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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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Spülmaschine, während Colin mit verschränkten Armen und heruntergezogenen Mundwinkeln an der Theke lehnte.
    » Also?«
    » Was, also?« Ich schrubbte an angebackenem Käse herum und versuchte, unschuldig zu klingen.
    Er hielt die Stimme gesenkt. » Versuch nicht, mir weiszumachen, dass du vorhast, dich mit deinem Vater zusammenzuraufen.«
    Ich zog etwa eine Zehntelsekunde lang in Erwägung, ihn anzulügen, aber das wäre dumm gewesen. Niemand kannte mich so gut wie Colin. Außerdem hatte er etwas Besseres verdient. » Billy wird mir nicht die Wahrheit sagen. Meine Mutter ganz bestimmt auch nicht. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob sie die Wahrheit kennt. Mein Vater ist der Einzige, der mir alles erzählen kann.«
    » Was bringt dich auf den Gedanken, dass er es auch tun wird?«
    » Ich bin seine Tochter.«
    » Ja, und er hat für dich einen Meineid geschworen. Er ist ins Staatsgefängnis gegangen, um dich zu beschützen. Wenn du die nackte, harte Wahrheit suchst, ist er wohl kaum derjenige, den du fragen solltest.«
    Ich drehte mich ganz zu ihm um, die Hände in die Hüften gestemmt. » In den letzten paar Monaten bin ich Zeugin eines Mordes geworden, die Mafia hat mich bedroht, ein russischer Gangster hat mir Blumen geschickt, und Männer mit Pistolen sind in mein Haus eingebrochen. Ganz gleich, welchen Schutz ich bekommen habe, als mein Vater im Gefängnis gelandet ist, mittlerweile ist er aufgebraucht.«
    » Nehmen wir einmal an, dass er dir die Wahrheit sagt – und ich glaube nicht, dass er das tun wird –, aber nehmen wir es einmal an. Was willst du dann damit anfangen?«
    » Es ist, wie du gesagt hast. Alle wollen etwas von mir: Billy, Forelli, Ekomow. Und sie sind bereit zu lügen, um es zu bekommen. Aber mein Vater … Er hat keinen Grund mehr zu lügen. Er ist der Einzige, der mir die Wahrheit sagen kann, und sobald er es getan hat, werde ich wissen, was ich tun muss.«
    » Halt. Du kannst es nicht mit Forelli aufnehmen. Billy ist schon schlimm genug, aber wenigstens gehört er zur Familie. Er kann dir das Leben schwer machen, aber er wird dir nichts antun. Wenn du Schwierigkeiten machst, wird Marco Forelli kein Problem damit haben, dir etwas anzutun. Oder den Leuten, die du liebst. Du hast doch gesehen, wie leicht er an deine Familie und deine Freunde herangekommen ist. Glaubst du, dass sich daran etwas geändert hat?«
    » Nein. Aber ich habe genug davon, andere Leute über mein Leben bestimmen zu lassen.« Alles entglitt mir rasend schnell wie ein außer Kontrolle geratener Güterzug – meine Familie, die Russen, der magische Bund –, und ich war absolut sicher, dass die drohende Katastrophe nicht mehr aufzuhalten sein würde, wenn ich nicht bald handelte. » Du hast gesagt, dass du willst, dass ich all das hier loswerde. Genau das versuche ich zu erreichen.«
    Er legte mir eine Hand auf die Schulter. » Ich habe eigentlich nicht daran gedacht, dass du dich mit der Mafia anlegen sollst, und das weißt du auch.«
    » Habt ihr Appetit auf den Nachtisch?«, rief meine Mutter.
    Ich rückte von Colin ab und beschäftigte mich damit, die letzten Töpfe und Pfannen wegzuräumen.
    » Ich verzichte darauf«, sagte er und schenkte meiner Mutter ein bedauerndes Lächeln. » Ich muss mich auf Montag vorbereiten. Billy hat übrigens jemanden eingeteilt, um das Haus nachts zu bewachen, aber ihr werdet ihn gar nicht sehen, solange es keine Probleme gibt.«
    » Danke«, sagte meine Mutter leise. Wir warteten in der Küche, während er die Alarmanlage einstellte, zum Truck hinausmarschierte und kurz einige Worte mit jemandem in einem unauffälligen Buick wechselte.
    » Setz dich«, sagte meine Mutter. » Iss ein bisschen Nachtisch.«
    Misstrauisch ließ ich mich am Tisch nieder, während sie Tee kochte und Brownies auftischte. Die Art, wie sie unseren Streit vergessen hatte und bereit gewesen war, mich nach Terre Haute fahren zu lassen … Ich hätte wissen sollen, dass es nicht so einfach sein würde.
    » Letzte Woche warst du noch ein kleines Mädchen. Weißt du noch, wie du dir immer die Knie aufgeschürft hast? Ich dachte, dass du bis in alle Ewigkeit mit Löchern in den Strumpfhosen herumlaufen würdest.« Sie zeichnete das Muster auf der Tischplatte mit einem Finger nach. » Und jetzt bist du so gut wie erwachsen. Fährst deinen Vater besuchen, reißt in der Schule das Ruder herum. Ich weiß, dass Stolz eine Sünde ist, aber ich kann einfach nicht anders, als stolz auf dich zu sein.«
    Ich versuchte,

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