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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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mich nicht zu winden. Als Nächstes würde sie davon sprechen, wie toll es sein würde, meinen Vater wieder zu Hause zu haben, und ich würde mitspielen müssen.
    Sie räusperte sich. » Weißt du, dein Onkel macht sich Sorgen.«
    » Worüber?«
    » Dass du vielleicht ein bisschen … verschossen … in Colin sein könntest.«
    Meine Wangen wurden heiß, und ich schob den Brownie von mir. » Bitte sag mir, dass du und Onkel Billy nicht über mein Liebesleben sprecht.«
    » Nicht über dein Liebesleben«, erwiderte sie begütigend. » Nur über Colin.«
    Ich schlug die Hände vors Gesicht. » Mom. Hör auf damit.«
    » Er ist ein gutaussehender junger Mann. Und er hat schon so viel Zeit mit uns verbracht, dass du seine Aufmerksamkeit leicht missverstehen könntest. Ich weiß, dass er aufregend wirkt, und du hast noch nicht viele Freunde gehabt. Aber er führt ein ganz anderes Leben als du.«
    » Mom …« Ich war so verlegen, dass ich mich gern zu einer Kugel zusammengerollt hätte.
    » Ich bin Colin dankbar. Er hat die letzten paar Monate für deine Sicherheit gesorgt und war jemand, mit dem du reden konntest. Ich will nur nicht, dass du dir Hoffnungen machst. Außerdem solltest du deine Energie auf die Schule konzentrieren. Später wirst du immer noch reichlich Zeit für Jungen haben.«
    » Später«, sagte ich und dachte an Luc auf dem Ball.
    Sie tätschelte mir die Hand. » Ich habe Billy gesagt, dass du zu vernünftig für so etwas bist, aber du weißt ja, wie sehr er sich als Beschützer fühlt. Du packst am besten schon für Montag. Ich räume auf.«

Kapitel 34
    Meine Mutter blieb am Montagmorgen länger als sonst zu Hause, um sich von mir zu verabschieden. Normalerweise war sie schon vor halb fünf aus dem Haus, um das Slice aufzumachen, aber anscheinend war mein erster Besuch allein im Gefängnis die Art von besonderem Anlass, die einen späteren Aufbruch verdiente.
    » Ich wollte nicht, dass du unterwegs Hunger bekommst«, sagte sie und reichte mir eine Tupperware-Dose voller Scones. » Soll ich vielleicht noch eine Thermoskanne Kaffee fertigmachen?«
    » Du hast gebacken? Ernsthaft?«
    Ihr Lächeln verblasste. Mit schnellen, nervösen Bewegungen strich sie mir das Haar glatt und klopfte mir nicht vorhandenen Staub von der Jacke. Colins Truck fuhr vor dem neuen Panoramafenster vor. » Er ist da.«
    » Das sehe ich.«
    Colin kam den Weg entlanggeschlendert, die Hände in die Taschen seiner schaffellgefütterten Jacke gesteckt. Er wirkte missmutig – noch missmutiger als sonst –, aber es stand ihm.
    » Gib ihm einen Scone ab«, sagte meine Mutter. » Und sei nett. Es ist sehr freundlich von ihm, dir den Gefallen zu tun.«
    » Ich bin immer nett«, betonte ich.
    » Sei nicht so frech«, sagte sie und stieß mich geradezu durch die Tür. » Grüß deinen Vater lieb von mir! Sag ihm, dass wir am Thanksgiving-Wochenende zu ihm kommen! Ich hab dich lieb!«
    » Ich dich auch«, sagte ich und ging eilig den Bürgersteig entlang, um Colin auf halber Strecke abzufangen.
    » Sie hat Scones gebacken«, erklärte ich, als er mir die Dose abnahm. » Sie ist ganz begeistert.«
    » Toll. Billy nicht.«
    » Du hast ihm davon erzählt?« Ich hätte damit rechnen sollen, aber die Nachricht machte mich nervös. » Was hat er gesagt?«
    » Er nimmt es dir nicht ab, dass du einen Sinneswandel durchgemacht hast, was deinen Vater angeht, das steht verdammt noch mal fest. Ich habe ihm gesagt, dass du gedacht hättest, der Angriff am Freitag hätte etwas mit ihm zu tun gehabt, und dass du ihm nun die Hölle heißmachen wolltest.«
    » Und?«
    » Das fand er etwas glaubwürdiger. Es stört ihn auch nicht, dich aus der Stadt wegzuhaben, selbst wenn es nur für einen Tag ist.«
    » Warum das?«
    » Ich vermute, weil er nicht angetan davon war, dass Ekomows Leute deine Tür aufgebrochen haben. Das wird Konsequenzen haben, und er will nicht, dass du da bist, wenn sie eintreten.«
    Ich fragte nicht, was er mit » Konsequenzen« meinte.
    Es war seltsam, nach Süden zu fahren und die Stadt zurückzulassen. Die Reihen eng aneinandergeschmiegter Einfamilienhäuser wichen Fabriken, Lagerhäusern und Bahnbetriebshöfen, und dann zog die Stadt sich zurück und hinterließ in ihrem Kielwasser Vorortvillen mit großen Gärten und Trampolinen, noble Einkaufszentren und Megamärkte.
    » Scone?«, fragte ich schließlich.
    Er nahm einen. Krümel verteilten sich auf der Vorderseite seines Hemds. » Du hast gar nicht gesagt, warum Luc vorbeigekommen

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