch war, Luc hatte mir das Herz weit geöffnet, als er mich zum ersten Mal geküsst hatte. Ob ich es nun für Verity tat, für mich oder für uns beide, ich saß in der Falle. Einen Rückzieher zu machen hätte wortwörtlich den Weltuntergang bedeutet.
    Die Anspannung in Lucs Schultern schien ein wenig nachzulassen.
    Evangeline sprach erneut. » Bei der ersten Bindung wurden unsere Vorfahren dreifach gebunden. So geschehe es auch mit euch. Diese Kette steht für die Linien eurer Magie.«
    Luc hob den Arm, und Evangeline wickelte geschickt ein Ende der Kette um sein Handgelenk. » Atem, Blut und Magie«, sagte sie und schlang die silbrige Kette bei jedem Wort einmal um das Handgelenk.
    Er tat es ihr nach, so leise, dass ich es mehr sah als hörte.
    Sie wiederholte die ganze Handgelenksumwicklung bei mir, und ich antwortete, wie Luc es getan hatte. War’s das? Der einzige Schmerz, den ich verspürte, war ein tiefsitzender in der Lunge, und ich glaubte nicht, dass es das war, was er gemeint hatte.
    Luc verschränkte die Finger mit meinen, ließ dann die andere Hand auf meiner Taille ruhen und zog mich an sich. Er nickte, um mir Mut zu machen, und wandte sich dann Evangeline zu.
    Sie blickte misstrauisch drein, sagte aber etwas in der fließenden Sprache, die ich sowohl sie als auch Luc hatte benutzen hören. In derselben Sprache, die Verity in dem Durchgang gesprochen hatte. Luc wiederholte das Wort, langsam und klar, und der Griff seiner Finger um meine Hüfte verstärkte sich. Evangeline wandte sich mir zu. Ich sollte es auch wiederholen, aber ich wusste nicht, wie. Ich hätte Evangeline gern gebeten, es noch einmal zu sagen, aber irgendetwas an ihrem Gesicht, das feierlich und abweisend war, hielt mich davon ab. Also seufzte ich und tat mein Bestes, wobei ich betete, dass die Magie meinen Absichten und nicht meiner Aussprache gehorchen würde.
    Luc verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln und beugte den Kopf über meinen.
    Es begann wie ein gesitteter Evangeline-steht-einen-Meter-entfernt-Kuss, aber dann glitt seine Hand meinen Rücken hinauf, und er neigte den Kopf, veränderte den Winkel, vertiefte den Kuss, und ich vergaß Evangeline und meine unzulänglichen Fremdsprachenkenntnisse vollkommen. Ich beugte mich zu ihm, ignorierte die Zweifel und konzentrierte mich stattdessen auf die Begierde, die mich durchlief, seine Haut, die sich unter meinen Händen wie Satin anfühlte, und seinen Geschmack: gefährlich verflochten mit süß.
    Am Ende löste er sich mit leicht überwältigter Miene von mir. Das hätte meinem Ego gut getan, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich genauso geschafft aussah.
    Evangeline räusperte sich. Luc ließ

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