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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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geklungen hatte. » Ich sehe ein neues Zeitalter heraufdämmern, das uns erniedrigen wird. Gegen die Flut stehen die Vier-in-Einem, das Gefäß, das für immer gebunden ist, alles, wonach die Magie sucht.« Sie hielt inne und sog mit zitternden Händen einen Atemzug ein. » Höre auf sie. Vereinige dich mit dem Herzen. Versiegele es mit dir selbst, oder wir sind verloren, jeder einzelne von uns.«
    Ihre Worte hallten in dem stillen Saal wider. Die Farbe sickerte in ihre Augen zurück, und sie sackte gegen Dominic. Er hob sie auf die Arme wie ein schlafendes Kind, und sein Gesicht legte sich in Sorgenfalten. » Kümmere dich um sie«, sagte er zu Luc und nickte in meine Richtung. Einen Augenblick später waren sie im Dazwischen verschwunden.
    » Was zur Hölle war das?«, fragte Luc.
    Pascal runzelte die Stirn. » Marguerites Begabung ist unberechenbar wie die aller Seher. Wahrscheinlich war die Magieaufwallung der Auslöser, der es ihr ermöglicht hat, eine neue Prophezeiung zu verkünden.«
    » Hat sie von mir gesprochen?«, fragte ich. Ich habe andere Begabungen. In der Tat. Wie viel sah sie von der Zukunft?
    » So scheint es. Wir werden uns damit befassen«, sagte Pascal.
    » Mir gefällt es nicht, dass all die Magie so offen herumfließt«, sagte Luc und ergriff meine Hand. » Bringen wir dich nach Hause.«
    Ich wollte gerade antworten, als etwas gegen die Seitenwand des Gebäudes prallte. Die Fackeln an den Wänden flackerten.
    Luc fluchte. Pascal und Orla tauschten einen entsetzten Blick. Wie immer war ich diejenige, die hinterherhinkte. » Was ist los?«, fragte ich.
    Orla verzog die Lippen, als erneut etwas die Wand erschütterte. » Düsterlinge. Wir haben dir doch erklärt, dass sie von roher Magie angezogen werden. So wie es klingt, sind es nicht mehr als zwei.«
    Das waren zwei mehr, als mir lieb war. » Sie greifen das Gebäude an?«
    » Die Aufwallung muss sie hergelockt haben«, sagte Pascal. » Macht euch keine Sorgen. Orla und ich können mühelos zwei Düsterlinge erledigen. Es ist unwahrscheinlich, dass sie auch nur die äußeren Türen überwinden. Das hier ist kein angenehmer Ort für ihresgleichen.«
    » Das Risiko möchte ich unter keinen Umständen eingehen«, sagte Luc. » Wir verschwinden lieber ins Dazwischen.«
    Obwohl mir das Herz so laut in der Brust hämmerte wie draußen die Kreaturen, konnte ich noch nicht gehen. Orla war schon auf dem Weg zu den Stufen, um in den Kampf zu ziehen, aber ich hielt sie auf. » Sie haben versprochen, Constance zu helfen. Das gilt von jetzt an.«
    Die Wände erzitterten unter einem neuerlichen Angriff. » Das hat Vorrang«, sagte Orla und wies auf den Bogen in ihrer Hand.
    » Für mich hat Constance Vorrang.« Ich verschränkte die Arme.
    » Gut. Ich wähle eine Mentorin aus, und sie fangen morgen an. Du wirst« – sie lächelte dünn – » auf dem Laufenden gehalten? So drücken es Flache doch aus, nicht wahr?«
    Das Laufende schien mittlerweile so schnell unterwegs zu sein, dass ich unmöglich mit ihm Schritt halten konnte. » Wie repariere ich die Magie? Ich weiß noch nicht einmal, was damit nicht in Ordnung ist.«
    » Es reicht«, sagte Luc, als mehrere Fackeln erloschen. » Herauszufinden, worin der nächste Schritt besteht, ist ihre Aufgabe. Ich bringe dich nach Hause.« Mit breiten, zornigen Hieben schnitt er eine Tür in die Luft. » Bereit?«
    Ich nickte, und er zog mich hindurch.

Kapitel 14
    Wir kamen auf der Straße ein Stück von unserem Haus entfernt aus dem Dazwischen. Hinter den Fenstern leuchtete grelles Licht, und der Cadillac meines Onkels parkte am Kantstein, direkt vor Colins Truck.
    » Die ganze Bande ist hier«, murmelte ich und fiel beinahe um.
    Von hinten packte Luc mich an den Schultern und hielt mich aufrecht. » Sachte, Mouse.«
    Ich spähte am Häuserblock entlang. Weder knochige Klauen noch verwesende Arme oder zerfetzte Flügel durchbrachen den bernsteinfarbenen Schein der Straßenlaternen. » Glaubst du, dass die Düsterlinge uns verfolgen?«
    Er konzentrierte sich für einen Moment und suchte entlang der Ley-Linien nach Anzeichen für drohenden Ärger. » Ich bezweifle es. Ich schätze, Pascal und Orla haben sich schnell um sie gekümmert. Und sie sind nicht hinter dir her – sie wollen rohe Magie. Hier fließt keine.«
    » Ich bin jetzt also sicher?«
    » Lass uns lieber keine voreiligen Schlüsse ziehen. Die Seraphim könnten ein Problem darstellen. Der Bund ist ganz gewiss eines. Aber die Düsterlinge sind heute

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