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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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wirklich in Gefahr, und wir müssen uns eine Lösung einfallen lassen. Sofort.«
    Dominic straffte die Schultern und versuchte, die Kontrolle über das Gespräch zurückzuerlangen. » Uns ist bewusst, dass wir viel von dir verlangen, aber wir sind bereit, dir im Gegenzug etwas anzubieten.«
    Orlas Gesicht schien ein klein wenig zu zucken, und ihre Augen blickten hart. » Ich kann meine Entscheidung zurücknehmen. Wir könnten dem Grey-Mädchen einen Platz in meinem Haus bieten.«
    » Sie braucht mehr als ein Haus. Sie braucht einen Mentor. Jemanden, der ihr beibringt, die Magie zu verwenden, und auch, wie bei den Bögen alles funktioniert. Ich will nicht, dass sie in Schwierigkeiten gerät, weil sie gegen eine Regel verstößt, von der sie gar nicht weiß, dass es sie gibt.« Es war mir schon allzu oft so ergangen, wenn ich mit den Bögen zu tun gehabt hatte. Ich würde nicht zulassen, dass Constance unversehens vor demselben Problem stand.
    » Und im Gegenzug würdest du den Quartoren helfen und die Magie reparieren?«, fragte Dominic.
    » Ich würde tun, was ich nur kann.«
    » Das ist eine weitgefasste Behauptung«, sagte Pascal. » Weißt du, was du kannst?«
    Ich schluckte und suchte nach meiner Verbindung zu Luc. Sie war nur schwach zu empfangen, wie ein Mittelwellensender, und ich fragte mich, ob die in den Tisch geschnitzten Symbole sie störten. » Ich kann Constance das Leben retten. Das ist alles, was mir wichtig ist.«
    Dominic lächelte breit. » Dann machen wir die Sache offiziell, ja? Wir bieten dir einen Bund an, eine förmliche Abmachung, die mit Magie besiegelt wird. Wenn die Bedingungen erfüllt werden, ist das Siegel gebrochen, und jeder geht wieder seiner Wege. Aber wenn eine der beiden Parteien ihren Anteil nicht erfüllt, ist ihr Leben verwirkt.«
    » Man stirbt ?«
    » Das stellt sicher, dass keiner der Beteiligten sich einfach davonstiehlt«, erklärte Orla, » oder versagt.«
    » Sie wird nicht versagen«, mischte Luc sich ein. » Wenn Mouse einem sagt, dass sie etwas tut, dann zieht sie es auch durch, das garantiere ich.«
    » Wir brauchen etwas Verlässlicheres als dein Wort, Luc. Du bist wohl kaum unparteiisch«, sagte Orla.
    Pascal schob sich die Brille zurecht und streckte dann die Hände mit nach oben gerichteten Handflächen aus. In einer hielt er eine flackernde grüne Flamme, in der anderen eine winzige goldene Nebelschwade. » Deine Mitarbeit gegen Constance Greys Leben.« Er zog eine Show damit ab, beides ins Gleichgewicht zu bringen. » Wir sorgen so gut für sie wie du für unsere Magie«, sagte er, und beide Zauber wurden stärker. » Wenn du versagst …« Er ließ das grüne Licht verblassen, aber meine Aufmerksamkeit war starr auf den goldenen Nebel gerichtet. Mit einer knappen, ruckartigen Handbewegung warf er den Nebel zu Boden, wo er sich lautlos auflöste. » Dann werden wir sie ausstoßen. Wir alle.«
    Ich sah zu Luc und flehte ihn stumm an, mir zu sagen, dass es einen anderen Weg gab, aber er nickte nur, wobei eine seltsame Anspannung von ihm ausging. Ich war auf mich allein gestellt.
    » Stimmst du dem Bund zu?« Es lag unverkennbar etwas Endgültiges in Dominics Tonfall. Wenn ich nein sagte, würde es keine zweite Chance geben – weder für mich noch für Constance.
    » Ja«, sagte ich, und meine Stimme wurde von dem höhlenartigen Raum verschluckt.
    Mit einem Rascheln hob Dominic ein Blatt Pergament vom Tisch hoch und zeigte es uns allen. Dann legte er es wieder hin, griff nach einem bereitliegenden gläsernen Federhalter und tauchte ihn in ein Tintenfass. Mit einer kühnen, sicheren Bewegung unterschrieb er. Orla und Pascal unterzeichneten beide ihrerseits, wobei es so still im Raum war, dass man das leichte Kratzen der Feder auf dem Pergament hören konnte.
    Als sie fertig waren, bot Dominic mir den Federhalter mit beiden Händen dar. » Maura?«
    Ich warf erneut einen Blick zu Luc hinüber. Er saß vollkommen still, die Lippen geöffnet, als ob er sprechen wollte, aber nicht die rechten Worte finden konnte. Seine Augen waren umschattet und wirkten im Fackelschein angespannt. Es war schwer zu sagen, was er sah, wenn er mich anschaute, und ich hatte wieder einmal Angst, dass das, was er sah, nicht wirklich vorhanden war.
    Pascal pfiff geistesabwesend vor sich hin und lenkte meine Aufmerksamkeit so wieder auf die Wahl, vor der ich stand.
    Mein Leben, dachte ich. Das stand auf dem Spiel. Mein Leben und Constances. Ich hatte gesehen, was für eine grausame und

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